Seit 2023 gibt es ein neues KfW-Förderprogramm für nachhaltige Häuser und Wohnungen. Hier lesen Sie alles zu Voraussetzungen, Konditionen und Antrag. Wer mit dem Gedanken spielt, ein Haus oder eine Wohnung zu kaufen, schreckt ob der hohen Preise und gestiegenen Zinsen schnell zurück. Zumindest bei den Darlehenszinsen gibt es aber Unterstützung: dank eines Förderprogramms der staatlichen KfW-Bank. "Klimafreundlicher Neubau – Wohngebäude" (KfW 297, 298) heißt der Nachfolger der "Bundesförderung für effiziente Gebäude" und bringt Ihnen Baufinanzierungszinsen, die unter den Marktkonditionen liegen. Wofür bekomme ich die neue Förderung? Voraussetzung ist, dass Sie entweder ein klimafreundliches Haus oder eine klimafreundliche Wohnung selbst neu bauen oder als Erster eine solche neu gebaute Immobilie kaufen. Mindestens nötig ist der bereits hohe Energiestandard EH 40. Diese Immobilien verbrauchen nur 40 Prozent der Energie, die ein reguläres Haus oder eine reguläre Wohnung benötigen. Außerdem darf das Gebäude nicht mit Öl, Gas oder Biomasse beheizt werden und in seinem ganzen Lebenszyklus nur eine bestimmte Menge an CO2 ausstoßen. Wer sich dafür entscheidet, erhält einen voll geförderten Kredit von bis zu 100.000 Euro. Weitere 50.000 Euro obendrauf gibt es, wenn Sie den noch nachhaltigeren sogenannten QNG-Standard wählen. QNG steht für "Qualitätssiegel Nachhaltiges Gebäude" und bedeutet, dass auch Aspekte wie die Verwendung umweltfreundlicher Baustoffe einberechnet werden. Dieser Standard war beim Vorgängerprogramm KfW 261 noch Pflicht. Dieses können Sie übrigens weiterhin nutzen – allerdings nur für die Sanierung oder den Kauf eines frisch sanierten Effizienzhauses. Den KfW-Kredit können Sie für folgende Maßnahmen nutzen: Bau und Kauf einschließlich der Nebenkosten Planung und Baubegleitung durch Experten für Energieeffizienz und Berater für Nachhaltigkeit Nachhaltigkeitszertifizierung Nicht gefördert werden Umschuldungen bestehender Kredite, Nachfinanzierungen von bereits begonnenen oder abgeschlossenen Vorhaben sowie der Kauf eines Grundstücks. Welche Bauzinsen bekomme ich? Sie können zwischen zwei Formen der Finanzierung wählen: einem Annuitätendarlehen oder einem endfälligen Darlehen. Beim Annuitätendarlehen zahlen Sie je nach Laufzeit in den ersten ein bis fünf Jahren nur die Zinsen. Daraus ist Ihre monatliche Belastung zunächst kleiner. Danach kommen gleichbleibende sogenannte Annuitäten auf Sie zu. Das sind Rückzahlungsbeträge, die sich aus Zins und Tilgung zusammensetzen. Über die Jahre ändert sich das Verhältnis zwischen Tilgung und Zinsen: Der Anteil der Tilgung wächst, während der Anteil der Zinsen entsprechend sinkt. Laufzeit Zinsbindung Anlaufzeit Sollzins pro Jahr (effektiver Jahreszins) 4 bis 10 Jahre 10 Jahre 1 bis 2 Jahre 2,31 Prozent (2,34 Prozent) 11 bis 25 Jahre 10 Jahre 1 bis 3 Jahre 2,87 Prozent (2,91 Prozent) 26 bis 35 Jahre 10 Jahre 1 bis 5 Jahre 2,96 Prozent (3,00 Prozent) Beim endfälligen Darlehen zahlen Sie während der gesamten Laufzeit nur die Zinsen und am Ende dann den kompletten Kreditbetrag in einer Summe zurück. Die Laufzeit und Zinsbindung beträgt hier vier bis zehn Jahre bei einem Sollzins von 3,01 Prozent pro Jahr (3,05 Prozent effektiver Jahreszins). Lesen Sie hier, was der effektive Jahreszins genau ist. Gibt es auch einen staatlichen Zuschuss? Nein. Anders als bei der bisherigen Förderung gewährt die KfW keine Zuschüsse zur Tilgung mehr. Auch der verpflichtende Energieberater wird nicht mehr bezuschusst. Wie kann ich die KfW-Förderung beantragen? Um von der neuen KfW-Förderung zu profitieren, müssen Sie vier Schritte gehen: Spezialisten für Energieeffizienz und Nachhaltigkeit beauftragen Bank finden und Kredit beantragen Kreditvertrag abschließen Bestätigung einreichen Um sicherzustellen, dass Sie den geforderten Mindeststandard EH 40 erfüllen, müssen Sie einen Experten für Energieeffizienz hinzuziehen. Dieser erstellt auch die Bestätigung zum Antrag (BzA), die Sie für den Förderkredit-Antrag benötigen. Streben Sie die Förderstufe mit QNG-Siegel an, bedarf es zusätzlich eines Beraters für Nachhaltigkeit. Sind die Spezialisten gefunden, geht es weiter zum Finanzierungspartner, also in der Regel zu einer Bank. Dort beantragen Sie auch den Förderkredit – und zwar mithilfe der oben erwähnten Bestätigung zum Antrag. Erteilt die KfW die Zusage, können Sie den Kreditvertrag mit Ihrer Bank abschließen und mit dem Bau starten oder die Immobilie kaufen. Zu guter Letzt müssen Sie Ihrer Bank noch eine weitere Bestätigung zukommen lassen: die Bestätigung nach Durchführung (BnD). Auch die erhalten Sie von Ihrem Energieeffizienzberater – wenn das Bauvorhaben beendet ist. Kaufen Sie einen Neubau, bekommen Sie die Bestätigung von Ihrem Bauträger oder Fertighaushersteller.