Sodbrennen nach dem Sport? Diesen Einfluss hat körperliche Belastung

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Sodbrennen nach dem Sport – viele kennen das Symptom. Doch warum verursacht körperliche Bewegung das unangenehme Brennen – und was hilft? Angaben des Bundesministeriums für Gesundheit zufolge leiden in den westlichen Ländern bis zu 20 von 100 Menschen wiederkehrend unter Sodbrennen und Aufstoßen. Das unangenehme Brennen hinter dem Brustbein kann die Lebensqualität erheblich einschränken. Besonders nach dem Sport haben viele Betroffene mit verstärktem Sodbrennen zu kämpfen. Ein Sportwissenschaftler erklärt, warum das so ist. Sodbrennen nach dem Sport: keine Seltenheit Sodbrennen gehört zu den Volksleiden. Schätzungen zufolge kennt etwa jede fünfte Person das brennende Gefühl zwischen Oberbauch und Hals – manche haben mehr damit zu kämpfen, andere weniger. Sodbrennen entsteht, wenn sich Magensäure die Speiseröhre hochdrückt. Die aggressive Säure reizt die empfindliche Schleimhaut. Das unangenehme Brennen entsteht. Eine häufige Ursache des Sodbrennens ist ein kurzzeitig überlasteter oder anhaltend geschwächter Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre. Vor dem Sport ist weniger mehr Der sogenannte Ösophagussphinkter stellt normalerweise sicher, dass der Mageninhalt im Magen verbleibt. Ist er in seiner Funktion beeinträchtigt und wird der Magen stark gedehnt, kann Mageninhalt in der Speiseröhre nach oben steigen. "Vor dem Sport sollten Sodbrennen-Betroffene darauf achten, nur eine kleine Mahlzeit im Magen zu haben. Ist der Magen zu voll, steigt das Sodbrennen-Risiko. Ebenso sollte man vor und während der Sporteinheit auf kohlensäurehaltige Getränke verzichten, wenn man empfindlich ist. Kohlensäure dehnt den Magen auf und erhöht den Druck auf den Schließmuskel", rät Professor Dr. Ingo Froböse , Universitätsprofessor für Prävention und Rehabilitation. Warum Sport Sodbrennen begünstigen kann Sport kann sich auf verschiedene Weise auf den Ösophagussphinkter auswirken. Ist der Körper in Bewegung und Stößen ausgesetzt, kann das die Schließmuskelfunktion ordentlich fordern. Hinzu kommt, dass beim Sport die Verdauungsaktivität verlangsamt ist. Mögliches Essen verbleibt länger im Magen – was nicht nur den Dehnungsreiz verstärkt, sondern auch die Bildung von Magensäure ankurbeln kann. Beides sind Risikofaktoren für Sodbrennen – während des Sports wie auch danach. "Besonders Sportarten, bei denen die Anspannung im Körper besonders stark ist, begünstigen Sodbrennen. Dazu gehören beispielsweise Gewichtheben, Kampfsport, Rennen, Rudern und Bauchmuskeltraining", erklärt Froböse. "Auch Sport, bei dem man kopfüber ist oder sich nach vorne beugt, kann Sodbrennen begünstigen. Dazu gehören etwa Yoga, Pilates sowie andere gymnastische Übungen. Auch wird beim Sport oft vermehrt Luft geschluckt, was Aufstoßen fördert." Sodbrennen nach dem Sport vermeiden – was hilft? Generell wird Sportlern mit Sodbrennen geraten, vor dem Sport nur einen leichten Snack zu verzehren. Das kann eine kleine Portion Haferflocken , eine Handvoll Nüsse oder etwas Joghurt sein. Dann ist der Magen nicht überlastet und auch die Magensäureproduktion bleibt im Rahmen. Nach dem Sport sollte man ebenfalls die Portionsgröße beachten. Auch wenn der Hunger groß ist: Zu üppig sollte es nicht sein. "Nach dem Sport dauert es eine Weile, bis der Körper zur Ruhe gekommen ist und die Verdauungsfunktion in ihren normalen Rhythmus zurückgefunden hat", erklärt Froböse. Wählen Sie daher auch nach dem Sport leicht verdauliches Essen, etwa mageres Fleisch oder Tofu für die Eiweißversorgung. Dazu können Sie bekömmliches Gemüse, etwas Salat, Nudeln, Hülsenfrüchte oder Kartoffeln essen. Fünf No-Gos nach dem Sport Um Sodbrennen nach dem Sport zu vermeiden, sollten von Sodbrennen Betroffene fünf Tipps beherzigen: 1. Keine fetthaltigen Speisen nach dem Sport: Fetthaltiges Essen regt die Magensäureproduktion an. Außerdem liegt Fett lange im Magen. Das Risiko für Sodbrennen steigt. 2. Kein Alkohol nach dem Sport: Auf Alkohol sollte man nach dem Sport verzichten. Alkohol verlangsamt die Verdauung und regt die Säurebildung an. Außerdem kann er Gärprozesse im Magen ankurbeln, welche den Magen reizen und die Gasbildung verstärken. Bier beispielsweise schäumt im Magen ordentlich – was den Druck auf den Magenschließmuskel verstärkt. Und: Alkohol stört den Muskelaufbau. 3. Vorsicht beim Verdauungskaffee: Auch Kaffee schlägt vielen nach dem Sport auf den Magen. Koffein und die enthaltene Kaffeesäure können bei empfindlichen Menschen Sodbrennen begünstigen. Besonders Filterkaffee bekommt vielen nicht gut. 4. Limonade ist kein guter Durstlöscher: Auch Limonade wird bei Sodbrennen häufig nicht gut vertragen. Das liegt nicht nur an der enthaltenen Kohlensäure. Auch die Säure von Zitrusfrüchten wie Zitronen, Orangen und Grapefruits kann den Magen reizen. Das gilt auch für Säfte, Saftschorlen sowie Smoothies. 5. Nach dem Sport nicht gleich ins Bett: Geben Sie Ihrem Körper nach dem Sport Zeit für die Erholung – und für die Verwertung des Essens. Wer sich zu früh ins Bett legt, stört die Verdauung. Außerdem drückt ein voller Magen im Liegen besonders auf den Ösophagussphinkter, was den Rückfluss von Magensäure begünstigt. "Wer nach dem Sport immer wieder Probleme mit Sodbrennen hat, sollte einen Arzt aufsuchen. Gegebenenfalls kann – neben der Berücksichtigung der Ernährung – ein Medikament helfen, das die Magensäure neutralisiert beziehungsweise ihre Bildung reduziert – sodass Sport wieder ohne größere Einschränkung möglich ist", rät Froböse.
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