Schlafstörungen nehmen zu: Warum ernsthafte Folgen drohen

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Immer mehr Menschen in Deutschland schlafen schlecht. Vor allem junge und mittlere Altersgruppen sind betroffen. Welche Risiken ihnen drohen. Die Zahl der Menschen mit ärztlich diagnostizierten Schlafstörungen ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Das zeigen Auswertungen der Krankenkasse Barmer. Demnach hat sich der Anteil der Betroffenen bundesweit um rund 30 bis 40 Prozent erhöht. Besonders auffällig ist der Anstieg bei jüngeren und mittleren Altersgruppen. Vor allem Erwachsene zwischen 20 und 49 Jahren sind betroffen. Bei den 30- bis 39-Jährigen stieg die Diagnosehäufigkeit innerhalb eines Jahrzehnts sogar um 73 Prozent. Auch bei den 40- bis 49-Jährigen verzeichnete die Barmer ein Plus von 47 Prozent. Die Lebensphase zwischen 30 und 50 sei "durch hohe berufliche und private Anforderungen geprägt – nicht selten Gründe für Schlafprobleme", heißt es von der Krankenkasse. Schlaf ist die beste Medizin: Stimmt das wirklich? Studie: Wie Sie schlafen, kann das Alter Ihres Gehirns bestimmen Risiko für viele Krankheiten steigt Was viele unterschätzen: Bereits ein dauerhaft gestörter Schlaf über wenige Monate kann ernsthafte gesundheitliche Folgen haben. "Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht erhöhen das Risiko für chronische Krankheiten und beeinträchtigen die Leistungsfähigkeit", erläutert Bamer-Landesgeschäftsführer Alfred Kindshofer. Schlaflosigkeit steigere das Risiko für Übergewicht, Schlaganfall , Demenz und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "Wer über mehr als drei Monate mindestens dreimal pro Woche so schlecht schläft, dass Lebensqualität, Leistungsfähigkeit und psychisches Wohlbefinden spürbar beeinträchtigt sind, sollte diese Schlaflosigkeit unbedingt in der Arztpraxis abklären lassen", rät Kindshofer. Stress, Hormone, Zeitumstellung Die Gründe für Schlafprobleme sind individuell verschieden. Laut Barmer gehören dazu vor allem beruflicher und privater Stress, aber auch hormonelle Umstellungen, etwa in den Wechseljahren. Selbst die Zeitumstellung kann zumindest vorübergehend den Schlafrhythmus stören. Nicht zuletzt können auch erste Anzeichen einer Depression hinter Ein- oder Durchschlafproblemen stecken. Medikamente sind nicht die erste Lösung Die Krankenkasse warnt davor, bei Schlafproblemen vorschnell zu Medikamenten zu greifen. "Schlafmittel und Medikamente sollten nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Ärztin eingenommen werden", sagt Kindshofer. Stattdessen lohnen sich zunächst einfache Maßnahmen: "Viele Dinge können dazu beitragen, den Schlaf zu verbessern: eine vernünftige Matratze, die richtige Raumtemperatur, eine ruhige Umgebung", so Kindshofer. Auch Entspannungstechniken wie Meditation, progressive Muskelentspannung oder Atemübungen können helfen – vor allem bei stressbedingten Schlafproblemen.
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