Es gilt die höchste Unwetterwarnstufe. Vom Himmel kommen enorme Regenmassen. Der Deutsche Wetterdienst warnt vor "großer Gefahr für Leib und Leben". Im Westen Deutschlands fällt laut Deutschem Wetterdienst (DWD) "extrem heftiger Starkregen". Am Dienstagvormittag gilt in Teilen von Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz die höchstmögliche Unwetterwarnstufe 4. Alarmstufe Lila bedeutet: "große Gefahr für Leib und Leben". Der DWD warnte vor raschen Überflutungen und möglichen Erdrutschen. Die Experten mahnten die Menschen eindringlich: "Bei drohender oder bereits bestehender Überflutung Keller sofort verlassen". Tief "Walter": Gleich zwei Unwetterfronten rücken binnen 48 Stunden an Anwohner wegen Starkregen evakuiert: Krisenstab in Stadt bei Köln eingerichtet Der September verspricht einige Überraschungen: Wetterprognosen zum Herbstbeginn Starkregen: Hier ist Autofahren jetzt lebensgefährlich In Teilen Nordrhein-Westfalens sind Einsatzkräfte infolge des Starkregens am Dienstagvormittag seit mehreren Stunden im Dauereinsatz. Nach Polizeiangaben sind Keller und Wohnungen vollgelaufen und ganze Straßenzüge überflutet. In Mönchengladbach rückten Einsatzkräfte demnach bis zum frühen Morgen bereits mehr als 70-mal aus. Unter anderem befreite die Feuerwehr eine Familie aus einer vollgelaufenen Wohnung. Auch Autofahrer mussten aus ihren Autos gerettet werden. Die Stadt richtete sich in einem Beitrag im Internet an Eltern schulpflichtiger Kinder: "Bei extremen Witterungsverhältnissen entscheidet ihr als Eltern selbst, ob der Schulweg für euer Kind zumutbar ist." Das Fehlen der Kinder gelte als entschuldigt. Land unter in Bedburg: 130 Liter in wenigen Stunden In der 26.000-Einwohner-Stadt Bedburg im Rhein-Erft-Kreis im Regierungsbezirk Köln fielen laut mehr als 130 Liter in wenigen Stunden. Keller wurden geflutet, ganze Straßenzüge stehen unter Wasser. Laut "Radio Erft" rutschten große Felder ab. Vorsorglich wurden Bewohner aus ihren Wohnungen evakuiert. Teilweise hätten Menschen ihre Wohnungen aber schon nicht mehr verlassen können, meldete "Radio Erft" weiter. THW und Feuerwehr pumpten an über 100 Einsatzstellen Keller leer und versuchten, Häuser mit Sandsäcken zu schützen, berichtete der WDR. Im Saarland habe es 25 Einsätze wegen vollgelaufener Keller gegeben, sagte ein Sprecher dort. Das Lagezentrum in Rheinland-Pfalz berichtete am frühen Morgen von bisher keinen nennenswerten Vorfällen oder Einsätzen. Das Ahrtal wird wieder getroffen Nach Angaben des DWD sollen der Raum Aachen, Köln, die Eifelregion und das Ahrtal am stärksten betroffen sein – das Unwetter sei aber nicht so extrem wie während der Ahrtal-Flutkatastrophe 2021. Ein Sprecher der Polizei erklärte nachts, es sei sehr ruhig geblieben. Erst am frühen Morgen habe es im Ahrtal zu regnen begonnen. Bei der Hochwasserkatastrophe vor mehr als vier Jahren hatte es im Ahrtal mindestens 135 Tote gegeben. Die Unwetter sollen noch bis zum Vormittag anhalten und ab Mittag nach Nordosten ziehend nachlassen. Nachmittags und abends kann es im westlichen Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen noch kleinräumig Starkregen geben.