Leber und Bauchspeicheldrüse arbeiten eng zusammen. Ist ein Organ gestört, hat das Folgen. Was eine kranke Bauchspeicheldrüse mit der Leber macht. Für die Verdauung und den Stoffwechsel sind Leber und Bauchspeicheldrüse unverzichtbar. Beide Organe liegen anatomisch eng beieinander und beeinflussen sich gegenseitig. Ist die Funktion eines Organs beeinträchtigt, wirkt sich das meist auch auf das andere Organ aus. So kann eine kranke Bauchspeicheldrüse Auswirkungen auf die Leber haben. Welche Symptome dann auftreten können. Warum die Bauchspeicheldrüse so wichtig ist Die Bauchspeicheldrüse liegt hinter dem Magen und produziert täglich rund 1,5 bis 2 Liter Verdauungssaft. Dieser enthält wichtige Enzyme, welche Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße im Dünndarm aufspalten. Ohne diese Verdauungsenzyme kann der Körper die Nährstoffe aus der Nahrung nicht richtig aufnehmen. Zudem produziert die Bauchspeicheldrüse in den sogenannten Langerhans-Inseln Hormone, die den Blutzuckerspiegel regulieren, vor allem Insulin und Glukagon. Der Ausführungsgang für den Verdauungssaft mündet in den Zwölffingerdarm – an derselben Stelle, an der auch die in der Leber gebildete Galle in den Darm geleitet wird. Die Leber – unverzichtbares Filter- und Stoffwechselorgan Die Leber ist das größte innere Organ des Menschen. Sie übernimmt wichtige Filter- und Stoffwechselfunktionen. Zum Beispiel reinigt die Leber das Blut von Giftstoffen wie Alkohol und Medikamenten-Abbauprodukten. Auch körpereigene Giftstoffe wandelt die Leber in ungiftige um, sodass sie über die Nieren ausgeschieden werden können, und sie baut alte Blutkörperchen ab. Außerdem speichert die Leber Glykogen als wichtige Energiereserve für den Körper. Ebenso unterstützt das Organ die Verdauung, indem es Gallensäure für die Fettverdauung bildet und den Verdauungssaft bei Bedarf über den Hauptgallengang in den Zwölffingerdarm abgibt. Kurz davor mündet auch der Gang aus der Bauchspeicheldrüse in den Hauptgallengang. Kann Probleme bereiten: Leber und Bauchspeicheldrüse hängen zusammen Der Hauptgallengang und der Pankreasgang münden bei den meisten Menschen zusammen in den Zwölffingerdarm. Diese anatomische Nähe kann zu Problemen führen. Verstopft etwa ein Gallenstein die Mündung des Gallenblasengangs in den Darm, stauen sich Galle und Pankreassaft und werden zurückgedrückt. Fließt zum Beispiel der Pankreassaft in die Bauchspeicheldrüse zurück, kann das laut dem Berufsverband Deutscher Internistinnen und Internisten e. V. (BDI) dazu führen, dass sich die Bauchspeicheldrüse entzündet. Dem Bundesministerium für Gesundheit zufolge haben 5 bis 25 Prozent der Bevölkerung Gallensteine . Häufige Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse und mögliche Folgen für die Leber Ebenso kann eine kranke Bauchspeicheldrüse die Leber beeinflussen. Zu den häufigen Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse gehören: Pankreasinsuffizienz (Bauchspeicheldrüsenschwäche) Diabetes mellitus Typ 1 oder Typ 2 (Zuckerkrankheit) Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs) Mukoviszidose Eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse kann sich auf die Leberfunktion auswirken. Ist die Funktion der Bauchspeicheldrüse gestört, etwa durch eine Bauchspeicheldrüsenentzündung , können die damit verbundenen Schwellungen den gemeinsamen Ausführungsgang blockieren. Die Galle staut sich zurück in die Leber. Der Rückstau der Galle ist durch eine Gelbfärbung von Haut und Augen sichtbar. Mediziner sprechen von Ikterus oder Gelbsucht. Auch Gallensteine oder ein Tumor können die Gallenwege einengen und eine Abflussstörung verursachen. Bei Bauchspeicheldrüsenkrebs kann es zudem sein, dass sich in der Leber Metastasen bilden. Diese Warnzeichen ernst nehmen Symptome, die auf Funktionsstörungen von Bauchspeicheldrüse und Leber hindeuten, sind: Gelbfärbung von Haut und Augen (Ikterus). Oft begleitet von Juckreiz der Haut heftige, gürtelförmige Oberbauchschmerzen, die in den Rücken ausstrahlen können und oft von Übelkeit, Erbrechen und Fieber begleitet sind Verdauungsprobleme wie Fettstühle, Durchfall oder starke Blähungen dunkler Urin, heller Stuhl (als Folge des Gallenrückstaus) unerklärlicher Gewichtsverlust Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und Abgeschlagenheit Diabetes-Symptome wie starker Durst, häufiges Wasserlassen (auch nachts), Schwindel und Übelkeit Viele der genannten Symptome treten schleichend auf und bleiben zunächst unbemerkt. Unerklärliche Veränderungen im Verdauungsrhythmus, Schmerzen im Oberbauch sowie ungewollter Gewichtsverlust sollten Betroffene ärztlich abklären lassen. Erhöhte Werte der Enzyme der Bauchspeicheldrüse, eine hohe Anzahl weißer Blutkörperchen, erhöhte Entzündungsmarker, veränderte Blutzuckerwerte, erhöhte Leberwerte sowie erhöhtes Bilirubin (gelber Gallenfarbstoff) deuten darauf hin, dass mit der Bauchspeicheldrüse und der Leber etwas nicht stimmt.