Formel 1: Droht ein Zoff um neue Motoren zum Saisonauftakt?

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Zur neuen Saison stehen in der Formel 1 umfangreiche Regeländerungen an. Betroffen sind auch die Motoren. Dort droht nun offenbar ein handfester Streit. Der Formel 1 droht zum Start in die neue Saison offenbar ein großer Zwist. Wie das "Motorsport-Magazin" berichtet, streiten sich die Motorenhersteller bereits seit einiger Zeit um eine Regelauslegung bei den neuen Motoren. Die Formel 1 überarbeitet das Regelwerk zur kommenden Saison umfassend. Betroffen sind auch die Motoren. Der Streit der Hersteller entzündet sich dem Bericht zufolge am Verdichtungsverhältnis der neuen Motoren. Das Verdichtungsverhältnis beschreibt das Verhältnis des Raumes in den Zylindern des Motors vor der Verdichtung zu nach der Verdichtung. Verdichtungsverhältnis sinkt Zur neuen Saison wurde das Verdichtungsverhältnis in der "Königsklasse des Motorsports" von 18:1 auf 16:1 reduziert. Mercedes – und möglicherweise auch Red Bull – sollen jedoch einen Trick gefunden haben, bei dem sich das Verdichtungsverhältnis im Betrieb des Motors wieder auf 18:1 erhöht. Entscheidend ist das Verdichtungsverhältnis, da zur kommenden Saison pro Rennen deutlich weniger Benzin von den Teams verbrannt werden darf. Die Autos müssen also aus der vorgegebenen Menge Benzin möglichst viel Leistung gewinnen. Das Verdichtungsverhältnis hilft dabei. Die Gegner des Tricks befürchten, dass er rund 15 PS mehr bringen könnte, was rund drei Zehntelsekunden in Rundenzeit bringen könnte. Es wäre ein großer Vorteil. Wie genau der Trick funktioniert, ist dem Bericht zufolge nicht bekannt. Es gehe aber wohl um eine Ausdehnung bestimmter Bauteile bei hohen Temperaturen. Testverfahren können Trick wohl nicht erkennen Die Kritiker berufen sich dem "Motorsport-Magazin" zufolge auf Artikel C 1.5 des technischen Reglements. Demnach müssen die Autos "während eines Wettbewerbs jederzeit in vollem Umfang" den Regeln entsprechen, auch denen zum Verdichtungsverhältnis. Das bedeutet, die Erhöhung des Verdichtungsverhältnisses im Betrieb bei hohen Temperaturen wäre illegal. Das Problem jedoch ist, dass die entsprechenden Tests der Aufsichtsbehörde Fia nicht bei hohen Temperaturen stattfinden. Das geht aus einem Statement der Fia beim "Motorsport Magazin" hervor. Darin heißt es: "Die Wärmeausdehnung kann die Abmessungen bei Betriebstemperatur beeinflussen, aber die aktuellen Vorschriften verlangen keine Messung unter heißen Bedingungen." Das muss aber nicht so bleiben: "Die Fia überprüft solche Angelegenheiten kontinuierlich, um Fairness und Klarheit zu gewährleisten. Anpassungen der Vorschriften oder Messverfahren können für die Zukunft in Betracht gezogen werden", heißt es in der Stellungnahme weiter. Pikant: Wie auch immer die Fia am Ende entscheidet, für die Teams dürfte es Probleme bedeuten. Denn eine Veränderung des Motors ist kurzfristig kaum möglich. Kommen die betroffenen Teams mit ihrem Trick also durch, würde es der Konkurrenz schwerfallen, nachzuziehen. Kommen sie damit nicht durch, würde es ihnen selbst schwerfallen, den Motor zurückzubauen.
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