Die Umstellung von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt führt seit Langem zu Diskussionen. Nun fordern führende britische Schlafforscher die Abschaffung der Zeitumstellung – mit guten Gründen. Ende März wird die Uhr um eine Stunde vorgestellt, Ende Oktober wieder zurück. Zwischen Ende März und Ende Oktober herrscht damit die Sommerzeit, die aber eigentlich nicht dem natürlichen Rhythmus folgt. Britische Forscher der "British Sleep Society" appellieren nun eindringlich, diese künstlich geschaffene Maßnahme abzuschaffen. Sie kamen zu der Erkenntnis, dass die Umstellung auf die Sommerzeit im Frühling schädlich ist. Unter anderem, weil viele Menschen gezwungen sind, im Dunkeln aufzuwachen. Menschen sind aber an einen weitgehend eingeübten Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt. Der Sonnenaufgang ist demnach auch für das Schlafverhalten wichtig. Menschen brauchen einen Takt So schreibt Eva Winnebeck, eine Autorin der Studie: "Was uns oft nicht bewusst ist, ist, dass die Sommerzeit unseren Zeitplan ändert und ihn um eine Stunde vorverlegt, während die Tageslichtdauer gleich bleibt." Die Sommerzeit zwinge uns alle, eine Stunde früher aufzustehen und zur Arbeit oder zur Schule zu gehen. In Jahreszeiten mit weniger Tageslichtstunden wie jetzt im Herbst bedeute dies, dass die meisten von uns im Dunkeln aufstehen und pendeln müssten. Natürliches Tageslicht ist aber für die optimale Abstimmung unserer inneren Uhr entscheidend. "Der Morgen ist die Zeit, in der unsere innere Uhr am meisten Licht braucht, um im Takt zu bleiben. In unseren Breitengraden gibt es in den Wintermonaten einfach kein übriges Tageslicht, das man einsparen könnte. Wenn man die Wahl zwischen natürlichem Licht am Morgen und natürlichem Licht am Nachmittag hat, sprechen wissenschaftliche Erkenntnisse für das Licht am Morgen", erklärt Malcolm von Schantz, ein Co-Autor der Studie. Tatsächlich wäre aber eine prinzipielle Anpassung an den Sonnenaufgang für das Aufwachen für ein gutes Schlafverhalten wichtig. Umstellung kann sich gefährlich auswirken Was es bewirken kann, wenn Morgenlicht dauerhaft fehlt, erklären die Forscher. Der Mangel an Morgenlicht könnte zu erheblichen Störungen des Schlafmusters und des zirkadianen Rhythmus führen, was möglicherweise langfristige gesundheitliche Folgen haben könnte. Was zu wenig Schlaf mit dem Körper macht, lesen Sie hier. Die Wissenschaftler sprechen daher eine "starke Empfehlung" für eine ganzjährige Einführung der sogenannten mittleren Greenwich-Zeit (GMT, auch Standardzeit genannt), was hierzulande der Winterzeit, also der Normalzeit, entsprechen würde.