"Schlaf ist die beste Medizin" – viele sagen das, wenn sie sich krank fühlen. Aber was meint die Wissenschaft dazu? Was kann Schlaf heilen und was nicht? Wer krank ist, fühlt sich oft schlapp und müde. Das ist kein Zufall. Denn der Körper signalisiert, dass er Ruhe braucht. Während wir schlafen, läuft im Hintergrund ein komplexes Reparaturprogramm: Zellen regenerieren sich, das Immunsystem wird aktiv, Entzündungen werden bekämpft. Und auch das Gehirn nutzt die Nacht, um sich zu sortieren. So regenerieren wir im Schlaf Der menschliche Körper arbeitet im Schlaf auf Hochtouren, obwohl wir selbst davon nichts mitbekommen. Besonders wichtig dabei: die Tiefschlafphasen. In ihnen wird das Hormon Somatotropin ausgeschüttet, besser bekannt als Wachstumshormon. Es sorgt dafür, dass Gewebe repariert wird, Wunden besser heilen und Muskeln sich aufbauen. Gleichzeitig fährt das Immunsystem seine Abwehrkräfte hoch. Studien zeigen: Wer ausreichend schläft, wird seltener krank. Und wer sich bei einer Erkältung ins Bett legt, hat gute Chancen, schneller wieder gesund zu werden. Auch Impfungen wirken nach gutem Schlaf besser, da der Körper mehr Antikörper bildet. Schlaf schützt auch das Gehirn Nicht nur der Körper, auch das Gehirn profitiert vom Schlaf. Während der Nacht räumt es buchstäblich auf: Es sortiert Informationen, speichert Erinnerungen und entsorgt Abfallstoffe, die sich tagsüber angesammelt haben. Ein dauerhaft gestörter Schlaf wird deshalb auch mit Demenz und anderen neurologischen Erkrankungen in Verbindung gebracht. Zudem reguliert Schlaf wichtige Hormone. Wer dauerhaft zu wenig schläft, bringt seinen Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht. Das kann Heißhunger, Gewichtszunahme, Bluthochdruck oder Stimmungsschwankungen zur Folge haben. Optimale Dauer: So lange sollten Sie mit 60 Jahren schlafen Aber: Schlaf ersetzt keine Therapie Trotz aller positiven Effekte: Schlaf allein heilt keine Krankheiten. Wer hohes Fieber , anhaltende Schmerzen oder psychische Beschwerden hat, sollte nicht nur auf Ruhe setzen, sondern ärztliche Hilfe suchen. Auch Menschen mit Schlafstörungen profitieren nicht automatisch von "mehr Schlaf". Denn viele verbringen zwar viele Stunden im Bett, wachen aber trotzdem erschöpft auf. Ursache kann etwa eine unerkannte Schlafapnoe oder eine depressive Erkrankung sein. Was gesunder Schlaf bedeutet Gesunder Schlaf heißt nicht nur lange schlafen, sondern vor allem tief und durchgehend. Für die meisten Erwachsenen gelten 7 bis 9 Stunden als optimal. Entscheidend ist aber auch die Schlafqualität: Wer regelmäßig in der Nacht aufwacht oder zu früh aufsteht, erholt sich schlechter. Was hilft? Feste Schlafzeiten, ein dunkles Schlafzimmer, kein Koffein am Abend und vor allem: digitale Geräte rechtzeitig zur Seite legen. Das blaue Licht von Handy und Tablet hemmt die Bildung von Melatonin, dem Hormon, das uns müde macht. Fazit Schlaf ist ein natürlicher Heilungsbeschleuniger, aber keine Allzweckmedizin. Er unterstützt den Körper, gesund zu bleiben oder schneller gesund zu werden. Wer krank ist, sollte ihm viel Raum geben. Und wer dauerhaft schlecht schläft, sollte das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Denn guter Schlaf ist lebenswichtig.