Im Skispringen gibt es bei den Frauen und Männern noch große Unterschiede – und Ungerechtigkeit. Nun soll sich erstmals etwas bei der Tour-Nights-Tour ändern. Die Skispringer treten immer zum Jahreswechsel bei der Vierschanzentournee an. Diese bildet ein großes Highlight im Kalender. Die Frauen mussten lange darauf verzichten und treten aktuell bei einer Two-Nights-Tour an. Also zwei statt bei den Herren vier Stationen. Doch auch hier gab es Anfang dieses Jahres großes Entsetzen, nachdem die deutsche Skispringerin Selina Freitag ihre Qualifikationsprämie bekannt gemacht hatte. Die Skisprung-Stars um den Japaner Ryōyū Kobayashi und den Österreicher Daniel Tschofenig erhalten 3.000 Franken (rund 3.200 Euro) für den Sieg in der Qualifikation. Freitag erzählte, dass sie eine Tasche mit Shampoo, Duschgel und vier Handtüchern erhalten habe. Diese Offenlegung machte die finanzielle Ungleichbehandlung von Frauen und Männern im Skispringen deutlich – und wurde harsch kritisiert. Nun gab der Deutsche Skiverband (DSV) auf Instagram eine erfreuliche Änderung für das kommende Event bekannt. Vierschanzentournee wie bei den Männern: Eine Entwicklung, die "schleunigst" kommen muss 27. Teilnahme: 44-jähriger Ammann startet bei Vierschanzentournee "Du warst echt": Olympiasieger trauert um toten Biathleten Der DSV schrieb zu einer Fotoserie mit Bildern von Freitag und Katharina Schmid : "Über den Jahreswechsel steht für unsere Damen wieder die Two-Nights-Tour in Garmisch-Partenkirchen und Oberstdorf an. In diesem Jahr wartet ein besonderes Highlight: Erstmals wird bei den Damen auch die volle Quali-Prämie vergeben." Hannawald übte harsche Kritik an Frauen-Prämien Damit haben die Veranstalter auf die Kritik reagiert, die von vielen Seiten, auf sie einprasselte angesichts der Ungleichbehandlung bei gleicher Leistung. Sven Hannawald machte verärgert über die Sachpreise von Freitag im Januar den Vorschlag in der ARD : "Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich morgens schon mit einem Klingelbeutel zur Bahnschranke gegangen und hätte gespendet oder spenden lassen. Das war ein bisschen unglücklich." Hannawald betonte auch: "Da muss man fast schon gucken, was man bei Ebay dafür kriegt. Das ist schon bitter." Ärger, den auch Horst Hüttel gut verstehen konnte. Im Gespräch mit t-online sagte der Sportdirektor des DSV über die Prämien bei den Frauen: "Ich denke, dass dies definitiv, wenn man über eine Two-Nights-Tour und zukünftige Vierschanzentournee spricht, diskutiert werden muss." Abhängig sind Prämien auch von den Organisationskomitees der jeweiligen Weltcup-Orte. Denn diese entscheiden darüber, welche Prämien sie ausgeben. Willingen war bereits Vorreiter Laut dem Reglement des Weltverbandes Fis war Anfang dieses Jahres für die Qualifikation des Damen-Skispringens kein Preisgeld verpflichtend. Willingen war als Weltcup-Standort hier jedoch positiv hervorzuheben. Denn: In den vergangenen Jahren bekam die beste Athletin der Qualifikation eine Siegprämie von 2.000 Euro. Eine Wertschätzung für die Leistung, die auch Hüttel wahrgenommen hatte: "Dafür, dass die Männer 3.000 Euro erhalten, finde ich diese Summe sehr angemessen." Nun dürfen sich die Damen bei der Two-Nights-Tour – bei der sie von den gleichen Schanzen wie die Herren springen – erstmals über die volle Qualifikationsprämie freuen. Schmid teilte die erfreuliche Nachricht in ihrer Story auf Instagram, in dem sie auf den Post des DSV verwies.