René Benko steht erneut vor Gericht wegen Betrugs, diesmal mit seiner Frau. Sie sollen gezielt Bargeld und Luxusgüter vor Gläubigern versteckt haben. Der insolvente Immobilienunternehmer und Milliardär René Benko steht ein zweites Betrugsverfahren bevor. Nachdem er erst kürzlich zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt wurde, muss sich Benko nun erneut vor dem Landesgericht Innsbruck verantworten. Diesmal wird auch seine Frau Nathalie angeklagt, berichtet die "Bild"-Zeitung. Die Anklage wirft dem Paar betrügerischen Bankrott vor. Benko soll Bargeld und Wertgegenstände im Gesamtwert von 370.000 Euro bei Angehörigen versteckt haben, um sie seinen Gläubigern zu entziehen. Anklage gegen René Benko : Das sind die Hintergründe Im Detail geht es nach Angaben der Staatsanwaltschaft um 120.000 Euro sowie elf Luxusuhren und weitere Wertgegenstände wie Manschettenknöpfe im Gesamtwert von 250.000 Euro. Diese fanden Ermittler bei einer Razzia im Januar 2025 in einem Geheim-Tresor hinter einer Papp-Attrappe im Haus der Tante von Nathalie Benko. "Die Einsprüche gegen die zweite Anklage wurden von beiden Angeklagten zurückgezogen", erklärte Gerichtssprecherin Birgit Fink der "Bild". Laut der österreichischen Nachrichtenagentur APA könnte der Prozess bereits im November stattfinden und nur einen Tag dauern. Der Strafrahmen reicht bis zu zehn Jahre Haft. Erstes Urteil noch nicht rechtskräftig Der 48-Jährige war am Mittwoch nach einem zweitägigen Prozess wegen ähnlicher Vorwürfe zu zwei Jahren Haft verurteilt worden. Das Landesgericht Innsbruck sah es als erwiesen an, dass eine Schenkung von Benko an seine Mutter in Höhe von 300.000 Euro dazu dienen sollte, die Insolvenzmasse zu schmälern. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig; Benkos Anwalt hat gegen das erste Urteil Berufung und Nichtigkeitsbeschwerde eingelegt, wie "oe24" berichtet. Richterin Andrea Wegscheider sagte nach ihrem Urteilsspruch über das erste Verfahren am Mittwoch: "Wir müssen eine Strafe finden, die andere davon abhalten wird, etwas Gleichgeartetes zu tun." Trotz seiner angespannten Lage hofft Benko laut seinem Anwalt Norbert Wess darauf, dass der nächste Prozess bald beginnt: "Es ist der Wunsch meines Mandanten, sich so bald wie möglich dem zweiten Verfahren zu stellen." Benko sitzt seit Januar in U-Haft Benko hatte mit dem Kauf von Immobilien ein Millionenvermögen angehäuft. In Deutschland gehörten dem Unternehmer zeitweise unter anderem die Warenhauskette Galeria und das Luxuskaufhaus KaDeWe in Berlin . Dem rasanten Aufstieg folgte jedoch ein ebenso steiler Abstieg. Hohe Baukosten, steigende Kreditzinsen und weitere Probleme führten den Handels- und Immobilienkonzern in die Insolvenz , die Ende November 2023 erklärt worden war. Im März 2024 stellte Benko Antrag auf Privatinsolvenz , seit Januar sitzt er in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft verfolgt eine ganze Reihe von Ermittlungssträngen im Zusammenhang mit der Pleite von Benkos Signa-Konzern sowie seiner Privatinsolvenz. Im Raum stehen Vorwürfe wie schwerer Betrug, Untreue und verschiedene Korruptionsdelikte. In dem gesamten Ermittlungskomplex geht es demnach um Schäden in Höhe von rund 300 Millionen Euro. Im Visier der Ermittler sind neben Benko rund ein Dutzend Beschuldigte sowie zwei Verbände.