Wer länger als sechs Wochen arbeitsunfähig ist, erhält in der Regel kein Geld mehr vom Arbeitgeber. Stattdessen springt die Krankenkasse ein. Egal ob Beinbruch oder Burn-out: Wer länger als sechs Wochen nicht arbeiten kann, den unterstützt die gesetzliche Krankenversicherung finanziell mit dem sogenannten Krankengeld. Gemeint ist damit eine Leistung, die Sie beziehen können, wenn die Entgeltfortzahlung Ihres Arbeitgebers endet. Wir zeigen Ihnen, was Sie tun müssen, um Krankengeld zu bekommen. Welche Voraussetzungen muss ich für den Antrag erfüllen? Gesetzlich Krankenversicherte haben mit dem Tag, an dem sie ihr Arzt krankgeschrieben hat, Anspruch auf Krankengeld. In der Regel zahlt aber zunächst der Arbeitgeber sechs Wochen lang das volle Gehalt weiter. Das heißt: Erst wenn Sie länger als sechs Wochen arbeitsunfähig sind, springt die Krankenkasse mit Krankengeld ein. Sind Sie bei Ihrem Arbeitgeber noch nicht mindestens vier Wochen angestellt, muss er diese Lohnfortzahlung nicht leisten. Die Krankenversicherung kann das Krankengeld dann direkt zahlen. Gleiches gilt für Versicherte, die stationär in einem Krankenhaus oder einer Vorsorge- oder Rehaeinrichtung behandelt werden, ohne dass sie weiter Gehalt beziehen. Arbeits- oder berufsunfähig? Das ist der wichtige Unterschied Nicht mehr arbeitsfähig: Wann Sie Anspruch auf Erwerbsminderungsrente haben Selbstständige wie zum Beispiel Künstler haben keinen gesetzlichen Anspruch auf Krankengeld. Sie können sich aber absichern, indem sie bei ihrer gesetzlichen Krankenversicherung eine Wahlerklärung abgeben. Sie erhalten dann ab dem 43. Tag der Krankschreibung Krankengeld. Dafür müssen sie einen entsprechenden Wahltarif abschließen und somit einen höheren Beitrag zahlen. Wer privat krankenversichert ist, bekommt ebenfalls nicht automatisch Krankengeld. Sie müssen sich extra mit dem sogenannten Krankentagegeld absichern. Wie beantrage ich Krankengeld? Sie selbst müssen seit Oktober 2021 relativ wenig tun, um an Ihr Krankengeld zu kommen. Denn seitdem übermitteln die Arztpraxen die ärztliche Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung digital an die Krankenkassen und Ihren Arbeitgeber. Selbstauskunftsbogen ausfüllen Sobald Ihr Arbeitgeber die Krankenversicherung darüber informiert, dass Ihre Entgeltfortzahlung endet, schickt Ihre Krankenkasse Ihnen automatisch einen Fragebogen zum Krankengeld. Diesen sollten Sie wahrheitsgemäß und vollständig beantworten. Alternativ können Sie bei einigen Kassen die Angaben auch über ein Online-Formular machen. Wie lange dauert es, bis das Krankengeld auf dem Konto ist? Das Krankengeld erhalten Sie, sobald Ihre Krankenkasse die Bescheinigung geprüft hat und der Arbeitgeber nach dem Ende der sechs Wochen Lohnfortzahlung der Krankenversicherung mitgeteilt hat, wie viel Sie verdienen. Lesen Sie hier mehr dazu, wie hoch das Krankengeld ausfällt und wie lange Sie es erhalten.