Paracetamol: Neue Studie warnt vor Risiken in der Schwangerschaft

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Es ist eines der meistverwendeten Schmerzmittel weltweit und zeigt immer wieder gravierende Nebenwirkungen. Nun auch offenbar auf ungeborene Kinder. Paracetamol ist eins der am häufigsten eingesetzten Schmerzmittel weltweit und ist rezeptfrei erhältlich. Es ist seit Jahrzehnten etabliert. Doch neue Erkenntnisse rücken Paracetamol immer wieder in ein schlechtes Licht. Der Wirkstoff wird vor allem bei Schmerzen und Fieber eingesetzt. Seine gute Verträglichkeit hat es zu einem der am häufigsten eingesetzten Medikamente gemacht – in Deutschland wie auch international. Doch dieses positive Bild gerät ins Wanken. Lange Zeit ging man davon aus, dass sich die Wirkung im Wesentlichen auf die Schmerzwahrnehmung und die Regulation der Körpertemperatur beschränkt. Doch inzwischen mehren sich Hinweise, dass Paracetamol auch in neurokognitive und emotionale Prozesse eingreifen kann – mit möglichen Auswirkungen auf Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und Entscheidungsverhalten. Immer wieder wird vor Folgen – vor allem im Alter – gewarnt. Nun zeigt sich: Auch in der Schwangerschaft kann sich das Medikament offenbar fatal auswirken. In einer systematischen Analyse von 46 Studien wurde untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Einnahme des Medikaments während der Schwangerschaft und der späteren Entwicklung von ADHS, Autismus oder anderen neurologischen Auffälligkeiten beim Kind besteht. Das Ergebnis: Die Mehrheit der untersuchten Studien zeigte einen Zusammenhang. Vor allem bei häufiger oder langfristiger Einnahme traten Verhaltensauffälligkeiten bei den Kindern häufiger auf. In mehreren Arbeiten wurde ein klarer Dosis-Wirkungs-Zusammenhang festgestellt. Warnhinweis Trotz dieser Hinweise bleibt Paracetamol ein wichtiges Therapeutikum – insbesondere bei Menschen mit Kontraindikationen (etwa Allergien oder Medikamente, mit denen sich andere Arzneimittel nicht vertragen). Die Forscher betonen: Seine breite Anwendbarkeit macht es weiterhin unverzichtbar. Die Empfehlung: Die Einnahme sollte grundsätzlich auf das medizinisch Notwendige begrenzt bleiben – also niedrig dosiert und zeitlich begrenzt erfolgen, idealerweise unter ärztlicher Begleitung.
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