Ob Piepen, Pfeifen oder Summen: Ohrgeräusche können viele Ursachen haben. Erfahren Sie hier mehr darüber, was Tinnitus auslösen kann. Ohrgeräusche (Tinnitus) haben viele Menschen schon einmal wahrgenommen. Oft sind diese nicht von Dauer und verschwinden nach kurzer Zeit von allein. Etwa 5 bis 15 Prozent aller Erwachsenen erleben jedoch mindestens einmal im Leben länger anhaltende Ohrgeräusche. Bleiben diese mehr als drei Monate bestehen, sprechen Fachleute von einem chronischen Tinnitus . Zu einem Tinnitus kann es kommen, wenn die Sinneszellen im Innenohr gereizt oder geschädigt werden. Wahrscheinlich entsteht er, weil das Gehirn von den beeinträchtigten Sinneszellen keine Signale mehr erhält. Um mehr wahrzunehmen, steigern die Nervenzellen im Hörzentrum ihre Aktivität und melden dem Hirn in der Folge Phantomgeräusche. Tinnitus: Wie er entsteht und welche Behandlung hilft Tinnitus kann viele Gründe haben, doch nicht immer lässt sich eine eindeutige Ursache für die Ohrgeräusche feststellen. Im folgenden Abschnitt stellen wir Ihnen einige häufige Auslöser vor. Ursache 1: Lärmschäden und Knalltrauma Häufige laute Musik und kurzfristiger extremer Lärm (etwa der Knall von Feuerwerkskörpern oder eine Explosion) kann die Sinneszellen im Innenohr schädigen und einen Tinnitus auslösen. Tinnitus nach Knalltrauma: Wie schnell erholt sich das Gehör? Ursache 2: Hörsturz Auch ein Hörsturz kann ein Auslöser für Tinnitus sein. Er macht sich durch eine plötzliche Hörminderung bemerkbar, meist auf einem Ohr. Gleichzeitig kommt es oft zu Ohrgeräuschen, einem Druckgefühl im Ohr und Kopf sowie zu Schwindel. Bei diesen Anzeichen sollten Betroffene innerhalb von 24 bis 48 einen HNO-Arzt aufsuchen. Oft genügt es zwar, abzuwarten, in manchen Fällen ist jedoch eine rasche Behandlung nötig. Hörsturz: Diese Symptome sind typisch Ursache 3: Schwerhörigkeit Bei einer Hörminderung stellen sich nicht selten auch Ohrgeräusche ein. Denn wenn die Sinneszellen im Innenohr allmählich abbauen, verstärkt das Hörzentrum im Gehirn seine Aktivität, um mehr wahrzunehmen. Dadurch können mit zunehmendem Hörverlust Phantomgeräusche entstehen. Tinnitus: Warum ein Hörtest ratsam sein kann Ursache 4: Verstopfter Gehörgang Manchmal werden Ohrgeräusche einfach nur durch einen Ohrenschmalzpfropf im Gehörgang verursacht. Ein Arzt kann diesen fachgerecht entfernen. Dann verschwindet auch der Tinnitus in der Regel schnell wieder. Ursache 5: Mittelohrentzündung oder Erkältung Sowohl bei Erkältungen als auch bei einer Mittelohrentzündung können mitunter Ohrgeräusche auftreten. In der Regel lässt der Tinnitus wieder nach, sobald der Infekt auskuriert ist. Tinnitus nach Erkältung : Geht er wieder weg? Ursache 6: Herz-Kreislauf-Erkrankungen Erkrankungen wie Arteriosklerose oder Bluthochdruck können dazu führen, dass das Blut mit größerer Kraft durch die Gefäße fließt. Der veränderte Blutfluss im Ohr kann Tinnitus hervorrufen oder dazu führen, dass die Ohrgeräusche stärker wahrgenommen werden. Bei Menschen mit Bluthochdruck etwa kann es insbesondere nachts zu einem pulsierenden und pulssynchronen Tinnitus kommen. Wird der Blutdruck mithilfe von Medikamenten gesenkt, verschwindet häufig auch das Ohrgeräusch. Tinnitus: Darum kann er auf Bluthochdruck hinweisen Ursache 7: Stress und psychische Belastung Viele bemerken bei sich, dass Tinnitus begleitend bei Stress oder psychischer Belastung auftritt beziehungsweise dann stärker wahrgenommen wird. Wissenschaftlich gesehen ist es jedoch unklar, wie dies miteinander zusammenhängt. Sicher ist, dass ein bestehender Tinnitus selbst zu Stress führen kann. Ursache 8: Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) Bei manchen Menschen mit Diabetes entwickelt sich im Verlauf der Erkrankung ein Tinnitus. Dazu kann es kommen, wenn langfristig erhöhte Blutzuckerwerte die Sinneszellen im Innenohr schädigen oder die Durchblutung im Ohr beeinträchtigen. Online-Test: Wie hoch ist Ihr Risiko für Typ-2-Diabetes? Ursache 9: Kieferprobleme Auch Probleme mit dem Kiefergelenk oder den Kaumuskeln können zu Tinnitus führen. Etwa, wenn es beim Zähneknirschen zu Muskelverspannungen und einer Belastung des Kiefergelenks kommt, die sich auch auf das Innenohr auswirken. Tinnitus: Was Kiefer und Zähne damit zu tun haben Ursache 10: HWS-Syndrom In manchen Fällen können die Ohrgeräusche mit einem Halswirbelsäulensyndrom (HWS-Syndrom) zusammenhängen. Denn zwischen den Nerven im Bereich der Halswirbelsäule und dem Hörsystem im Gehirn bestehen Verbindungen. Zu einem HWS-Syndrom kann es unter anderem durch Fehlhaltungen oder Überlastung kommen, aber auch durch Verschleißerscheinungen oder Verletzungen der Halswirbel. Zu den möglichen Symptomen zählen verspannte Nackenmuskeln. Tinnitus durch verspannten Nacken: Was nun helfen kann Ursache 11: Menière-Krankheit Setzt der Tinnitus nur sporadisch auf einer Seite ein, wenn Anfälle von Drehschwindel und starker Übelkeit auftreten, kann das Ohrgeräusch eine Begleiterscheinung der Menière-Krankheit sein. Diese entsteht vermutlich durch einen Lymphstau, der zu einem Überdruck im Innenohr führt. Im weiteren Verlauf bleibt der Tinnitus häufig konstant bestehen. (Mehr zu den Symptomen der Menière-Krankheit lesen Sie hier .)