Aus gegen Viertligisten: ManUnited erreicht "schockierenden Tiefpunkt"

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Einst stand Manchester United an Europas Spitze, nun stürzt der Club über einen Viertligisten. United-Coach Amorin gibt danach ein bemerkenswertes Interview. Endstation Grimsby Town. Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United hat sich im Liga-Pokal kräftig blamiert. Die Mannschaft von Trainer Ruben Amorim verlor beim Viertligisten Grimsby Town sensationell mit 11:12 im Elfmeterschießen. Nach der regulären Spielzeit hatte es 2:2 gestanden – und das, nachdem der haushohe Favorit schon mit 0:2 zurückgelegen hatte. Und fast sogar den dritten Gegentreffer kassiert hätte. Erst durch Tore von Bryan Mbeumo und Harry Maguire kam der englische Rekordmeister in der zweiten Hälfte wieder heran, musste sich dann aber im Elfmeterschießen geschlagen geben. Auch der Top-Transfer des Sommers, Benjamin Sesko, konnte keinen Unterschied machen. Er spielte zum ersten Mal von Beginn an, blieb aber über weite Strecken des Spiels blass. Der ehemalige Leipziger war für mehr als 80 Millionen Euro aus der Bundesliga auf die Insel gewechselt. Andere United-Spieler leisteten sich gar haarsträubende Aussetzer. Etwa Torhüter Andre Onana. Der kamerunische Nationalkeeper konnte eine hohe Flanke nicht festhalten und servierte dem Außenseiter den zweiten Gegentreffer quasi auf dem Silbertablett. Kritik an Onana: "Soll nicht mehr in den Bus steigen" Es war nicht der erste Patzer des Torhüters. Die United-Fans sind bereits außer sich. In sozialen Medien forderten sie Onanas Ablösung als Nummer eins. "Verkauft ihn. Sofort. Der sollte nicht mal mehr in den Bus einsteigen dürfen", schrieb ein aufgebrachter Anhänger bei X. Ein anderer: "Onana ist mit Abstand die schlechteste Verpflichtung in der Klubgeschichte". Aber auch für Trainer Ruben Amorin dürfte die Luft schon kurz nach dem Saisonstart dünn werden. Der Portugiese selbst machte mit seinen Aussagen nach dem Spiel jedenfalls wenig Hoffnung auf schnelle Besserung. Zwar nahm er seinen Torhüter in Schutz: "Wenn du gegen einen Viertligisten verlierst, ist es nicht der Torhüter, (der dich das Spiel kostet). Es ist die gesamte Mannschaft. Alles." Amorin stellte aber auch fest: "Es spielt keine Rolle, ob wir uns davon erholen. Es ist das Zeichen, das das Team heute gegeben hat." Der Coach klang frustriert, beinahe hoffnungslos. Man habe ohne jegliche Intensität begonnen, keine Spielidee gehabt. "Wir waren komplett verloren", so der ehemalige Trainer von Sporting Lissabon . Amorin: "Spieler senden mir ein deutliches Zeichen" "Es ist das ganze Umfeld, die Art und Weise, wie wir in diese Spiele gehen", sagte Amorin bei "Sky". Seine harsche Kritik an den Spielern war allerdings auch Selbstkritik. Denn dafür, dass das Umfeld intakt ist, ist in der Regel das Trainerteam verantwortlich. Der Coach sieht sich vor einer enormen Aufgabe, wie er selbst einräumte. "Es wird eine massive Herausforderung, wir müssen auf jedes Detail achten, und dann so ein Auftritt heute. Damit haben die Spieler ein deutliches Zeichen an mich gesandt. Mehr kann ich gar nicht sagen. Es tut mir leid für die Fans." Fans stürmen das Spielfeld In englischen Medien wurde bereits spekuliert, ob Amorin dieses Interview den Job kosten könnte. Der 40-Jährige wirkte nicht, als ob er für die tiefgehende Krise seines Teams eine Lösung parat hätte. Durch die überraschende Niederlage musste Man United die nächste herbe Enttäuschung einstecken, nachdem der Club in der vergangenen Saison in der Liga nur den 15. Platz belegt und das Europa-League-Finale gegen Tottenham Hotspur verloren hatte. Auch in der laufenden Saison steht erst ein Punkt aus zwei Liga-Spielen zu Buche. Im Elfmeterschießen brauchte es 26 Schüsse, ehe nach einem Lattentreffer von Bryan Mbeumo die Überraschung perfekt war. Schon in den 90 Minuten hatte der Außenseiter 2:0 vorn gelegen, doch United rettete sich nach späten Toren noch ins Elfmeterschießen. Für die Fans des Viertligisten aus der Grafschaft North East Lincolnshire gab es nach dem letzten Schuss kein Halten mehr. Sie stürmten das Spielfeld im Blundell Park und feierten ausgelassen. Spieler, Trainer und Fans der "Mariners" lagen sich in den Armen, schossen gemeinsam Selfies und genossen den Coup sichtlich. Für den kleinen Verein war es das größte Spiel der Klubgeschichte – mit einem Ergebnis, mit dem wohl niemand zuvor gerechnet hatte.
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