VW-Chef Schäfer widerspricht Söder: E-Autos sind alternativlos

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VW-Markenchef Schäfer wirbt für eine elektrische Zukunft von E-Autos. Außerdem warnt er vor den Folgen von Trumps Zöllen. Volkswagens Markenchef Thomas Schäfer hat dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder widersprochen. Es sei falsch, das EU-Verbrennerverbot zu kippen , sagte Schäfer am Rande der Internationalen Autoausstellung (IAA) in München . Die Dekarbonisierung Deutschlands, also die Senkung der klimaschädlichen Emissionen, sei nur mit E-Autos erreichbar. "Der batterieelektrische Antrieb ist perspektivisch alternativlos“, so Schäfer. Der CSU-Vorsitzende Söder hatte zuvor gefordert, das für 2035 geplante Verbot neuer Autos mit Verbrennungsmotoren auf EU-Ebene zu stoppen. Die Forderung ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans , in dem er neben mehr Förderung für E-Mobilität auch die Reduzierung der CO2-Ziele und eine Stärkung der Zulieferindustrie fordert. "Der Verbrenner hat mit E-Fuels und neuen Technologien Zukunft. Das EU-Verbrennerverbot 2035 gefährdet Hunderttausende Arbeitsplätze", sagte Söder der "Bild am Sonntag". Sollte der Verbrenner auslaufen, drohe ein wirtschaftlicher "Kollaps". Von Audi bis XPeng: Das sind die Auto-Neuheiten der IAA Nach Kritik : VW macht radikale Wende beim Elektroauto VW setzt auf Strom – mit Einschränkungen Schäfer wirbt stattdessen für Elektroautos. Diese ließen sich einfacher in hohen Stückzahlen produzieren. „Für das Volumensegment (Massenmarkt) ist die Zukunft elektrisch", sagte der CEO. Stromer seien auch "besser für die Kunden". Wer sie ausprobiere, sei meist überzeugt. VW wolle mit mehr eigenen Produkten den Einstieg erleichtern – bis 2027 sind sieben neue Modelle geplant. Schäfer räumte jedoch ein, dass sich die Elektromobilität regional sehr unterschiedlich entwickle. Während Skandinavien sehr weit vorn sei, hinke Südeuropa hinterher. In Deutschland habe der Förderstopp der Regierung für E-Autos zusätzliche Unsicherheit bei Kundinnen und Kunden ausgelöst. Diese "erratischen Maßnahmen" hätten den Absatz erschwert. VW bietet daher weiterhin auch Hybride und Verbrenner an. Der Anteil von Verbrennern (Benziner und Diesel) an den VW-Neuwagenverkäufen in Deutschland liegt aktuell bei etwa 43 Prozent – der Rest entfällt auf Elektro- und Hybridantriebe. Die Nachfrage nach Verbrennern ist rückläufig, aber noch machen sie die Mehrheit bei VW-Neuzulassungen aus. Probleme in China und den USA Während die Antriebsdebatte in Deutschland andauert, sieht sich VW international mit weiteren Herausforderungen konfrontiert. In Nordamerika belasten Donald Trumps Strafzölle das Geschäft von Volkswagen . Der Konzern betreibt unter anderem Fabriken in den USA und Mexiko , die bis zuletzt stark vom Freihandel profitiert haben. Doch nachdem Donald Trump Zölle von 25 Prozent erhoben hatte, kündigte Mexikos Präsidentin Gegenmaßnahmen an. Noch ist jedoch unklar, wie hoch diese ausfallen sollen. „Zolleskalationen sind für niemanden gut, vor allem nicht für die Kunden", sagte Schäfer. Diese würden bei vielen Herstellern für Mehrkosten sorgen, die sie nicht einfach schlucken könnten. Mit Folgen für die Konsumenten. „In den nächsten Monaten ist nicht auszuschließen, dass Preise für neue Autos in den USA generell steigen", warnte er. Auch in China steht Volkswagen vor großen Herausforderungen. In der Volksrepublik liefern sich aktuell über hundert heimische Hersteller einen harten Wettbewerb. Schäfer sieht Volkswagen dennoch gut positioniert: "Wir sind ja wer in China, denn wir haben das Land vor 40 Jahren erst auf die Räder gestellt." Davon würde die Marke weiterhin profitieren. Angesichts schrumpfender Gewinne drängen viele chinesische Anbieter nun nach Europa. Schäfer gibt sich angesichts dessen jedoch gelassen. Er vergleicht die Entwicklung mit dem Aufstieg japanischer und südkoreanischer Hersteller: Die Konkurrenz müsse erst ein Vertriebsnetz aufbauen – der Vorsprung deutscher Marken bleibe vorerst bestehen.
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