Geschwollene Lymphknoten am Hals: Was das bedeuten kann

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Fast jeder hatte schon einmal einen geschwollenen Lymphknoten im Bereich des Halses oder Kopfs. Lesen Sie, was dahinterstecken kann. Sind Lymphknoten am Hals geschwollen, sprechen Ärzte von zervikaler Lymphadenopathie. Oft ist die Schwellung beidseitig, es kann aber auch nur eine Seite des Halses betroffen sein. In der Kopf-Hals-Region befinden sich zahlreiche Lymphknoten, etwa entlang der Halsmuskeln vor oder hinter dem Ohr im Bereich des Kinns und des Kiefers über dem Schlüsselbein im Nacken oder am Hinterkopf Die genaue Position der Schwellung gibt dem Arzt bereits Hinweise auf die mögliche Ursache. Lymphknoten im Nacken geschwollen : Was das bedeutet Lymphknotenschwellung am Schlüsselbein : Mögliche Ursachen Geschwollene Lymphknoten in der Leiste: Wann zum Arzt? Lymphknotenschwellung am Hals: Vielfältige Ursachen möglich Die Lymphknoten sind Teil des Immunsystems. Sie gehören zum sogenannten Lymphsystem, dessen Gefäße ähnlich wie die Blutgefäße den gesamten Körper durchziehen. Wenn sie verstärkt aktiv sind, schwellen sie an. Ihre Abwehrzellen bekämpfen Krankheitserreger, entartete Zellen und andere schädliche Stoffe. Die Ursachen für geschwollene Lymphknoten am Hals beziehungsweise der Kopf-Hals-Region sind entsprechend vielfältig. Dazu zählen unter anderem Infektionen in der Nähe der betroffenen Lymphknoten, Infektionen, die den ganzen Körper betreffen (systemische Infektionen), oder gut- und bösartige Tumoren. In den meisten Fällen ist ein geschwollener Lymphknoten am Hals harmlos. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen ist häufig ein Infekt dafür verantwortlich, gegen den das Immunsystem kämpft – etwa eine Rachenentzündung . Bei älteren Erwachsenen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tumor der Auslöser ist. Aber auch hier gilt: Es kommen ganz unterschiedliche Ursachen infrage. Geschwollene Lymphknoten am Hals durch Infektionen Häufig entstehen geschwollene Lymphknoten am Hals durch eine Infektion, die vor allem auf den Kopf-Hals-Bereich beschränkt sind – etwa im Rahmen einer Erkältung . Fachleute sprechen von einer lokalen Infektion . Beispiele sind eine Infektion der Kopfhaut, eine Rachen- oder Mandelentzündung oder eine Entzündung im Bereich der Zähne. An anderen Stellen im Körper sind dann in der Regel keine Schwellungen zu finden. Je nach Krankheit können jedoch weitere Symptome auftreten. Bei einer bakteriellen Mandelentzündung sind die Mandeln etwa eitrig geschwollen. Die erkrankte Person hat durch Halsschmerzen , fühlt sich abgeschlagen und hat Fieber . Hinter Lymphknotenschwellungen am Hals können auch eine durch Erreger ausgelöste Krankheit stecken, die den ganzen Körper betrifft. Dann handelt es sich um eine systemische Infektion . Ein typisches Beispiel ist das durch das Epstein-Barr-Virus ausgelöste pfeiffersche Drüsenfieber (Mononukleose). Neben Fieber und Entzündungen im Rachen- oder Mandelbereich zählen geschwollene Lymphknoten am Hals zu den charakteristischen Symptomen. Beim pfeifferschen Drüsenfieber sind meist die Lymphknoten auf beiden Seiten des Halses geschwollen. Im Nacken oder an anderen Körperstellen können sie ebenfalls vergrößert sein. Die betroffenen Lymphknoten tun bei einem solchen Infekt nicht weh, können sich aber bei Druck unangenehm anfühlen. Viele Kinderkrankheiten sind ebenfalls mit geschwollenen Lymphknoten im Kopf-Hals-Bereich verbunden. Etwa die Röteln: Lymphknotenschwellungen im Nacken oder am Hinterkopf sind zu Beginn der Erkrankung häufige Symptome. Im Rahmen einer HIV-Infektion können die Lymphknoten am Hals ebenfalls anschwellen. Daneben kommen zahlreiche weitere infektiöse Erkrankungen als Auslöser infrage, etwa eine Toxoplasmose, Zytomegalie oder Tuberkulose . Ob bei einer Infektion eine spezielle Behandlung nötig ist, und wenn ja, welche, hängt vor allem von der zugrunde liegenden Erkrankung und ihrer Schwere ab. Geschwollene Halslymphknoten durch Krebs Häufig sind geschwollene Lymphknoten am Hals relativ harmlos. Mitunter weisen sie aber auch auf Tumorerkrankungen hin, zum Beispiel auf: Krebsarten wie Leukämie oder Lymphome (Hodgkin-Lymphom, Non-Hodgkin-Lymphom) Tumoren im Bereich von Kopf, Hals oder Mund Tochtergeschwulste von fortgeschrittenen Krebserkrankungen aus anderen Körperregionen Die Schwellung hält bei einer solchen Krankheit oft länger als vier bis sechs Wochen an. Lymphknoten, die im Rahmen einer Infektion anschwellen, fühlen sich in der Regel weich an, lassen sich verschieben und schmerzen bei Druck. Bei einer Krebserkrankung ist das meist anders: Die geschwollenen Lymphknoten sind dann eher fest, schmerzen nicht und lassen sich kaum verschieben. Darüber hinaus gibt die genaue Lage der Knoten Aufschluss darüber, wie wahrscheinlich eine Krebserkrankung ist. Lymphknoten am Hals: Einseitig oder beidseitig geschwollen? In vielen Fällen tritt eine Lymphknotenschwellung symmetrisch auf beiden Seiten des Halses auf. Zum Beispiel bei Infekten wie einer Mandel- oder Rachenentzündung: Typischerweise sind dann die Lymphknoten beidseitig im Kieferwinkel geschwollen und schmerzen bei Druck. Für Krebserkrankungen sind beidseitige Lymphknotenschwellungen am Hals hingegen eher nicht charakteristisch. Wenn ein Lymphknoten einseitig am Hals geschwollen ist, können zum Beispiel Entzündungen in der Nähe des Knotens die Ursache sein, etwa im Bereich eines Zahns – aber auch viele andere Erkrankungen. Neben der Frage, ob Lymphknoten am Hals ein- oder beidseitig geschwollen sind, ist die genaue Lage der Schwellung aufschlussreich. Jeder Lymphknoten ist für eine bestimmte Region im Körper "zuständig". Anhand der Lage kann der Arzt die Liste der möglichen Ursachen eingrenzen. Darüber hinaus helfen weitere Informationen bei der Suche nach der zugrunde liegenden Erkrankung. Aufschluss geben zum Beispiel: die Beschaffenheit der betroffenen Lymphknoten (weich oder hart, verschieblich oder nicht-verschieblich, schmerzhaft oder schmerzlos) das Alter der Person die Dauer der Schwellung weitere Symptome Wann Sie zum Arzt gehen sollten Wer einen oder mehrere geschwollene Lymphknoten am Hals (oder an anderen Stellen im Körper) entdeckt und sich krank fühlt oder weitere Beschwerden hat, kann unter Umständen zunächst einige Tage abwarten. Halten die Symptome weiter an, sollten Betroffene nach spätestens einer Woche ärztlichen Rat suchen. Bei starken Beschwerden auch früher – etwa, wenn Lymphknoten stark oder sehr plötzlich anschwellen, oder wenn hohes Fieber auftritt. Manchmal sind Lymphknoten am Hals geschwollen, ohne dass weitere Symptome auftreten. Klingt die Schwellung nicht innerhalb von drei bis vier Wochen ab, ist ebenfalls ein Besuch beim Hausarzt fällig, unabhängig davon, ob sie bei Druck schmerzen oder nicht. Je nach Ursache kann dann eine geeignete Behandlung erfolgen. Fazit Geschwollene Lymphknoten am Hals können einseitig oder beidseitig auftreten. Die Ursachen sind vielfältig. Häufig steckt ein Infekt dahinter, seltener ist eine Tumorerkrankung für die Schwellung verantwortlich. Hält eine Schwellung am Hals länger als wenige Tage an, sollten Betroffene einen Arzt aufsuchen.
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