Insolvenz: Stadtbäckerei Nissen aus Schleswig-Holstein ist pleite

latest news headlines 7 std vor
Flipboard
Der neue Inhaber hatte die Personalkosten unterschätzt. Nun ist eine traditionsreiche Bäckereikette im Norden Deutschlands insolvent. Die Stadtbäckerei Nissen aus Glücksburg hat Insolvenz beantragt. Betroffen sind rund 80 Beschäftigte sowie 14 Filialen in Glücksburg, Flensburg und Umgebung, wie die "Schleswig-Holsteinische Zeitung" (shz) berichtet. Rüdiger Prill, der den Betrieb erst vor gut einem Jahr von Vorgänger Sönke Nissen übernommen hatte, hat nach eigenen Angaben die wirtschaftliche Belastung unterschätzt. Gleich zu Beginn seiner Geschäftsführung habe er die Löhne um einen Euro pro Stunde erhöht, was monatliche Mehrkosten von rund 40.000 Euro verursacht habe. Hinzu kamen laut Prill Weihnachtsgeldzahlungen in Höhe von 80.000 Euro sowie einige "falsche Entscheidungen". Insolvenzverwalter ist optimistisch Auch gesundheitliche Probleme hätten ihn zur Aufgabe gezwungen – vor drei Monaten habe er einen Herzstillstand erlitten. Die Insolvenz betrifft sowohl das Privat- als auch das Betriebsvermögen Prills, da er als Einzelunternehmer agiert. Fast 1.100 Mitarbeiter betroffen: Autovermieter Starcar beantragt Insolvenz Traditionsreiche Baufirma insolvent: Mitarbeiter entlassen Der vorläufige Insolvenzverwalter Nicolas Grimm will den Betrieb stabilisieren und kündigte an, die Agentur für Arbeit werde die Löhne bis Jahresende vorfinanzieren. Die endgültige Insolvenzeröffnung wird Anfang Januar 2026 erwartet. Laut Grimm sei es entscheidend, dass die Belegschaft zusammenhalte: "Wir kümmern uns jetzt ganz stark um den Betrieb." Die Stimmung unter den Mitarbeitenden gilt als zuversichtlich, auch frühere Führungskräfte wie Sönke Nissen wollen dem Unternehmen beratend zur Seite stehen. Wer den Betrieb künftig führen wird, ist derzeit offen.
Aus der Quelle lesen