Robert Redford ist tot: Hollywood-Legende gestorben

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Hollywood-Legende Robert Redford ist tot. Der preisgekrönte Schauspieler und Regisseur ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Robert Redford ist tot. Der amerikanische Schauspieler und Regisseur verstarb am frühen Dienstagmorgen im Alter von 89 Jahren in seinem Haus in Utah, wie die "New York Times" und "CNN" berichten. Cindi Berger, Geschäftsführerin der PR Agentur Rogers & Cowan PMK, gab in einer Erklärung an, dass er im Schlaf verstorben sei, nannte jedoch keine Todesursache. Als charmanter Ganove wurde Robert Redford vor über 50 Jahren zum führenden Hollywoodstar. In der Westernkomödie "Zwei Banditen" (1969, Originaltitel: "Butch Cassidy and the Sundance Kid") überfiel er zusammen mit Paul Newman Eisenbahnen und Banken. Ergraut, aber immer noch mit dem charismatisch-umwerfenden Lächeln, zückte Redford in "Ein Gauner & Gentleman" (2018) als der alte Bankräuber Forrest Tucker wieder höflich die Waffen. Redfords rebellische Seite "Ich dachte, es wäre wunderbar, wenn mein letzter Film skurril, peppig und lustig sein würde", sagte Redford 2018 nach der Premiere beim Filmfestival im kanadischen Toronto . Der Filmganove Tucker habe Spaß an seinem Gaunerleben gehabt. Redford selbst habe von klein auf eine rebellische Seite gehabt und sich immer wie ein Außenseiter gefühlt, erzählte der Star damals dem "San Francisco Chronicle". Noch mit 81 Jahren stand er zusammen mit Jane Fonda im Rampenlicht. Das Filmfest in Venedig verlieh den beiden Leinwandveteranen 2017 den Goldenen Löwen für ihr Lebenswerk. Dort stellten sie auch das Liebesdrama "Our Souls at Night" vor, in dem sie Nachbarn spielen, die sich langsam annähern. "Ich wollte unbedingt wieder mit Jane arbeiten, bevor ich tot bin", flachste Redford damals vor Reportern. Aus einfachen Verhältnissen bis nach Hollywood Sein Aufstieg in Hollywoods Starriege war eher holprig. Geboren wurde Redford im kalifornischen Santa Monica, am Rand der Filmmetropole. Als Sohn eines Milchmanns wuchs er in einfachen Verhältnissen auf. Ein Sportstipendium verschaffte ihm Zutritt zu der Universität von Colorado. Der junge Redford trampte durch Europa, verkaufte selbst gemalte Bilder und schaffte es schließlich über Umwege in eine New Yorker Schauspielschule. Nach Filmen wie "Barfuß im Park" mit Jane Fonda und "Zwei Banditen" wurde der Schönling mit den stahlblauen Augen, dem kantigen Gesicht und dem blonden Haarschopf Ende der 1960er-Jahre schnell zum Leinwandidol. Auf der Leinwand glänzte er als Liebhaber, etwa mit Mia Farrow in "Der große Gatsby" (1974) oder an der Seite von Meryl Streep in dem preisgekrönten Melodram "Jenseits von Afrika" (1985). Sein Privatleben blieb privat Sein Privatleben hielt Redford aus den Schlagzeilen heraus. Bereits mit 22 Jahren heiratete er die spätere Historikerin Lola Van Wagenen. Die Ehe der vierfachen Eltern wurde 1985 geschieden. Ihr erstgeborener Sohn starb im Alter von fünf Monaten. Sohn James, ebenfalls Filmemacher, erlag im vorigen Oktober mit 58 Jahren einer Krebserkrankung. Die zweite Hochzeit feierte Redford in Hamburg . Dort gab er seiner langjährigen deutschen Freundin, der Malerin Sibylle Szaggars, 2009 das Jawort. Redford, ein begeisterter Skifahrer, Reiter und Wanderer, lebte seit Jahrzehnten fernab von Hollywood in einem Landhaus im US-Staat Utah. In den Rocky Mountains rief er 1980 das "Sundance Institute" und das inzwischen größte US-Filmfest für unabhängige Produktionen ins Leben: Jedes Jahr im Januar trifft sich beim Sundance-Festival die Independent-Szene. Redford verstand es als seine Mission, junge, kritische Stimmen zu fördern. Zudem war er ein engagierter Umweltaktivist und Naturschützer. 1989, bei einer Konferenz in Denver, habe er seinen Weckruf erlebt, als zwei Wissenschaftler vor der Erderwärmung warnten, sagte Redford dem "Rolling Stone"-Magazin. Als Vorzeige-Liberaler bezog er auf der Leinwand oder im Regiestuhl gerne Position. Als Hauptdarsteller in der Wahl-Satire "Bill McKay – Der Kandidat" wurde er schon 1972 politisch. Auch in dem Drama "Die Unbestechlichen" (1976), wo er und Dustin Hoffman als "Watergate"-Spürhunde der "Washington Post" zusammen Richard Nixon zu Fall bringen. In seinem wortlastigen Drama "Von Löwen und Lämmern" (2007) thematisierte Redford Inkompetenz in Washington , unkritischen Journalismus und Fernsehverdummung. Als Schauspieler lief er in dem Überlebensdrama "All Is Lost" mit 77 Jahren zur Höchstform auf. Er spielte einen Segler, der alleine auf seiner leckgeschlagenen Yacht im Ozean treibt. Bei den Dreharbeiten ging er an seine körperlichen Grenzen. Die erhoffte Oscar-Nominierung für "All Is Lost" blieb 2014 aber überraschend aus. Nur ein Oscar – als Regisseur Seine bisher einzige Gewinnchance als Schauspieler hatte Redford an der Seite von Paul Newman in der Gaunerkomödie "Der Clou" (1973). In seiner langen Karriere holte der Star nur eine Oscar-Trophäe, 1981 als Regisseur von "Eine ganz normale Familie". Ein Trostpflaster: 2002 ehrte ihn die Filmakademie mit einem Oscar für sein Lebenswerk. Nach eigenen Angaben wollte er in seinem Leben rückblickend kaum etwas ändern. Ob es etwas gebe, was er bereue? "Nein, ich würde alles wieder so machen, auch die Fehler, die gehören dazu, das ist Teil des Lebensprozesses", sagte der Schauspieler und Regisseur im Interview der Deutschen Presse-Agentur, als er 2013 sein neuntes Regiewerk, den Politthriller "The Company you keep – Die Akte Grant", vorstellte. Er bedaure also nichts? "Im Beruflichen nichts, vielleicht im Privaten, aber das werde ich Ihnen nicht sagen." Teilen Sie Ihre Erinnerung mit Welcher Film mit Robert Redford blieb Ihnen am meisten in Erinnerung und weshalb? Schreiben Sie eine E-Mail an [email protected] . Bitte nutzen Sie den Betreff "Redford" und begründen Sie.
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