Ricarda Lang: Grünen-Politikerin kritisiert den Umgang mit Beziehungen

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Haben wir heute ein falsches Verständnis von zwischenmenschlichen Beziehungen? Ricarda Lang teilt auf Instagram ihre Gedanken zu diesem Thema. Politikerin Ricarda Lang spricht auf Instagram über ein persönliches Thema: den heutigen Umgang mit Beziehungen. Dabei erklärt sie auch, warum dieses eine "politische Dimension" angenommen habe. Sie beginnt ihr Video mit der Frage: "Haben wir verlernt, dass zu Beziehungen auch Arbeit gehört?" Der 31-jährigen Bundestagsabgeordneten sei in letzter Zeit auf Social Media aufgefallen, dass Glaubenssätze verbreitet werden, die sie selbst kritisch sieht. Diese seien zum Beispiel: "Wenn dir was nicht komplett guttut, dann verbannt es einfach aus deinem Leben. Wenn du auf was keine Lust hast, dann sag einfach ab. Wenn irgendjemand was von dir einfordert, dann setz einfach immer eine Grenze." Ricarda Lang findet es "krass, mit welcher Nonchalance teilweise so getan wird, als ob Beziehungen nur dann was wert sind, wenn sie dich zu 100 Prozent in jedem Moment glücklich machen und sonst auch einfach nicht wichtig sind." In ihren Augen leben Beziehungen jeglicher Art davon, dass man sich umeinander kümmert und Verantwortung übernimmt. Was eben auch mal bedeuten könnte, dass man Dinge macht, die einem keinen Spaß machen – wie jemanden zum Flughafen zu fahren oder beim Umzug zu helfen. "Wir sind keine freischwebenden Atome" Dieser gesellschaftliche Trend ist für Ricarda Lang "ein Teil und Ausdruck von einer sehr krassen Individualisierung, die wir in den letzten Jahren erlebt haben. Und die sehen wir nicht nur im Privaten, sondern die sehen wir auch im politischen Raum". Jeder sei auf einmal selbst für sein Glück verantwortlich, Solidarität werde abgewertet. "Ich bin der Meinung, dass uns das nicht guttut. Denn wir sind eben keine freischwebenden Atome, sondern wir sind Teil von einer Gesellschaft. Und dazu gehört eben auch, dass wir füreinander da sind, dass wir uns umeinander kümmern und dass wir auch Verantwortung für andere Menschen übernehmen", so die ehemalige Grünen-Vorsitzende. Eine wichtige Einschränkung macht sie jedoch in ihren Ausführungen: toxische Beziehungen. Diese sollten natürlich beendet werden. "Und ich weiß auch, dass es vielen Menschen, insbesondere Frauen, sehr schwerfällt, ihre eigenen Grenzen selbst zu erkennen und dann auch nach außen zu setzen. Das zu lernen, ist total wichtig."
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