Audi: Weniger Ausstattung, mehr Premium – Strategiewechsel vorgestellt

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Eine lange Aufpreisliste war einst das Herzstück des Premiumversprechens deutscher Marken. Doch Audi will künftig weniger Auswahl bieten – und dabei mehr erreichen. Auf der IAA zeigt Audi mit dem neuen Concept C, wie das Design der Zukunft aussehen könnte: reduziert, klar, fast puristisch. Doch das Konzeptfahrzeug, das als möglicher Nachfolger des Audi TT gilt, steht auch für einen grundlegenden Strategiewechsel. Audi dürfte sich von der fast grenzenlosen Individualisierung verabschieden – zumindest teilweise. Die Vielfalt war groß Wer ein neues Modell bei Audi konfiguriert, kann aus zahllosen Extras und Varianten wählen. Lenkräder, Sitzdesigns, Leisten, Lichtpakete. Die Möglichkeiten sind enorm. Doch genau das soll sich jetzt ändern. Audi-Chef Gernot Döllner erklärte in der britischen Zeitschrift "Auto Express", man müsse die Komplexität auf ein Maß reduzieren, das wirtschaftlich tragfähig sei. "Ein Beispiel: Wir glauben, dass drei oder vier Varianten für ein Lenkrad ausreichen. Derzeit sind es mehr als 100." Premium soll anders aussehen Auch Designchef Massimo Frascella sieht darin einen notwendigen Schritt: "Es geht nicht darum, Vielfalt um der Vielfalt willen zu schaffen", sagte er "Auto Express". Stattdessen wolle man hochwertige Elemente anbieten und diese konsequenter gestalten. Das neue Verständnis zeigt sich bereits am Concept C: klare Linien, einfache Formen, weniger Dekor. Doch die visuelle Reduktion steht nicht allein. Auch das Angebot hinter den Produkten wird gestrafft. Einzeloptionen sollen zugunsten von Ausstattungspaketen in den Hintergrund rücken. Kunden sollen künftig weniger konfigurieren, dafür aber schneller und gezielter zu einer Audi-Identität finden. Was das für Kunden bedeutet Für viele Käufer war gerade die Vielzahl an Auswahlmöglichkeiten ein zentrales Element des Premiumversprechens. Audi will dieses Versprechen nun neu definieren – mit mehr Fokus auf Qualität und weniger Aufwand in der Entwicklung. Denn jede Variante, die gestrichen wird, spart Kosten und beschleunigt Prozesse. Konzernumbau inklusive Auch innerhalb des Konzerns wird vereinfacht: Audi hat nach eigenen Angaben eine komplette Management-Ebene gestrichen, Entscheidungswege verkürzt und die Zahl der Meetings reduziert. Ziel ist eine höhere Geschwindigkeit bei Entwicklung und Umsetzung. Im Trend der Branche Mit diesem Kurs folgt Audi einem Trend, den Anbieter wie Tesla und Polestar bereits vormachen: eine kleinere, klar strukturierte Auswahl, dafür schnellere Produktion und geringere Komplexität. Doch ganz ohne Auswahl wird es nicht gehen. Selbst bei deutlich reduzierten Optionen dürften für Konfigurator-Fans auch künftig noch genügend Spielräume bleiben.
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