Was gegen Blähungen bei Kindern hilft

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Kinder haben häufig Bauchschmerzen. Oft sind Blähungen die Ursache. Eine angepasste Ernährung kann helfen, die Luft im Darm zu reduzieren. Der Bauch kneift, der Darm drückt: Blähungen bei Kindern kommen häufig vor. Der Druck im Bauch führt nicht selten zu Tränen. So schmerzhaft die Luft im Magen-Darm-Trakt auch ist – meist ist sie auf harmlose Ursachen zurückzuführen. So können oft bereits kleine Veränderungen in der Ernährung Linderung verschaffen. Eine Ernährungsexpertin verrät, was gegen Blähungen bei Kindern hilft – und wann Eltern zum Arzt gehen sollten. Blähungen bei Babys sind nicht ungewöhnlich Blähungen begleiten Babys die ersten Monate meist besonders stark. Das liegt daran, dass die Darmfunktion noch nicht reibungslos funktioniert und sich der Darm an die Muttermilch gewöhnen muss. Bis zu einem halben Jahr kann es dauern, bis sich die Darmflora aufgebaut hat und die schmerzhaften Blähungen nachlassen. Hinzu kommt, dass durch Schreien und hastiges Trinken oft reichlich Luft in den Bauch gelangt, was schmerzhafte Blähungen begünstigt. "Blähungen stehen nur manchmal im Zusammenhang mit dem, was Frauen gegessen haben. Um den Zusammenhang herauszufinden, wäre es gut, auf die 'verdächtigten' Lebensmittel zumindest vorübergehend zu verzichten. Sonst können sie essen, was sie möchten. Eine ausgewogene, vielfältige Ernährung versorgt das Baby über die Muttermilch mit wichtigen Nährstoffen", sagt Brigitte Neumann, Ernährungswissenschaftlerin aus Uttenreuth. Bauchmassage lindert Beschwerden Beim und nach dem Füttern wirke das Bäuerchen Blähungen entgegen, so der Rat der Expertin. In speziellen Baby-Massage-Kursen könnten Eltern zudem Techniken lernen, die das Abgehen der überschüssigen Luft erleichtern. Hat das Baby häufiger mit starken Blähungen zu kämpfen, sollten Eltern mit der Hebamme sprechen. Blähungen durch Umstellung auf Brei Auch die Umstellung von Muttermilch auf Brei kann den Darm zunächst fordern und Blähungen fördern. Der Magen-Darm-Trakt braucht etwas Zeit, bis er sich an neue Lebensmittel gewöhnt. Hier gilt es, sich Stück für Stück heranzutasten, um die Verdauung nicht zu überlasten. Der Übergang von Milch zu Brei sollte schrittweise erfolgen. "Etwa mit einem halben Jahr können leicht verdauliche, fein pürierte Breie zugefüttert werden, etwa mit Karotten, Kürbis, Pastinake und Kartoffeln. Hat sich das Kind daran gewöhnt und verträgt es diese gut, dürfen weitere Zutaten wie Nudeln, Fleisch, Fisch und Rapsöl hinzukommen", sagt Neumann. "Je vielfältiger die Ernährung ist, desto besser ist die Darmflora aufgestellt – was die Verdauung erleichtert." Wenn Kinder häufig pupsen müssen Doch auch eine geübte Darmflora ist bei bestimmten Lebensmitteln gefordert. Kinder, die sich ballaststoffreich ernähren, haben häufiger mit Blähungen zu kämpfen als andere Kinder. Beispielsweise begünstigen größere Mengen Vollkornprodukte, Linsen, Zwiebeln und schwerer verdauliche Gemüsesorten wie Kohl Blähungen. Auch Obst und Obstsäfte können den Darm überfordern und zu vermehrten Gasansammlungen führen. Mehrere kleinere Portionen besser als wenige große Sehr üppige Mahlzeiten, Süßigkeiten und fettreiches Essen können den Darm ebenfalls überfordern. Ebenso kann unzureichendes Kauen die Verdauung belasten. Blähungen können unter Umständen auch auf eine Verstopfung zurückzuführen sein. Verstopfung kann beispielsweise auftreten, wenn das Kind zu wenig trinkt, zu wenig Ballaststoffe aufnimmt oder sich nicht ausreichend bewegt. "Kindern bekommen mehrere kleinere Mahlzeiten über den Tag verteilt besser als wenige große. Drückt und zwickt der Bauch doch mal, können Tees mit Fenchel, Anis und Kümmel die Verdauung unterstützen und die Beschwerden lindern helfen. Auch eine Bauchmassage mit Kümmelöl oder eine Wärmflasche empfinden Kinder in der Regel als wohltuend", sagt Neumann. Wann mit Blähungen beim Kind zum Arzt? Es ist hilfreich, wenn Eltern das Stuhlverhalten den Kindes im Blick behalten. Treten Blähungen häufig auf und hat das Kind immer wieder mit Bauchschmerzen zu kämpfen, sollten Eltern einen Termin beim Kinderarzt vereinbaren. Das gilt auch bei Stuhlauffälligkeiten wie wiederkehrende Verstopfung oder Durchfälle. Auch wenn Bauchschmerzen von Fieber , Schüttelfrost, Erbrechen , Durchfall oder blutigem Stuhl begleitet sind, sollte man ärztlichen Rat einholen. Mögliche Ursachen von Blähungen bei Kindern Durch Keime verursachte Magen-Darm-Infekte sind bei Kindern keine Seltenheit. Diese sind in der Regel nach ein paar Tagen komplikationslos überstanden. Bei anhaltenden oder wiederkehrenden Beschwerden kann möglicherweise eine Lebensmittelunverträglichkeit, eine Nahrungsmittelallergie, ein Reizdarmsyndrom oder eine Darmentzündung die Ursache sein. Auch psychische Einflussfaktoren wie Stress, Angst und Ärger können Bauchschmerzen und Verdauungsbeschwerden hervorrufen. "Wiederkehrende Bauchschmerzen sind ebenso wie häufige, starke Blähungen ein Warnsignal, das abgeklärt werden sollte", rät Neumann. "Auch der Einsatz von Hausmitteln gegen Blähungen sollte vorsichtshalber immer mit dem Kinderarzt abgestimmt werden. Gerade für Babys ist vieles nicht bedenkenlos anwendbar."
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