Irlands Verband fordert von der Europäischen Fußball-Union Israels Suspendierung. Was steckt hinter dem Schritt - und welche Folgen hätte das? Der irische Fußball-Verband (Fai) hat Medienberichten zufolge beschlossen, einen Antrag auf Ausschluss israelischer Mannschaften aus den Wettbewerben der UEFA zu stellen. Diesen Beschluss fasste eine Versammlung des Verbandes mit großer Mehrheit in Dublin, wie der Sender RTÉ sowie die "Irish Times" berichteten. Der Vorstand solle ohne Verzögerung den formellen Antrag zur Suspendierung des israelischen Verbandes beim Exekutivkomitee der Europäischen Fußball-Union stellen, heißt es in der Vorlage. Ende September hatte der türkische Verband als erstes UEFA-Mitglied öffentlich den Ausschluss Israels gefordert. Fai sieht Verstoß gegen UEFA-Statuten Die Iren begründen den Antrag damit, dass der israelische Verband die Organisation von Vereinen im Westjordanland erlaube und zudem keine wirksame Anti-Rassismus-Politik durchsetze. Beides sei ein Verstoß gegen entsprechende UEFA-Statuten. Eine Suspendierung des israelischen Verbandes würde nicht nur Israels Nationalteams, sondern auch Maccabi Tel Aviv im Europapokal betreffen. Der Verein gastiert in der Gruppenphase der Europa League beim VfB Stuttgart (11. Dezember) und beim SC Freiburg (22. Januar). Die Herren-Nationalmannschaft spielt in der WM-Qualifikation, die von der UEFA organisiert wird, am Donnerstag in Litauen und am folgenden Sonntag gegen Moldawien. Konflikt beschäftigt den Weltfußball Ein Ausschluss Israels aus dem internationalen Fußball war während des Gaza-Krieges immer wieder gefordert worden. Israel wies die Vorwürfe stets zurück. Auch in der UEFA soll Berichten zufolge über einen Ausschluss beraten worden sein, zu einer Abstimmung im Exekutivkomitee kam es nach der Ausarbeitung eines Friedensplans für den Konflikt jedoch nicht. Insbesondere die israelischen Vereine im Westjordanland, die in unteren Ligen spielen, beschäftigen den Weltfußball seit Jahren. Israel hatte das Gebiet im Sechstagekrieg 1967 erobert und besetzt; nach internationalem Recht gelten die israelischen Siedlungen als illegal. Der palästinensische Fußball-Verband hatte deswegen bereits mehrfach Sanktionen gegen den israelischen Verband gefordert. Zuständig für eine weltweite Suspendierung und auch einen WM-Ausschluss - unabhängig von dem Qualifikationswettbewerb - wäre der Weltverband FIFA. Irland richtet gemeinsam mit England, Schottland und Wales 2028 die Europameisterschaft aus. Die irische Politik hatte sich immer wieder für einen palästinensischen Staat ausgesprochen und Israels Vorgehen im Gaza-Krieg verurteilt. Während der israelischen Offensive, ausgelöst durch das Massaker an Israelis durch Terroristen unter anderem der Terrorgruppe Hamas am 7. Oktober 2023, waren Zehntausende Palästinenser im Gazastreifen getötet worden.