UniCredit erhöht Anteil an Commerzbank: Kommt jetzt die Übernahme?

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Wird die zweitgrößte Privatbank Deutschlands bald aus Italien übernommen? Die UniCredit hat ihren Anteil an der Commerzbank erhöht. In Deutschland wächst die Sorge vor einer Übernahme der Commerzbank durch die italienische Unicredit. Am Montagmorgen gab Unicredit bekannt, seine Anteile an der zweitgrößten deutschen Privatbank auf 26 Prozent erhöht zu haben. Zugleich kündigte UniCredit an, weitere Finanzinstrumente "zu gegebener Zeit" in Commerzbank-Aktien umzuwandeln. Der Anteil könnte dadurch auf rund 29 Prozent steigen. Überschreitet UniCredit die gesetzliche Schwelle von 30 Prozent, wäre das Unternehmen verpflichtet, ein offizielles Übernahmeangebot vorzulegen. Merz lehnt Übernahme der Commerzbank ab Die Bundesregierung lehnt das Vorgehen ab. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) betonte in einem Schreiben an den Betriebsrat der Commerzbank, man setze auf eine "starke und unabhängige Commerzbank". Auch das Bundesfinanzministerium äußerte sich kritisch und sprach von einem "unabgestimmten und unfreundlichen" Vorgehen der Italiener. UniCredit-Chef Andrea Orcel: Ein unbeirrbarer Machtmensch Möglicher Bankendeal: Merz warnt vor Commerzbank-Übernahme Kritik kommt auch aus dem Unternehmen selbst. Vorstand und Betriebsrat der Commerzbank bezeichnen das Vorgehen der UniCredit seit Monaten als "feindlich". Vorstandschefin Bettina Orlopp setzt auf einen eigenständigen Kurs – unter anderem durch Stellenabbau und höhere Gewinne. Für 2024 erwartet die Bank einen Rekordgewinn von knapp 2,7 Milliarden Euro, bis 2028 soll der Überschuss auf 4,2 Milliarden Euro steigen. UniCredit-Chef Andrea Orcel wirbt seit dem Herbst für eine grenzüberschreitende Bankenfusion. In Deutschland ist UniCredit mit der HypoVereinsbank bereits vertreten. Der Einstieg bei der Commerzbank erfolgte im vergangenen Jahr, als sich der Bund von einem Teil seiner Beteiligung trennte. Kommt der größte Bankendeal seit Jahren? Aus Sicht der Kartell- und Aufsichtsbehörden gibt es bislang keine Einwände gegen eine Anteilsaufstockung. Das Bundeskartellamt hatte ebenso wie die Europäische Zentralbank einer Erhöhung auf knapp unter 30 Prozent zugestimmt. Kartellamtspräsident Andreas Mundt erklärte jüngst, man werde auch mögliche weitere Schritte nach denselben Maßstäben bewerten. Eine Übernahme der Commerzbank wäre der größte Bankendeal mit deutscher Beteiligung seit Jahren. Zuletzt war ein Zusammenschluss mit der Deutschen Bank im Jahr 2019 gescheitert. Auch frühere Fusionen, etwa mit der Dresdner Bank oder der Postbank , hatten sich als langwierige Prozesse erwiesen.
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