Xbox Ally X im Test: Windows statt echtes Konsolen-Erlebnis trübt Spaß

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Microsoft und Asus präsentieren die Rog Xbox Ally X als neue tragbare Spielekonsole. Im Test zeigt sich: Ein entscheidendes Detail trübt die Freude. Gemeinsam mit dem Hardware-Partner Asus bringt Microsoft eine neue Xbox-Konsole auf den Markt: die Asus Rog Xbox Ally X. Aber ist das tatsächlich eine mobile Xbox, wie sie von vielen Gamern herbeigesehnt wird? Wir haben das Gerät ausprobiert und verraten Ihnen, was Sie darüber wissen müssen. Die Hersteller versprechen "eine völlig neue Art des Spielvergnügens". Während es mobile Handhelds bei Nintendo und auch Sony schon seit Jahrzehnten gibt – man denke nur an Switch oder Playstation Portable – gibt es bei Xbox bislang nur stationären Spielspaß in den eigenen vier Wänden. Endlich die Xbox für unterwegs? Doch damit soll jetzt Schluss sein: Die Asus Rog Xbox Ally X (bzw. Asus Rog Xbox Ally in einer leistungstechnisch abgespeckten Version) soll jetzt endlich Xbox-Genuss für unterwegs liefern. Doch schon beim ersten Start der Konsole wird klar, dass es sich hier lediglich um ein Windows-11-Gerät mit Xbox-Label handelt. Das bedeutet: Anders als eine vollwertige Xbox-Konsole besitzt die Xbox Ally X kein eigenes, auf Gaming optimiertes natives Betriebssystem, sondern läuft unter Windows 11, bei dem lediglich die Xbox-App als Startprogramm verwendet wird. Was sich vielleicht nach technischer Wortklauberei anhört, hat gravierende Auswirkungen auf die gesamte Erfahrung mit dem Gerät. Denn wer mit Windows arbeitet, weiß, wie umständlich das im alltäglichen Gebrauch sein kann: Ständig muss etwas installiert, müssen Rechte eingeräumt oder verwehrt werden, gibt es Abstürze, Treiberprobleme oder Konflikte. Und so kommt es leider auch bei der Xbox Ally X. Von Beginn an plagen uns im Test Probleme mit der Synchronisation unseres Xbox- und Microsoft-Kontos, das uns Zugriff auf den Game Pass und die über Jahre aufgebaute Spielebibliothek geben soll. Ich will doch nur spielen! Aber auch nachdem diese Abstimmung nach einigem Hin und Her gelungen ist, werden nicht alle Spiele erkannt beziehungsweise laufen nicht mit den bekannten Speicherdaten. Außerdem muss man ins Kleingedruckte schauen, denn nicht jedes Spiel des eigenen digitalen Archivs läuft automatisch auch auf der Xbox Ally X: Nur wenn dieses das Siegel "Play Anywhere" (auf Deutsch: Spiel es überall) trägt, läuft es sowohl auf der Xbox, dem PC und eben der Xbox Ally X. Und selbst wenn das gewährleistet ist, muss man darauf achten, ob das Spiel die Kennzeichnung "Für Handhelds optimiert" oder doch nur "Weitgehend kompatibel" trägt. Für ein Gerät, das 900 Euro kostet und die Bezeichnung "Xbox" trägt, eine ziemliche Einschränkung. Während eine Switch 2 Plug and Play bietet, stottert es in Sachen Nutzerfreundlichkeit bei der Xbox Ally X an allen Ecken und Enden: Spiele stürzen regelmäßig ab, Einstellungen werden in diversen, obskuren Menüs versteckt, Downloads laufen bei der Xbox App – im Gegensatz zur installierten Steam-App – nicht im Stand-by-Modus weiter. Auch Knöpfe reagieren bisweilen nicht mehr, intuitive Bedienung sieht im Jahr 2025 einfach anders aus. Kann man mit der Xbox Ally X auch Spaß haben? Na klar. Wenn die Xbox App nicht herumzickt, laufen dank leistungsstarken Prozessors (AMD Ryzen AI Z2 Extreme) auch aktuelle Spiele wie "Battlefield 6" meist flüssig auf dem 7-Zoll-IPS-Touchscreen mit Full-HD-Auflösung, 500 Nits Helligkeit und 120 Hertz Bildwiederholrate – und es kommt tatsächlich Xbox-Feeling auf. Bei voller Leistung hält der Akku übrigens etwa drei Stunden, bis man den Handheld wieder aufladen muss. Der Formfaktor der Konsole, das Gefühl in den Händen, ist im Vergleich zur Switch 2 – speziell für Erwachsenenhände – sogar besser. Auch bei der tadellosen Verarbeitung gibt man sich keine Blöße. Wer will, kann die Konsole sogar via USB-C/HDMI an einen Monitor oder Fernseher anschließen und existierende Peripherie wie Controller oder Kopfhörer verbinden, was alles problemlos klappt. Ein Dock wie bei der Switch wird jedoch nicht mitgeliefert. Fazit Doch am Ende merkt man eben, dass es sich bei der Asus Rog Xbox Ally X nicht um eine mobile Spielkonsole handelt, die dem Namen Xbox gerecht wird. Es ist ein Windows-11-Handheld, der ein Stück weit für Xbox optimiert wurde – aber speziell im Hinblick auf Nutzerfreundlichkeit und Stabilität eine Menge schuldig bleibt. Man muss es ganz klar sagen: Wer sich von diesem Gerät verspricht, dass er seine vollwertige Xbox-Erfahrung einfach mit in den Urlaub nimmt, wird enttäuscht. Die Konsole bringt aufgrund der Windows-11-Plattform beziehungsweise der fehlenden nativen Xbox-Umgebung zu viele Einschränkungen mit, die den Spielspaß rauben. Asus Rog Xbox Ally X (899,99 Euro) und Asus Rog Xbox Ally (599,99 Euro) sind seit dem 16. Oktober erhältlich.
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