Die "Werkself" führt klar bei Werder Bremen – dann aber brechen plötzlich alle Dämme. Die Eintracht zeigt sich in Hoffenheim dagegen in Topform. Das hatte sich Bayer Leverkusen sicher ganz anders vorgestellt: Die Werkself spielte am 2. Bundesligaspieltag trotz Zwei-Tore-Führung nur 3:3 (2:1) bei Werder Bremen . Nach der 1:2-Niederlage zum Saisonstart gegen die TSG Hoffenheim konnte der deutsche Meister von 2024 auch im zweiten Spiel nicht überzeugen. Spiel eins nach Woltemade: Stuttgart schlägt Gladbach – bangt aber um Undav Patrik Schick (5., 66./Foulelfmeter) und Malik Tillman (35.) trafen für die Mannschaft von Neu-Trainer Erik ten Hag , die Hausherren kamen durch Treffer von Romano Schmid (44./Foulelfmeter) und Isaac Schmidt (76.) aber nochmals ran und setzten Leverkusen gehörig unter Druck. Abdoul Coulibaly schockte die Werkself dann in der Nachspielzeit (90.+5). Eintracht Frankfurt hatte beim 3:1 (2:0)-Sieg bei der TSG Hoffenheim dagegen keine Probleme: Ritsu Doan (17., 27.) und Can Uzun (51.) trafen für zeitweise furios aufspielende Hessen, Grischa Prömel (90.+1) erzielte nur noch den TSG-Ehrentreffer. RB Leipzig präsentierte sich nach dem 0:6 zum Saisonstart beim FC Bayern dagegen gut erholt: Die Sachsen gewannen zuhause mit 2:0 (0:0) gegen den 1. FC Heidenheim . Christoph Baumgartner (48.) und Romulo (78.) schossen den Sieg heraus. Werder Bremen – Bayer Leverkusen 3:3 Bei den Bremern hatte sich vor der Partie auch noch Kapitän Marco Friedl in die ohnehin lange Verletztenliste eingereiht. Für ihn rückte der 18 Jahre alte Coulibaly ins Team – er erlebte zunächst ein ganz bitteres Bundesliga-Startelfdebüt, rettete Werder aber spät. Nathan Tella fing einen schlampigen Pass Coulibalys ab, umkurvte die Werder-Abwehr und bediente Schick mustergültig zur frühen Führung. Leverkusens 35-Millionen-Euro-Neuzugang Tillman krönte sein Debüt noch vor der Pause mit seinem abgezockten Abschluss nach schönem Angriff über links. Schmids Anschlusstreffer vom Punkt nach einem Foul von Axel Tape im Strafraum brachte kurz darauf die Hoffnung zurück ins Weserstadion. Coulibalys nächster Patzer im Werder-Aufbau blieb unbestraft, weil Christian Kofane den Ball nur an die Latte chipte (45.+1). In der Nachspielzeit der ersten Hälfte ließ Werder auf der Gegenseite zwei weitere gute Chancen durch Grüll liegen. Nach dem Seitenwechsel ging es auf dem Rasen wieder kontrollierter zu, ehe Leverkusen die Führung ausbaute. Verteidiger Tapsoba führte einen Abstoß aus, genau in den Lauf von Christian Kofane. Der war im Strafraum nur durch ein Foul zu stoppen – von Ersatzkapitän Stark, der die zweite Gelbe Karte kassierte. Schick ließ sich vom Punkt nicht bitten. Eine Viertelstunde vor Schluss brachte ein unnötiger Patzer von Bayer-Keeper Mark Flekken die Spannung noch einmal zurück. Danach gerieten die Leverkusener gehörig ins Schwimmen. TSG Hoffenheim – Eintracht Frankfurt 1:3 Die SGE stand defensiv stabil – und profitierte von einem Geniestreich Doans. Der Japaner zirkelte den Ball aus 18 Metern sehenswert in die lange Ecke und verschaffte Frankfurt gegen stark anlaufende Gegner die nötige Ruhe. Zehn Minuten später vollendete Doan einen klugen Konter für die höchst effektive SGE, die schon vor der Pause alles hätte klar machen müssen. Doch Elye Wahi, der für den angeschlagenen Jonathan Burkardt im Sturm begann, brachte den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Fares Chaibi aus wenigen Zentimetern nicht über die Linie (36.). Die TSG hielt zeitweise gut mit, nur die Effizienz des Gegners konnten die Gastgeber nicht vorweisen. Fisnik Asllani (29.) verfehlte mit seinem Schuss knapp das Tor von Michael Zetterer, der erneut begann. Vor Asllanis vermeintlichen Anschlusstreffer (40.) stand dann Passgeber Tim Lemperle im Abseits. Auch nach der Pause blieb die TSG bemüht und lief munter an - doch Uzun entschied die Partie. Der wie schon am ersten Spieltag auffällige Jungstar brachte den Ball nach Zuspiel von Doan an Keeper Oliver Baumann vorbei und die Frankfurter Party damit endgültig ins Rollen. Daran änderte auch Prömels Treffer nichts mehr. RB Leipzig – 1. FC Heidenheim 2:0 RB-Trainer Ole Werner veränderte seine Startformation auf vier Positionen im Vergleich zum Debakel in München. Unter anderem vertraute Werner auf Baumgartner, der sich gleich zu Beginn hellwach zeigte. FCH-Keeper Diant Ramaj spielte Niklas Dorsch an, dem der erste Kontakt kurz vor dem eigenen Tor misslang. Baumgartner warf sich dazwischen, grätschte den Ball aber knapp am Tor vorbei (5.). Defensiv präsentierte sich RB jedoch wacklig. Das nutzten die Gäste, die zum Saisonstart ebenfalls eine Niederlage gegen den VfL Wolfsburg (1:3) kassiert hatten, aus: Gleich zweimal musste Leipzigs Torhüter Peter Gulacsi gegen Mathias Honsak retten. Heidenheim blieb in der Folge weiter mutig, Leipzig offenbarte immer wieder große Lücken. Nach einer munteren Anfangsphase beruhigte sich das Spiel etwas und RB übernahm wieder die Kontrolle. Die offensiven Bemühungen der Gastgeber blieben jedoch ohne Erfolg, unter anderem scheiterte Romulo an Ramaj (33.). Kurz nach der Pause erlöste Baumgartner die Leipziger aus spitzem Winkel schließlich nach einem langen Ball von Kapitän David Raum. Die Chance zum zweiten Tor vergab der Österreicher wenig später, als er nach einem Eckball per Kopf nur die Latte traf (66.). Heidenheim versuchte sich zu wehren, doch RB machte zunächst weiter Druck. Romulo sorgte sehenswert per Hacke für die Entscheidung.