Windkraft: Ausbau nimmt Fahrt auf

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Die Ampel-Koalition hat die Genehmigung von Windkraftanlagen vereinfacht. Das macht sich jetzt erstmals bemerkbar. Der Ausbau der Windkraft in Deutschland kommt deutlich schneller voran als in den vergangenen Jahren. Laut jüngster Zahlen der Bundesnetzagentur gab es im Jahr 2024 bei der Windenergie an Land ("Onshore") Zuschläge im Umfang von elf Gigawatt – das ist etwa doppelt so viel wie im bisherigen Rekordjahr 2017. Besonders stark war der Zuwachs in der kürzlich beendeten vierten Ausschreibungsrunde des Jahres. Ausgeschrieben waren Projekte im Umfang von 4,1 Gigawatt, Gebote gingen aber für 6,1 Gigawatt ein – die jüngste Ausschreibungsrunde war somit deutlich überzeichnet, im Gegensatz zu den vorherigen Runden. Insgesamt wurden 348 Gebote mit einer Kapazität von 4,1 Gigawatt bezuschlagt. Windenergie an Land: "2024 ein absolutes Erfolgsjahr" Das mit weitem Abstand größte Zuschlagsvolumen entfiel wie in den vorherigen Ausschreibungsrunden auf Gebote für Standorte in Nordrhein-Westfalen (116 Zuschläge), gefolgt von Standorten in Niedersachsen (46 Zuschläge), Mecklenburg-Vorpommern (32 Zuschläge) und Brandenburg (46 Zuschläge). Auch in den südlichen Bundesländern Bayern und Baden-Württemberg ergab sich laut Bundesnetzagentur mit insgesamt 18 Zuschlägen ein deutlicher Anstieg im Vergleich zu den Vorrunden. Die Branche zeigt sich zufrieden mit der Entwicklung. "Für die Windenergie an Land war 2024 ein absolutes Erfolgsjahr", sagte die Präsidentin des Bundesverbands Windenergie, Bärbel Heidebroek, dem "Focus". Auch RWE bewertet die Entwicklung positiv: "Die Genehmigungen im Windbereich haben in den letzten zwei bis drei Jahren deutlich zugenommen", so Katja Wünschel, RWE-Managerin für Erneuerbare Energien in Europa. Man könne ein Windenergieprojekt jetzt innerhalb von vier Jahren anschließen. Das sei eine "deutliche Beschleunigung" zu den sechs bis acht Jahren, die es noch vor wenigen Jahren von der Planung bis zur Fertigstellung dauerte. Die jüngsten Erfolge beim Ausbau der Windkraft gehen nach Einschätzung von Experten auf Vereinfachungen der Ampel-Koalition zurück. So hat die Bundesregierung Auflagen für den Bau von Windkraftanlagen verringert und Klagen erschwert. Mit dem "Wind-an-Land-Gesetz" wurden den Bundesländern zudem erstmals verbindliche Flächenziele für die Ausweisung von Windparks gegeben und die Planungsverfahren stark verkürzt.
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