"Tatort"-Kosten der ARD: So viele Millionen fließen in den Dauerbrenner

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Seit Jahrzehnten feiern Krimifans den "Tatort". Wir verraten Ihnen, wie tief die ARD für ihr Krimi-Flaggschiff in die Tasche greift. Wenn es um nationale Aushängeschilder und Heiligtümer geht, dann stehen die Menschen zwischen Kiel und München schneller Seite an Seite, als man schauen kann. Auf die "Tagesschau", Tupperware und den "Tatort" können sich alle Deutschen einigen – und das schon seit vielen Jahrzehnten. Wenn Letztgenannter sonntags zum Fernsehen einlädt, machen es sich regelmäßig Millionen Fans vor den Bildschirmen gemütlich. Der "Tatort" gehört zu Deutschlands beliebtesten Kulturgütern. Aber was kostet eigentlich eine "Tatort"-Folge? Welche Folge war die bis dato teuerste? Und wie reich sind die deutschen Filmstars eigentlich? "Sehr lukrativ": So viel verdienen die "Tatort"-Stars Über Geld spricht man ja bekanntlich nicht so gerne. Im Showgeschäft ist das nicht anders. Wer sich für Gagen oder Produktionskosten interessiert, findet bei der Recherche oft nur vage Vermutungen oder steile Behauptungen ohne Quellenangabe. Die ARD hat diesbezüglich vor zwei Jahren ein Umdenken eingeleitet und ist etwas transparenter geworden. So legte der öffentlich-rechtliche Sender die Produktionskosten einiger Formate offen, darunter auch die einer gängigen "Tatort"-Folge. 1,7 bis 1,9 Millionen Euro pro Folge Für eine Minute "Tatort" fallen demnach im Schnitt 21.500 Euro an. Den Großteil dieser Kosten decken die Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk ab. Das bedeutet, dass das Produktionsbudget einer "Tatort"-Folge in Höhe von 1,7 bis 1,9 Millionen Euro von jedem einzelnen Rundfunkzahler mit ungefähr 14 Cent mitfinanziert wird. Aber warum ist das Ganze eigentlich so teuer? Bei einer "Tatort"-Produktion kommt einiges zusammen. Neben den Darstellern, die bezahlt und versorgt werden müssen, stehen auch das Wohl und die Versorgung zahlreicher Arbeiter im Hintergrund auf der Liste. Catering, Equipment, Reisekosten: Je größer die Produktion, desto höher die Kosten. Wer im "Tatort" den Kriminellen auf der Spur ist, der wird auch fürstlich entlohnt. Laut einem Bericht des Portals "Medieninsider" sollen etwa die beiden TV-Kommissare Axel Prahl und Jan Josef Liefers seit 2017 pro Folge stolze 250.000 Euro kassieren. In der Schweiz fließt noch mehr Geld Auf der Suche nach dem teuersten "Tatort" der TV-Geschichte wird man gleich zweimal fündig. So soll die erste Ermittler-Performance von Til Schweiger ("Willkommen in Hamburg") im Jahr 2013 eine Produktionssumme von knapp zwei Millionen Euro verschlungen haben. Bei den Eidgenossen soll eine "Tatort"-Folge sogar noch mehr kosten. So berichtete die "Neue Zürcher Zeitung" im Herbst 2015, dass ein Schweizer "Tatort" bis zu 2,1 Millionen Franken kosten könne. Bei so viel Geld denken Zuschauer vermutlich, dass Schauspieler in Saus und Braus leben. Aber dem ist nicht so – behaupten zumindest Iris Berben und Moritz Bleibtreu . Die beiden deutschen Leinwandstars äußerten sich in einem "Bild"-Interview über gängiges Klischeedenken: "Wir machen gerade extrem unsichere Zeiten durch. Ich höre von sehr vielen Kolleginnen und Kollegen, dass sie keine Angebote bekommen. Es gibt viel Stillstand, viel Abwarten. Das alles führt dazu, dass es für uns alle keine Sicherheit mehr gibt", erklärt Iris Berben. Und weiter: "In Deutschland kannst du als Schauspieler kein Multimillionär werden." Moritz Bleibtreu nimmt den Ball seiner Kollegin auf: "Ich gebe Ihnen ein Beispiel: Ich renne seit zwanzig Jahren durch die Gegend, und die Leute glauben, ich sei Multimillionär, weil ich im Fernsehen oder auf der Leinwand bin. Das bedeutet für viele immer noch: 'Ergo, der ist reich'", so der 54-jährige Münchner.
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