Apple und Microsoft so stark wie nie: Rekordjagd in den USA geht weiter

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Die Aktienmärkte spielen im Herbst 2025 verrückt. Viele Aktien fallen, aber die Märkte liegen auf Rekordhoch. Es gibt wenig auf der Welt, was aktiven Fondsmanagern so wehtut wie eine geringe Marktbreite. Wie kann man sich dies vorstellen? Nun: Sie gehen in einen Supermarkt und sehen eine Überraschungskiste, bei der Ihnen versprochen wird, dass sich 90 Prozent des Inhalts in bestem Zustand befinden. Sie kaufen die Kiste und merken danach, dass sich die 90 Prozent auf das Gewicht der Kiste beziehen. Der schwere Kürbis ist lecker und genießbar – Himbeeren, Blaubeeren, Petersilie und Kiwis aber sind verfault. Nicht so schlimm, aber doch ganz ähnlich verhält es sich mit US-Aktien im Herbst 2025. "Die sogenannte Marktbreite ist an vielen Tagen außergewöhnlich schlecht", erklärt Marcus Landau von der DZ Bank. Wer sich die Kursverläufe von Apple , Microsoft , Nvidia und Alphabet in den vergangenen Wochen angeschaut hat, merkt sofort, dass es praktisch nur nach oben geht. Viele Aktien unter Druck Chipotle Mexican Grill, Klarna, Etsy , Coinbase oder T-Mobile USA korrigieren aber gewaltig – um nur ein paar Beispiele zu nennen. Da die Gewinneraktien in den Indizes S&P 500 und Nasdaq aber eine hohe Gewichtung haben, ging es immer weiter nach oben. "Dies zeigt, wie anfällig der Nasdaq im Falle einer Korrektur bei den MAG7-Aktien [Magnificient 7, die einflussreichsten Techaktien weltweit, Anm. d. Red. ] wäre", findet Thomas Soltau vom Finanzdienstleister Smartbroker. Deren Kunden handeln vorzugsweise die genannten großen Aktien oder auch mal heiße Eisen wie Beyond Meat . Insgesamt aber hängen Anleger in Deutschland wie den USA stark an Apple und Co. Dies wiederum ist ein großes Problem für aktive Fondsmanager. So wenig wie selten zuvor gelingt es, ihre sogenannte Benchmark hinter sich zu lassen. Abzüglich Kosten und Gebühren schaffen es im Jahr 2025 kaum mehr als zehn Prozent der aktiven Fonds, den Nasdaq oder den S&P 500 zu schlagen. Wer dagegen mit oder ohne Hebel in Microsoft, Apple, Nvidia oder Palantir investiert war, hatte großen Spaß. Entsprechend haben dieses Jahr auch die Emittenten von Zertifikaten ein gutes Jahr, weil die Kunden viel handeln und in Long-Produkten lange drinbleiben. Die Kunden wiederum profitieren doppelt und dreifach, wenn sie die Performance der Glorreichen-Sieben-Aktien mit überschaubarem Hebel noch verstärkt haben. Ob dies bis Weihnachten so weitergeht, ist offen. Franz-Georg Wenner von IndexRadar macht Hoffnung: "Zieht man langjährige Vergleiche heran, steht nach einem Durchatmen Anfang November einer Jahresendrally statistisch wenig im Weg". Trends sind meist stärker, als man denkt.
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