Bei Thyssenkrupp steht offenbar ein Wechsel auf der Führungsebene bevor. Der Stahlchef soll nach rund einem Jahr schon wieder gehen. Thyssenkrupp trennt sich offenbar nach rund einem Jahr bereits wieder von seinem Stahlchef Dennis Grimm. Laut mehreren Medienberichten gebe es Zweifel an seiner Kompetenz. Eine Nachfolgerin soll bereits feststehen. Ausschlaggebend soll ein kürzlicher Brand im Warmbandwerk gewesen sein, das Grimm nach einer Renovierung erst im Juli eingeweiht hatte. Dort soll er kaum erreichbar gewesen sein. Grundsätzlich soll er wenig präsent gewesen und als "Home-Office-Chef" bekannt gewesen sein, berichtet die "Wirtschaftswoche" mit Verweis auf interne Quellen. So soll es schon seit längerer Zeit Kritik an Grimm gegeben haben. Er habe schlicht die Erwartungen an ihn nicht erfüllt, es fehlte ihm laut der "Wirtschaftswoche" die Kompetenz fürs operative Geschäft. Rüstungsindustrie: Thyssenrupp Marine Systems startet Börsenhandel Rückschlag für Thyssenkrupp: Unternehmer verabschiedet sich Die "Bild" hatte zudem berichtet, Grimm habe sich mit Konzernchef Miguel López überworfen. Laut der "Wirtschaftswoche" ist dies allerdings nicht der Fall. Vielmehr habe er sich zu sehr an dem Willen von López orientiert und dabei zu wenig eigene Akzente gesetzt. Nachfolgerin steht offenbar fest Offiziell muss Grimms Abgang noch in einer Sitzung des Aufsichtsrats bestätigt werden, die Entscheidung gelte aber als sicher, berichten Medien. Es wäre bereits der zweite Abgang eines Vorstandsmitglieds binnen zwei Wochen: Personalchef Dirk Schulte hatte zuvor verkündet, seinen Posten aus gesundheitlichen und privaten Gründen aufzugeben. Die Stahlsparte von Thyssenkrupp ist unter Druck, ihre Produktionskapazitäten übersteigen die Nachfrage deutlich. Die Konjunkturschwäche, hohe Energiepreise und Billigimporte aus Asien setzen der Duisburger Traditionsfirma zu. Mit dem Abbau von tausenden Arbeitsplätzen möchte das Management Kosten senken und nachhaltig profitabel wirtschaften. Zuletzt hatte das Unternehmen noch circa 27.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 2030 sollen es nur noch etwa 16.000 sein. Grimms Nachfolgerin soll laut der "Wirtschaftswoche" aus dem eigenen Haus kommen. Die Vertriebs- und Transformationsvorständin Marie Jaroni soll klare Favoritin von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sein. Sie ist seit 2020 im Unternehmen und sitzt bereits seit Juli 2024 im Vorstand der Stahlsparte. Zuvor arbeitete sie bei der Unternehmensberatung McKinsey.