Österreich trauert um eine prägende Schauspiellegende: Lotte Ledl, bekannt für facettenreiche Bühnen- und TV-Rollen, verstarb mit 95 Jahren in Wien. Eine große Stimme der österreichischen Schauspielkunst ist verstummt. Lotte Ledl, die über sieben Jahrzehnte das kulturelle Leben Österreichs prägte, ist am Sonntag im Alter von 95 Jahren verstorben. Ihr Sohn Alexander Riff bestätigte den Tod der Schauspielerin gegenüber der österreichischen Nachrichtenagentur APA, wie der ORF berichtet. Die am 16. März 1930 in Wien geborene Künstlerin hinterlässt ein Lebenswerk, das weit über die Grenzen ihrer Heimat hinaus Beachtung fand. Lotte Ledl war keine Darstellerin der glatten Heldinnenrollen – vielmehr begeisterte sie ihr Publikum durch die Verkörperung eigensinniger, egoistischer oder durchtriebener Figuren. Ihre Theaterkarriere führte sie vom Wiener Volkstheater über das Münchner Residenztheater bis ans prestigeträchtige Burgtheater, dessen Ensemble sie 1963 beitrat. In ihrem umfangreichen Repertoire fanden sich Werke von Nestroy und Schnitzler ebenso wie Stücke von Brecht und Shakespeare. Internationales Renommee erwarb sie durch Auftritte in Paris und Helsinki. Einem breiteren Publikum wurde Lotte Ledl durch ihre Film- und Fernseharbeit bekannt. In den Fünfziger- und Sechzigerjahren wirkte sie in Produktionen wie "Dort oben, wo die Alpen glühen", "Holiday am Wörthersee" und "Der Jungfrauenkrieg" mit. Deutsche und österreichische Fernsehzuschauer erlebten sie in populären Serien wie "Derrick", "Der Alte", "Tatort" und "Kommissar Rex". Ihren größten Fernseherfolg feierte die vielseitige Schauspielerin ab 1996 in der beliebten ORF-Serie "Schloßhotel Orth", wo sie als Köchin Anna Kofler das Publikum begeisterte. Noch im Jahr 2019 stand Ledl bei den Festspielen Berndorf in "Katzenzungen" auf der Bühne – ein Beweis für ihre außergewöhnliche Schaffenskraft bis ins hohe Alter. 2019 wurde sie für ihr beeindruckendes Lebenswerk zur Kammerschauspielerin ernannt.
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