Sodbrennen: Hilfe & Behandlung – Hausmittel Kurkuma wirkt wie Medikament

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Bei Sodbrennen, Magenproblemen und Blähungen schwören viele auf Kurkuma. Dass sich der Gang zum Gewürzregal aus medizinischer Sicht lohnt, bestätigte auch eine Studie. Als Gewürz oder in "Golden Milk": Angeblich hilft Kurkuma gegen Verdauungsprobleme und andere Leiden. Die gesundheitsfördernde Wirkung verdankt die Knolle vor allem einem Inhaltsstoff: dem Kurkumin. Kurkumin ist ein sekundärer Pflanzenstoff. Er gilt als medizinisch wertvoll und wird vor allem in der Naturheilkunde eingesetzt. Sein entzündungshemmender Effekt ist durch Studien bereits belegt. 2023 konnten Forscher der Chulalongkorn-Universität in Bangkok nachweisen, dass das Pulver der goldgelben Knolle auch bei Verdauungsbeschwerden und Sodbrennen wirkt. Offenbar kann es sogar mit einem herkömmlichen Medikament mithalten. Omeprazol im Vergleich mit Kurkuma Der Fokus der Studie lag auf einem Vergleich zwischen Kurkuma und Omeprazol. Bei diesem handelt es sich um den am häufigsten verordneten Wirkstoff zur Behandlung von Sodbrennen, Verdauungsstörungen sowie von Geschwüren und Entzündungen des Magens, der Speiseröhre und des Zwölffingerdarms. Omeprazol gehört zur Gruppe der sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI). Seine Wirkung basiert darauf, dass es die Produktion der Magensäure hemmt. Dadurch werden Magenbeschwerden gelindert und Sodbrennen reduziert. Der Nachteil: Bei Patienten, die das Medikament regelmäßig einnehmen, können Nebenwirkungen auftreten. Hierzu gehört unter anderem ein Mikronährstoffmangel und ein erhöhtes Infektionsrisiko. Auch die Gefahr, an Demenz zu erkranken, oder Knochenbrüche zu erleiden, steigt. Gleiche Wirkung, kaum Nebenwirkungen Für die Studie teilten die Forscher über 200 Patienten mit Verdauungsstörungen in drei Gruppen ein. Die erste erhielt 28 Tage lang täglich vier Kapseln mit 250 Milligramm Kurkumin, die zweite wurde mit 20 Milligramm Omeprazol am Tag behandelt und die dritte Gruppe erhielt eine Mischung aus beiden Mitteln. Am Ende des Einnahmezeitraums mussten die Teilnehmer angeben, wie stark ihre Symptome nachgelassen hatten. Das Ergebnis war überraschend: Bei allen Studienteilnehmern hatten die Beschwerden unabhängig von der zugeteilten Gruppe im Durchschnitt gleich stark nachgelassen, "Es wurde kein signifikanter Unterschied zwischen den drei Gruppen festgestellt", resümiert Studienleiter Pradermchai Kongkam. Kurkumin sei eine nebenwirkungsfreie Alternative zu herkömmlichen Säurehemmern. Bei der Behandlung von Magen- und Darmbeschwerden könnte man aus seiner Sicht in vielen Fällen auf herkömmliche Medikamente verzichten und diese durch Kurkuma ersetzen. Wie Kurkuma im Magen-Darm-Trakt wirkt Doch wie kommt es, dass Kurkumin so effektiv bei Verdauungsbeschwerden hilft? Die Forscher haben hierzu eine Theorie: Sie vermuten, dass der Pflanzenstoff eine hemmende Wirkung auf den sogenannten TRPV1-Rezeptor hat. Dieser Schmerzrezeptor steht im Verdacht, bei Menschen mit Verdauungsstörungen zur Überempfindlichkeit ihres Magen-Darm-Traktes beizutragen. Achtung: Kurkuma ist nicht für jeden geeignet Kurkuma kann als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Kapseln, Tabletten oder als Pulver eingenommen werden. Allerdings können bei regelmäßiger Einnahme und hoher Dosierung Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten entstehen. Auch allergische Reaktionen und andere körperliche Beschwerden können auftreten. Daher sollte man entsprechende Produkte nicht in Eigenregie einnehmen, sondern nur in Rücksprache mit dem Arzt. Vor allem Krebspatienten sollten vorsichtig sein. In Einzelfällen wurde beobachtet, dass die regelmäßige Einnahme des Gewürzes eine Chemotherapie in ihrer Wirkung beeinträchtigen kann. Das deutsche Krebsforschungszentrum rät daher Krebspatienten, keine Kurkuma-Produkte zu sich zu nehmen. Für Schwangere, Stillende und Menschen mit Gallensteinen oder Leberkrankheiten gilt: Nehmen Sie besser keine Nahrungsergänzungsmittel mit Kurkuma zu sich. Als Bestandteil einer Currymischung kann das gelbe Pulver jedoch ohne Bedenken verzehrt werden.
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