Diabetes trifft immer mehr Menschen und das oft früher als gedacht. Zum Weltdiabetestag zeigt ein neuer Bericht, wie ernst die Lage in Deutschland ist. Diabetes entwickelt sich zu einer der größten Gesundheitsbelastungen im Land. Der aktuelle Deutsche Gesundheitsbericht Diabetes 2026 macht deutlich: Die Zahl der Betroffenen steigt, die Erkrankung beginnt immer früher und verursacht immense Kosten. Fachleute fordern deshalb entschlossenes Handeln – in der Prävention, in der Diagnose und in der Versorgung. Laut dem Bericht leben bereits rund 9,3 Millionen Deutsche mit Typ-2-Diabetes, jedes Jahr kommen etwa 450.000 Neuerkrankungen hinzu. Zusätzlich haben 340.000 Erwachsene und 35.000 Kinder und Jugendliche einen Typ-1-Diabetes – eine autoimmune Form, bei der das Immunsystem die insulinproduzierenden Zellen zerstört. Experten verweisen auf verschiedene Auslöser: genetische Anlagen, Virusinfektionen, Veränderungen der Darmflora oder Umweltchemikalien. Zudem führen bessere Frühdiagnostik und Screeningprogramme dazu, dass heute mehr Fälle erkannt werden. Diabetes Typ 2: Krankheit beginnt meist schleichend Zu viel Zucker: Das sind sechs Warnsignale Folgen für die Gesundheit und für das gesamte System Menschen mit Diabetes erkranken häufiger an Herz-, Nieren- und Augenerkrankungen. 16 Prozent aller Todesfälle stehen hierzulande in Zusammenhang mit Diabetes. Die jährlichen Kosten von Behandlung und Folgeschäden werden auf 36 Milliarden Euro geschätzt – damit zählt Deutschland im internationalen Vergleich zu den Ländern mit der höchsten Belastung. "Das ist nicht nur eine medizinische, sondern auch eine gesellschaftliche Herausforderung", betont Jens Kröger von diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe. Prävention und frühes Eingreifen könnten die Krankheitslast spürbar senken. Warum Früherkennung entscheidend ist Diabetes Typ 2 bleibt häufig lange unentdeckt. Rund 1,3 Millionen Menschen leben laut RKI mit einem bislang unerkannten Diabetes. Das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) wirbt deshalb zum Weltdiabetestag für den digitalen Diabetes-Risikotest. Der Test dauert wenige Minuten und zeigt, wie hoch das persönliche Risiko ist, in den nächsten zehn Jahren an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Er basiert auf Fragen zum Lebensstil und zu familiären Risiken und gibt konkrete Empfehlungen zur Vorbeugung. Hier gelangen Sie zum Diabetes-Test. Das eigene Risiko gezielt senken Der neue Gesundheitsbericht macht deutlich, wie dringend jeder Einzelne aktiv werden sollte. Wer sein persönliches Diabetesrisiko kennt, kann viel tun, um die Erkrankung zu verhindern oder zu verzögern: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung und ein gesundes Körpergewicht wirken am stärksten. Klar ist: Je früher Menschen ihr Risiko kennen und handeln, desto besser lassen sich schwere Folgeerkrankungen vermeiden.