Eine Frau gerät in den Gegenverkehr – und stirbt. Doch statt zu helfen, ist vielen Autofahrern offenbar wichtiger, möglichst schnell ans Ziel zu kommen. Auf einer Landstraße in Brandenburg ist eine 68 Jahre alte Frau bei einem Verkehrsunfall gestorben. Der Ärger der Rettungskräfte über das Verhalten einiger Verkehrsteilnehmer war groß. Wie ein Polizeisprecher einem Reporter vor Ort schilderte, ereignete sich der Unfall am Montagnachmittag zwischen der A111-Anschlussstelle Henningsdorf und Velten, nordwestlich von Berlin . Die 68-jährige geriet mit ihrem Pkw aus bisher ungeklärter Ursache in einer Kurve in den Gegenverkehr und stieß dort frontal mit einem entgegenkommenden Lkw zusammen. Die Fahrerin wurde eingeklemmt und verstarb noch an der Unfallstelle. Fahrer war betrunken: Fünf Verletzte bei Frontalcrash – darunter auch Kinder "Bilder, die haften bleiben": Audi-Fahrer stirbt bei Unfall auf der Autobahn Unfall in Brandenburg: Polizei kritisiert Autofahrer Als die Einsatzkräfte am Ort des Geschehens eintrafen, bot sich ihnen ein Trümmerfeld. Doch auch das Verhalten einiger Autofahrer sei emotional belastend gewesen, schilderte der Sprecher. Sie seien einfach an der Unfallstelle vorbeigefahren, statt zu helfen oder zu warten. "Meine Kollegen mussten die Unfallstelle zunächst absperren, um ein bisschen Handlungsfreiheit zu erreichen." Dann habe man mit der Unfallaufnahme und der Versorgung der Patienten beginnen können, schilderte der Sprecher. Einige Autofahrer hätten zwar angehalten und erste Hilfe angeboten, doch das Verhalten der anderen Verkehrsteilnehmer sei nicht zu dulden. Es sei erschreckend, "dass kaum jemand aussteigt, um zu helfen, sondern nur ans schnellere Vorankommen denkt", so der Polizeisprecher, der von einem "schrecklichen Ereignis" sprach. Die Landstraße blieb für die Bergungsarbeiten stundenlang gesperrt. Den Einsatzkräften soll nach Auskunft der Polizei eine seelsorgerische Nachbetreuung angeboten werden.