In Niedersachsen sorgt die Insolvenz eines Spargelhofes für Aufsehen. Bei einer Gläubigersitzung rückte die Polizei ein. Der Spargelhof Röhrkasten im Landkreis Nienburg ist zahlungsunfähig. Am vergangenen Montag fand im niedersächsischen Syke die Gläubigerversammlung statt – begleitet von Polizeibeamten. Der Einsatz war notwendig, da die Situation laut einem Bericht der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" angespannt war. Mehrere Landwirte, die dem Hof Flächen verpachtet hatten, wollten klären, was nun mit ihren Verträgen geschieht – und wer für die Entsorgung der Spargelfolie auf den Feldern aufkommt. Auch Fragen zur Insolvenzmasse wurden laut. Der Insolvenzverwalter Sebastian Ludolfs sprach gegenüber der Versammlung von mehreren Millionen Euro an Verbindlichkeiten. Seit dem 1. Juli läuft das Insolvenzverfahren. Eine genaue Zahl der Gläubiger ist bislang nicht bekannt. Insolvenzstatistik: Stärkster Anstieg der Firmenpleiten seit Oktober Konzertabsage: Insolvenz stoppt Auftritt von Band Wie Ludolfs weiter erklärte, ist der Betrieb inzwischen vollständig eingestellt. Die Spargelernte endete bereits im Mai abrupt, auch die Erdbeerernte wurde nicht fortgeführt. Eine wirtschaftliche Zukunft für den Hof sieht der Insolvenzverwalter nicht mehr. Um die verbliebenen Vermögenswerte zu schützen, sei ein Sicherheitsdienst auf dem Gelände eingesetzt worden. Damit soll verhindert werden, dass Wirtschaftsgüter aus dem Betrieb verschwinden. Die Gläubiger müssen nun über weitere Schritte entscheiden – unter anderem zur Verwertung von Immobilien sowie des Anlage- und Umlaufvermögens. Die nächste Versammlung ist für den 27. Oktober angesetzt.