Wursthersteller Thüfleiwa verkauft: Mitarbeiter in Apolda verlieren Jobs

latest news headlines 12 std vor
Flipboard
Der traditionsreiche Wurstproduzent Thüfleiwa aus Apolda wird nach gescheiterter Eigenverwaltung verkauft. 58 Arbeitsplätze fallen weg. Die Hoffnung war groß, doch nun steht fest: Das Aus für den traditionsreichen Fleischverarbeiter Thüfleiwa in Apolda ist endgültig besiegelt. Nachdem das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung gescheitert ist, wird der Betrieb verkauft – und der Produktionsstandort in Apolda geschlossen. Das teilten das Unternehmen sowie der neue Investor, die EWU Thüringer Wurst und Spezialitäten GmbH, am Dienstag der "Thüringer Allgemeinen" mit. Das Unternehmen EWU produziert im Saale-Holzland-Kreis am Standort Serba bereits Wurstwaren und Suppen. 58 Kündigungen wurden an diesem Dienstag ausgesprochen, schreibt das Lokalblatt weiter. Die Verträge der Betroffenen laufen laut dem Bericht noch bis zum 31. Oktober, danach endet die Wurstproduktion in Apolda endgültig. 64 Filialen: Discounter meldet Insolvenz an Rund 240 Mitarbeiter betroffen: Bekannter Maschinenbauer ist insolvent 60 bis 70 Mitarbeiter behalten Job Laut "Thüringer Allgemeinen" hat die EWU jedem gekündigten Mitarbeiter jedoch die Möglichkeit eröffnet, sich am Produktionsstandort Serba (Saale-Holzland-Kreis) zu bewerben. Dort wurde das Werk zuletzt für rund acht Millionen Euro erweitert und soll künftig zusätzliche Kapazitäten übernehmen. Obwohl EWU keine eigenen Filialen betreibt, plant das Unternehmen die vollständige Übernahme der noch bestehenden 13 Thüfleiwa-Filialen. Etwa 60 bis 70 Mitarbeiter behalten somit ihren Arbeitsplatz. Zwei unrentable Filialen – in der Neuen Mitte in Jena sowie im Kaufland Weimar – wurden zuvor bereits geschlossen. Im Portfolio verbleiben indes elf Verkaufsstellen in Thüringen, darunter Apolda, Weimar, Bad Sulza, Sömmerda , Camburg, Dorndorf-Steudnitz und Kirchhasel, sowie zwei Filialen in Naumburg (Sachsen-Anhalt). Trotz der teilweisen Übernahme bleibt die Stimmung gedrückt. Der Standort Apolda, einst einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region, verliert seine zentrale Produktionsstätte. Während ein Teil der Beschäftigten in Serba eine neue Chance erhalten könnte, bedeutet das Aus in Apolda für viele das Ende eines langjährigen Arbeitsverhältnisses. Ende 2024 Insolvenzantrag gestellt Thüfleiwa hatte bereits Ende 2024 einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung gestellt, das Amtsgericht Erfurt ordnete das Verfahren Anfang Januar an ( t-online berichtete ). Das Unternehmen blickt auf eine über hundertjährige Geschichte zurück, doch in den vergangenen Jahren geriet Thüfleiwa zunehmend unter wirtschaftlichen Druck. Auslöser der Krise war die Corona-Pandemie, die Absatz und Betriebsabläufe erheblich belastete. In der Folge hielten sich viele Kunden inflationsbedingt beim Einkauf zurück – insbesondere bei Fleischwaren. Gleichzeitig machten gestiegene Rohstoffpreise die Produktion deutlich teurer. Auch externe Faktoren spielten eine Rolle: Die zuletzt wetterbedingt schwache Grillsaison führte zu einem Rückgang der Nachfrage im Sommergeschäft – traditionell einer wichtigen Einnahmequelle für das Unternehmen. Schließlich kam es laut MDR auch noch zu einem technischen Defekt an einer zentralen Maschine, der die Situation weiter verschärfte. Nach eigenen Angaben verarbeitet Thüfleiwa täglich bis zu vier Tonnen Tierkörperhälften von Rind und Schwein sowie Fleischteile zu Produktions- und Handelsfleisch.
Aus der Quelle lesen