Analthrombose: Diese Beschwerden sind typisch

latest news headlines 3 wochen vor
Flipboard
Starke Schmerzen am After können auf eine Analthrombose hinweisen. Dann hat sich in einer Vene im Analbereich ein Blutgerinnsel gebildet. Bei einer Analthrombose (auch: Analvenenthrombose) ist eine Vene im Bereich des Afters durch ein Blutgerinnsel verstopft: Ein Blutpfropf, der sogenannte Thrombus, hat das Gefäß verengt oder verschlossen. Analvenenthrombosen sind nicht selten: Schätzungen zufolge erhalten 5 von 100 Personen, die eine proktologische Praxis aufsuchen, diese Diagnose. Männer sind häufiger betroffen als Frauen. Ist eine Analthrombose gefährlich? Blutgerinnsel (Thrombosen) können sich grundsätzlich in allen Gefäßen bilden. Das wohl bekannteste Beispiel ist die Thrombose in den tiefen Bein- und Beckenvenen. Sie kann lebensbedrohlich sein: Löst sich das dort gebildete Blutgerinnsel, kann es in die Lunge geraten. Eine Lungenembolie kann die Folge sein. Bei einer Analthrombose besteht eine solche Gefahr nicht. Der Grund: Das Blutgerinnsel befindet sich normalerweise in einer kleinen Vene, die direkt unter der Afterhaut liegt, sodass der Thrombus keine lebenswichtigen Organe beeinträchtigt. Diese Symptome weisen auf eine Analvenenthrombose hin Nicht immer führt eine Analvenenthrombose zu Beschwerden. Typisches Symptom sind jedoch plötzlich auftretende starke bis sehr starke Schmerzen am After. Weitere mögliche Symptome sind Stechen oder Brennen sowie ein Spannungs- oder Druckgefühl oder Druckempfindlichkeit in der Afterregion. Im betroffenen Hautbereich sind derb-pralle, blau-rote Knoten zu sehen oder zu ertasten. Diese können stecknadelkopf- bis pflaumengroß werden. Manchmal bilden sich mehrere kleinere Gerinnsel, sodass die Knoten wie an einer Perlschnur nebeneinander aufgereiht sind. Um das Blutgerinnsel herum bilden sich häufig Flüssigkeitseinlagerungen, sogenannte Umgebungsödeme. Dadurch entsteht im betroffenen Bereich eine Schwellung. Meist befindet sich diese am Rande der Analregion. Seltener tritt sie im letzten Abschnitt des Enddarms auf: im Analkanal. Blutungen treten bei einer gerade entstandenen Analvenenthrombose normalerweise nicht auf. Der Knoten kann jedoch im Verlauf spontan oder auf Druck platzen, sodass ein Bluterguss entsteht oder ein Teil des Gerinnsels austritt. Typisch ist dann, dass die Schmerzen plötzlich nachlassen. Beschwerden ärztlich abklären lassen Auch wenn eine Analthrombose normalerweise harmlos ist, sollten betroffene Personen bei möglichen Anzeichen sicherheitshalber ärztlichen Rat einholen. Denn hinter den Beschwerden können auch andere, unter Umständen ernste Erkrankungen stecken. Insbesondere Blut im Stuhl sollte rasch abgeklärt werden. Zuständig für Erkrankungen im Bereich des Enddarms und der Analregion ist ein Facharzt oder eine Fachärztin für Proktologie. Eine erste Anlaufstelle kann aber auch die hausärztliche Praxis sein. Analthrombose oder vergrößerte Hämorrhoiden? Auch wenn eine Analthrombose landläufig oft als äußere Hämorrhoide bezeichnet wird, hat die Erkrankung nichts mit Hämorrhoiden zu tun. Hämorrhoiden sind natürliche, mit Schleimhaut bedeckte Gefäßpolster, die sich bei jedem Menschen im Analkanal befinden und den Darm nach außen abdichten. Schwellen sie an, können sie zeitweise oder dauerhaft aus dem After austreten und zu Beschwerden führen. Dazu zählen etwa Blut im Stuhl oder auf dem Toilettenpapier , Nässen oder Juckreiz in der Afterregion. Fachleute sprechen dann von vergrößerten Hämorrhoiden oder einem Hämorrhoidalleiden. Auch junge Leute betroffen : Beschwerden durch Hämorrhoiden Eine Analthrombose entsteht im Gegensatz zu vergrößerten Hämorrhoiden meist nicht im Analkanal, sondern unter der Haut am Rand des Aftereingangs. Da sich hier viele Schmerzrezeptoren befinden, kann eine Analthrombose sehr schmerzhaft sein. Für vergrößerte Hämorrhoiden sind Schmerzen hingegen kein typisches Symptom. Schmerzen treten nur auf, wenn die Erkrankung weit fortgeschritten ist und die Gefäßpolster die Analregion reizen. Während die Symptome einer Analthrombose normalerweise plötzlich in Erscheinung treten, macht sich das Hämorrhoidalleiden zu Beginn oft kaum bemerkbar. Was eine Analvenenthrombose auslöst Die genauen Ursachen einer Analthrombose sind bislang unbekannt. Fest steht aber, dass bestimmte Faktoren das Risiko für die Erkrankung erhöhen. Allerdings lässt sich nicht immer ein bestimmter Auslöser finden. Häufig tritt eine Analvenenthrombose im Zusammenhang mit vergrößerten Hämorrhoiden auf. Weitere Faktoren, die wahrscheinlich eine Analthrombose begünstigen, sind etwa: stärkere, ungewohnte körperliche Anstrengung, etwa beim Sport, durch langes Radfahren oder Joggen ein erhöhter Druck auf den Bauchbereich, etwa durch Husten, schweres Heben/Tragen oder starkes Pressen auf dem WC durch Verstopfung die Endphase der Schwangerschaft und Entbindung Analverkehr Operationen im Analbereich kaltes oder schwülwarmes Wetter Sitzen auf kalten Oberflächen bestimmte Nahrungs- und Genussmittel, die den Enddarm reizen, etwa Alkohol oder Gewürze Diagnose einer Analthrombose: Was macht der Arzt? Starke, plötzlich auftretende Schmerzen im Analbereich sind ein Hinweis darauf, dass eine Analthrombose vorliegen könnte. Der Arzt wird zunächst die Analregion untersuchen. Bei einer Analthrombose kann er pralle bläulich-rote Knoten erkennen und ertasten. Befindet sich die Thrombose im Enddarm und ist somit nicht direkt sichtbar, muss der Analkanal genauer untersucht werden, um andere Erkrankungen auszuschließen. Dann kann eine Spiegelung des Analkanals sinnvoll sein: die Proktoskopie. Dabei verwendet der Arzt ein sogenanntes Proktoskop. Das Proktoskop ist ein etwa fingerdickes Metallrohr, welches in den After eingeführt wird. Am Ende des Proktoskops befindet sich eine Lichtquelle, sodass es möglich ist, den Enddarm genauer zu betrachten. Analthrombose klingt von allein ab Welche Therapie bei einer Analvenenthrombose am besten geeignet ist, richtet sich vor allem danach, wie stark die Beschwerden sind und wie lange sie bereits anhalten. Ein operativer Eingriff ist selten nötig: In den meisten Fällen bildet sich eine Analthrombose von allein wieder zurück. Der Körper schafft es in der Regel, das Gerinnsel von selbst abzubauen. Dies dauert einige Tage bis Wochen. Insbesondere in den ersten Tagen kann eine Analthrombose starke Beschwerden bereiten. Vor allem ist sie sehr schmerzhaft. Rezeptfreie Salben oder Cremes aus der Apotheke können die Beschwerden lindern . Bei Verstopfung kann der Arzt zusätzlich zu Salben oder Cremes ein stuhlerweichendes Abführmittel verschreiben. Auch frei verkäufliche Schmerzmittel zum Einnehmen können als Ergänzung zu Salben vorübergehend helfen. Dazu zählen Präparate aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR). Sie enthalten Wirkstoffe wie Ibuprofen oder Diclofenac. Ist die Analthrombose auf dem Boden eines Hämorrhoidalleidens entstanden, sollte dieses ebenfalls behandelt werden. Die Analthrombose ist geplatzt und blutet: Was tun? Der Bereich um die Analthrombose steht unter einem hohen Druck. Daher kann das Gerinnsel relativ leicht platzen und bluten – zum Beispiel beim Abwischen nach dem Toilettengang. Bei sanfter, gründlicher Hygiene heilt die Wunde normalerweise von allein. Klingen die Beschwerden jedoch nicht ab oder nehmen sogar zu, ist ärztlicher Rat nötig. Möglicherweise sind Krankheitserreger in die Wunde eingedrungen und haben eine Entzündung ausgelöst. Wann eine Operation nötig ist Bei einer frischen, wenigen Tagen alten Analthrombose, die mit starken Schmerzen verbunden ist, kann ein operativer Eingriff sinnvoll sein. Während des operativen Eingriffs wird die Thrombose chirurgisch eröffnet. Anschließend entfernt der Chirurg das Gerinnsel, indem er es vorsichtig herausdrückt. Oft ist eine örtliche Betäubung ausreichend. Alternativ kann der gesamte Knoten entfernt werden. Die entstandene Wunde bleibt offen und verheilt von selbst. Beschwerden selbst behandeln : Analthrombose selbst ausdrücken ? Bewegung und Ballaststoffe als Hausmittel Wenn feststeht, dass es sich um eine Analthrombose handelt, können Betroffene versuchen, die Beschwerden mit Hausmitteln zu lindern. Bei einer Analthrombose ist die betroffene Region oft angeschwollen und steht unter Spannung. Um Blutungen zu vermeiden, empfiehlt es sich daher, auf der Toilette nicht stark zu pressen und den Analbereich sanft mit Toilettenpapier abzutupfen, anstatt stark zu reiben. Wenn Betroffene unter Verstopfung leiden, können Hausmittel helfen, die den Stuhlgang weicher machen. Viel Bewegung und eine ballaststoffreiche Ernährung tragen zu einer geregelten Verdauung bei. Ein mögliches Hausmittel gegen Verstopfung sind gemahlene Flohsamenschalen. Ein weiteres mögliches Hausmittel bei einer Analthrombose ist ein Sitzbad. Dieses beschleunigt zwar nicht unbedingt den Heilungsprozess, kann aber möglicherweise bei Schmerzen Linderung verschaffen. Für ein Sitzbad eignet sich klares Wasser. Alternativ können Badezusätze mit Kamille wohltuend sein. Auch Kühlung, etwa in Form von Abduschen, kann hilfreich sein. Bei der Intimhygiene sollten Betroffene sanft vorgehen. Es reicht aus, den Analbereich mit lauwarmem Wasser zu reinigen. Seifen oder andere hautreizende Produkte sind nicht geeignet. Manche versuchen, eine Analthrombose mit abschwellenden Nasensprays zu behandeln. Zu diesem möglichen Hausmittel gibt es allerdings keine Untersuchungen beziehungsweise Empfehlungen.
Aus der Quelle lesen