Flohsamenschalen sind wertvolle Ballaststoffe. Sie helfen bei Verstopfung und Hämorrhoiden. Bei falscher Einnahme können sie aber auch Nebenwirkungen haben. Wer unter Verdauungsbeschwerden leidet, entscheidet sich oft für die Einnahme von Flohsamenschalen. Die gute Quellfähigkeit kann Verstopfungen lindern, bei leichtem Durchfall helfen und über den Sättigungseffekt beim Abnehmen unterstützen. Die Vorteile der Flohsamenschalen treten aber nur ein, wenn die Dosierung und Einnahme richtig erfolgt. Werden die Einnahmeempfehlungen missachtet, kann es zu einigen Nebenwirkungen kommen. Überempfindlichkeit gegen Flohsamenschalen Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen kommen bei Flohsamenschalen nur sehr selten vor. Wenn Sie aber bereits unter anderen Allergien leiden, ist es empfehlenswert, erst einmal eine kleine Portion der Samenschalen einzunehmen und die Reaktion abzuwarten. Gegenteilige Wirkung: Verstopfung durch Flohsamenschalen Häufiger als zu allergischen Reaktionen können Flohsamenschalen zu Verstopfungen führen – und zwar, wenn die Samenschalen mit zu wenig Flüssigkeit eingenommen werden. Flohsamenschalen können durch die enthaltenen Schleimstoffe ein Vielfaches ihres Gewichts an Wasser binden. Das macht die positiven Eigenschaften der Flohsamenschalen aus. Wenn Sie allerdings nicht genug Flüssigkeit zusammen mit den Samenschalen aufnehmen, binden sie die wenige Flüssigkeit aus dem Nahrungsbrei – und können den Darminhalt dadurch sogar noch weiter verhärten. Die Folge: Der Stuhlgang wird fester und die Entleerung erschwert. Dieses Risiko ist besonders hoch, wenn Sie die Flohsamenschalen kurz vor dem Zubettgehen einnehmen. Denn im Schlaf nehmen Sie keine Flüssigkeit auf. Davon ist daher abzuraten. Ab wann Verstopfungen bedenklich werden, erfahren Sie hier . Stuhlgang drückt, aber kommt nicht : Das können Sie gegen Verstopfung tun Zu viel des Guten: Blähungen und Bauchschmerzen Bei der Einnahme von Flohsamenschalen kann es außerdem vorübergehend zu Blähungen und Bauchschmerzen kommen. Grund dafür ist die erhöhte Ballaststoffzufuhr. Ballaststoffe werden im Magen und im Dünndarm nicht oder nicht vollständig abgebaut und gelangen so in den Dickdarm. Dort sind sie eine wichtige Nahrungsquelle für die Bakterien des Dickdarms, die sogenannte Darmflora . Sie fermentieren die Ballaststoffe, wodurch sich gesunde Fettsäuren, Vitamine und Gase bilden. Diese Gase können – gerade bei Menschen, die vorher eher weniger Ballaststoffe verzehrt haben – zu Blähungen und Bauchschmerzen führen. Experten empfehlen daher, die Ballaststoffmenge langsam zu steigern. Vorsicht mit Ballaststoffen : Kein Stuhlgang, aber Blähungen: Das kann dahinterstecken Für wen sind Flohsamenschalen nicht geeignet? Abgesehen von den Nebenwirkungen kann eine Behandlung mit Flohsamenschalen auch aus anderen Gründen ungeeignet sein. Wenn Sie unter folgenden Beschwerden leiden, sollten Sie vor der Einnähme mit Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt sprechen: Schluckstörungen : Es besteht die Gefahr, dass die kleinen Samen in die Lunge gelangen. Krankhafte Verengungen im Magen-Darm-Trakt : Insbesondere wenn die Speiseröhre oder der Mageneingang verengt sind, kann die Quellung zu Komplikationen führen. Darmverschluss oder schwere Fälle von Stuhlverhärtung : Das gilt für Menschen, die bereits daran leiden oder das Risiko dafür aufweisen. Akute Entzündungen im Verdauungstrakt Chronische Verdauungsbeschwerden Störungen des Wasser- und Salzhaushaltes oder wenn die Flüssigkeitsaufnahme eingeschränkt ist. Außerdem können die Schleimstoffe der Flohsamenschalen die Aufnahme von einigen Medikamenten verhindern. Daher sollten Sie die Einnahme von Ballaststoffpräparaten wie Flohsamenschalen immer zuvor mit Ihrem Arzt absprechen, wenn Sie gleichzeitig Medikamente einnehmen.