England: Tuchel verzichtet auf Bellingham – und wird scharf kritisiert

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Der Coach der "Three Lions" lässt Jude Bellingham bei der Kadernominierung für die anstehenden Länderspiele außen vor. Nicht nur seine Entscheidung stößt auf großes Unverständnis – auch seine Erklärung wird angegangen. Fünf Spiele, fünf Siege, 13:0 Tore: Eigentlich lief die WM-Qualifikation für Englands Nationalmannschaft bisher optimal – trotz spielerisch zeitweise wenig überzeugender Auftritte vor allem gegen Fußballzwerg Andorra, das in Quali-Gruppe K in zwei Spielen nur mit 1:0 und 2:0 besiegt werden konnte. Nun aber hat Nationaltrainer Thomas Tuchel bei der Kadernominierung für die anstehenden Partien mit einer Entscheidung Aufsehen erregt – und sieht sich nun scharfer Kritik ausgesetzt. Der deutsche Coach der "Three Lions" verzichtet für die Partien gegen Wales und Lettland nämlich noch auf Superstar Jude Bellingham . Der Leistungsträger von Real Madrid stand nach seiner Schulter-Operation für seinen Verein seit Mitte September wieder in vier Spielen auf dem Rasen, allerdings nur für insgesamt 100 Minuten. Für einen Platz im 24-köpfigen Aufgebot der Nationalmannschaft reichte das Tuchel noch nicht. "Wir hatten ein Telefonat", erklärte Tuchel bei der Kaderbekanntgabe am Donnerstag zur Entscheidung. "Es war keine unangenehme Unterhaltung." Es sei aber "nicht schön", einem Spieler die Nichtnominierung mitzuteilen. Tuchel betonte jedoch: "Es gibt kein Problem" zwischen ihm und Bellingham, die Entscheidung sei einzig aus Gründen der Fitness erfolgt. "Ihm fehlt noch einfach der Rhythmus, er hat noch kein Spiel komplett durchgespielt. Er findet gerade erst wieder zurück zu alter Stärke", erklärte der 52-Jährige weiter. "Schwach begründet" Trotzdem stößt er mit seinem Verzicht auf Bellingham auf Unverständnis in England. "Das ist einfach rätselhaft", schrieb der renommierte Fußballjournalist Henry Winter bei X. "Bellingham ist Englands amtierender Fußballer des Jahres. Er hat England in wichtigen Turniermomenten gerettet. Er hat 43 Mal für England gespielt, dabei sechs Tore erzielt, und das mit gerade einmal 22 Jahren. Er spielt für Real Madrid, hat La Liga und die Champions League gewonnen, wurde zum Spieler der Saison gewählt, und Tuchel stimmt auch zu, dass er 'ein sehr besonderer Spieler' ist." Der "Mirror" kommentierte: "Wie auch immer er diese Entscheidung verpacken will – den besten Spieler nicht zu berücksichtigen, ist einfach die falsche Entscheidung." Und die "Daily Mail" meinte: "Diese Entscheidung ist schwach begründet." Der frühere Premier-League-Stürmer und heutige Experte Troy Deeney urteilte sogar: "Das kann Tuchels Job gefährden." Von bisher sechs Spielen als englischer Nationaltrainer konnte Tuchel fünf gewinnen, einzig das Testspiel gegen den Senegal im Juni (1:3) ging verloren.
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