Spondylarthrose – wie sie sich bemerkbar macht und was hilft

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Eine Spondylarthrose liegt vor, wenn die schützende Knorpelschicht zwischen den Facettengelenken der Wirbelsäule abgenutzt ist. Was dann zu tun ist. Bei einer Spondylarthrose, auch Facettengelenksarthrose genannt, ist die Knorpelschicht zwischen den Facettengelenken beschädigt. Das sind die kleinen Zwischenwirbelgelenke der Wirbelsäule. Eine reibungslose Bewegung der Gelenkflächen ist zunehmend erschwert. Betroffene haben mit starken Rückenschmerzen zu kämpfen. Welche Behandlung hilft? Was ist eine Spondylarthrose? Spondylarthrose ist eine Form der Arthrose , welche die Facettengelenke betrifft. Diese liegen paarweise seitlich an den Gelenkfortsätzen der Wirbel und verbinden diese nach oben und unten miteinander. Die Facettengelenke stellen die Stabilität und die Beweglichkeit der Wirbelsäule sicher. Wie bei jeder Arthrose handelt es sich auch bei der Spondylarthrose um einen altersbedingten oder durch Fehlhaltungen und Überlastung verursachten Gelenkverschleiß. Bewegungsmangel, eine schwache Rückenmuskulatur, Übergewicht, genetische Einflüsse, Verletzungen sowie Operationen, aber auch Osteoporose gehören zu den Faktoren, welche den Verschleiß der Knorpel zwischen den Facettengelenken begünstigen beziehungsweise beschleunigen. Schätzungen zufolge sind die Facettengelenke bei etwa 10 bis 15 Prozent der Menschen mit chronischen Rückenschmerzen die Hauptursache der Beschwerden. Verschleiß oft in der Lendenwirbelsäule Im Fall einer Spondylarthrose nutzen sich die Gelenkknorpel zwischen den Wirbelkörpern ab. Mit den Jahren hat das Folgen: Reibungs- und Entzündungsschmerzen nehmen zu. Die Beweglichkeit ist zunehmend eingeschränkt. Nervenstrukturen können eingeengt werden, was zu Missempfindungen führen kann. Die Spondylarthrose kann überall in der Wirbelsäule auftreten, betrifft aber besonders häufig den Bereich der Lendenwirbelsäule. Verschleiß der Wirbelsäule beginnt schleichend Die Symptome der Arthrose in der Wirbelsäule entwickeln sich über die Jahre hinweg meist schleichend. Typisch sind dumpfe, tief sitzende Rückenschmerzen, die sich bei Belastung, längerer Bewegung oder nach langem Sitzen verstärken. In Ruhe oder im Liegen lassen die Schmerzen häufig nach, vor allem in der Anfangsphase. Viele Betroffene berichten zudem über eine Morgensteifigkeit in der Wirbelsäule und verstärkten Schmerz am Morgen (Anlaufschmerz). Im weiteren Verlauf nehmen die Beschwerden zu Im fortgeschrittenen Stadium nehmen die Schmerzen zu und strahlen unter Umständen in Gesäß, Beine oder Arme aus – je nachdem, welcher Bereich der Wirbelsäule vom Verschleiß betroffen ist. Es können unter Umständen Taubheitsgefühle und Kribbeln auftreten. Betroffene nehmen immer stärkere Bewegungseinschränkungen wahr. Ihnen fällt es zunehmend schwerer, sich zu bücken, sich aufzurichten oder die Wirbelsäule zu drehen. Häufig versuchen Betroffene unbewusst, die Schmerzen auszugleichen, indem sie sich beispielsweise beim Laufen nach vorn beugen. Entsprechend kann sich das Gangbild verändern. Viele berichten zudem von einem Gefühl der Instabilität im Rücken. Spondylarthrose ist nicht heilbar – aber behandelbar Heilbar ist die fortschreitende Abnutzung der schützenden und dämpfenden Knorpelschicht nicht. Der Verschleiß ist nicht rückgängig zu machen. Doch es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten für Betroffene. Im Fokus der Therapie steht die Linderung der Symptome, die Behandlung von Entzündungsprozessen und Schmerzen sowie Training der Beweglichkeit. Eine tragende Säule der Therapie ist Bewegung. Eine gestärkte Rückenmuskulatur stabilisiert die Wirbelsäule und entlastet die Wirbelgelenke. Physiotherapie ist ebenso empfohlen wie Bewegungsformen, etwa Pilates, Yoga und Qigong. Wichtig ist, dass sich die gewählte Bewegungsform für die individuelle körperliche Situation eignet. Die ergänzende Behandlung mit Schmerzmitteln unterstützt die Beweglichkeit und nimmt die Belastung im Alltag. Ergänzende Therapiemaßnahmen bei Arthrose in der Wirbelsäule Ergänzend können Wärmeanwendungen und Massagen zur Anwendung kommen. Gegen bestehende Entzündungen können unter Umständen Injektionen mit Kortison helfen. Viele Betroffene versuchen es zudem mit alternativen Methoden wie Akupunktur oder Faszienbehandlung. Eine Wirkung ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Gelingt es nicht, mit konservativen Methoden eine Linderung der Beschwerden zu erreichen, kann eine Operation eine Möglichkeit sein. Zum Beispiel können Schmerzfasern verödet werden (Facettendenervation), um eine Linderung der Schmerzen zu erreichen. In ausgeprägten Fällen können Betroffene eine Versteifungsoperation in Erwägung ziehen. Wann mit Rückenschmerzen zum Arzt? Rückenschmerzen sind weitverbreitet und oft auf Verspannungen und Fehlbelastungen zurückzuführen. Doch es können auch ernste Ursachen zugrunde liegen. Wer über mehrere Wochen hinweg regelmäßig Rückenschmerzen verspürt, sollte diese ärztlich abklären lassen. Auch wenn die Schmerzen plötzlich auftreten, sehr stark sind oder in Arme und Beine ausstrahlen, ist ein Besuch beim Arzt dringend anzuraten. Weitere Warnzeichen sind Taubheitsgefühle, Kribbeln, Lähmungserscheinungen sowie Probleme mit der Blasen- oder Darmentleerung. Diese Beschwerden können auf eine Nervenbeteiligung oder einen Bandscheibenvorfall hinweisen. Ein Facharzt für Orthopädie kann durch gezielte Untersuchungen eine Diagnose stellen. Je früher eine passende Therapie beginnt, desto günstiger lässt sich der Krankheitsverlauf beeinflussen.
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