Eine intensive Transferperiode von mehreren Monaten mit vielen Wendungen geht beim FC Bayern zu Ende. Was sind die Auswirkungen auf Max Eberl? Seit Montagabend ruht der Transfermarkt – die Wechselperiode ist vorbei. Damit endet auch für Bayerns Sportvorstand Max Eberl eine kräftezehrende Phase. Nach Informationen der "tz" denkt Eberl nun ernsthaft über einen Rücktritt nach. Innerhalb des Aufsichtsrats des FC Bayern wachse demnach die Sorge, dass er sein Amt nicht mehr fortführen werde. "Wir müssen jetzt kreativ werden" In den vergangenen Wochen machte Eberl einiges zu schaffen. Mehrere Wunschspieler – die bekanntesten sind Florian Wirtz (FC Liverpool) und Nick Woltemade (Newcastle United) – bekam er nicht. Zudem war sich der Ex-Gladbach-Manager dessen bewusst, dass der Bayern-Kader zu klein ist. "In der Offensive sind wir relativ dünn und das kann jeder sehen", hatte er vor knapp zwei Wochen auf einer Pressekonferenz gesagt. Zumal nach der Länderspielpause eine intensive Phase mit Champions League und DFB-Pokal unter der Woche ansteht. Groß auffüllen konnte er den Kader nicht, weil sich der Aufsichtsrat dazu entschlossen hatte, nur noch Spieler auszuleihen, statt sie zu kaufen. Dem Aufsichtsrat des FC Bayern gehören unter anderem Herbert Hainer, Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge an. Die Ansage des Aufsichtsrates verstimmte Berichten zufolge die sportliche Leitung um Eberl, Sportdirektor Freund und Trainer Kompany. "Jetzt ist es die Aufgabe, eine Leihe zu machen. Die wir zu akzeptieren haben", sagte der 51-Jährige auf der Pressekonferenz vor dem Bundesliga-Auftakt gegen RB Leipzig (6:0) vor eineinhalb Wochen. "Wir müssen jetzt kreativ werden. Das ist ehrlicherweise keine einfache Aufgabe auf dem Markt." Laut dem "tz"-Bericht gehen die Bayern-Bosse davon aus, Eberl sei auf einen Abgang vorbereitet. Diesen Eindruck habe der Aufsichtsrat nach seiner Sitzung am vergangenen Montag gewonnen. Wie die "Bild" und Sky allerdings übereinstimmend berichten, sei ein Rücktritt für Eberl derzeit kein Thema. Nach dem turbulenten Transfersommer wolle er sich ein paar Tage freinehmen, um dann wieder an der Säbener Straße weiterzuarbeiten. Trotz des kleinen Kaders feierte der deutsche Rekordmeister einen gelungenen Saisonstart. Der Supercup wurde beim VfB Stuttgart (2:1) gewonnen, im DFB-Pokal gewann der FC Bayern bei Drittligist Wehen Wiesbaden (3:2). Zudem stehen in der Bundesliga durch Siege gegen RB Leipzig (6:0) und den FC Augsburg (3:2) sechs Punkte und neun Tore nach zwei Spieltagen.