Schlechter Schlaf: Studie enthüllt erhöhtes Verletzungsrisiko beim Joggen

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Schlechter Schlaf macht verletzungsanfällig, besonders beim Joggen. Eine Studie zeigt, wie stark die nächtliche Erholung das Verletzungsrisiko beeinflusst. Rein in die Laufschuhe und los: Joggen gehört zu den beliebtesten Freizeitsportarten der Deutschen. Es stärkt das Herz-Kreislauf-System und baut Stress ab. Doch viele Hobbyläufer kämpfen regelmäßig mit Verletzungen. Eine aktuelle Untersuchung aus den Niederlanden weist nun auf einen bislang unterschätzten Risikofaktor hin: den Schlaf. Schlechter Schlaf erhöht Verletzungsrisiko um 80 Prozent Wissenschaftler der Universität Tilburg haben 425 Freizeitläufer befragt – mehr als die Hälfte davon Männer. Die Probanden waren im Schnitt 45 Jahre alt. Mit statistischen Verfahren untersuchten die Forscher das Zusammenspiel von Schlafverhalten und Verletzungen auf einer Datenbasis vom vergangenen Jahr. Das Ergebnis: Wer schlecht schläft, verletzt sich deutlich häufiger. Insgesamt ließen sich vier Schlaftypen unterscheiden: Steady Sleeper (ruhiger Schläfer): stabile, gute Schläfer (48 Prozent) Poor Sleeper (schlechter Schläfer): unruhiger Schlaf, zu wenig Erholung (37 Prozent) Efficient Sleeper (effizienter Schläfer): kurzer, aber erholsamer Schlaf (8 Prozent) Fragmented Sleeper (lückenhafter Schläfer): sehr unterbrochener Schlaf (7 Prozent) Am auffälligsten war der Unterschied zwischen "Steady Sleepers" und "Poor Sleepers": Schlechtschläfer hatten ein um 80 Prozent erhöhtes Risiko, sich beim Laufen zu verletzen. Laut der Studie beträgt ihre individuelle Verletzungswahrscheinlichkeit ganze 68 Prozent. Jeden Tag 5 Kilometer laufen? Das passiert mit dem Körper Häufige Schlafposition: Was "T-Rex-Arme" bedeuten Schlafmangel schwächt den Körper und die Konzentration Das ist kein Zufall: Wer schlecht schläft, regeneriert langsamer. Der Körper kann Belastungen schlechter verarbeiten, das Immunsystem arbeitet ineffizienter und auch die Reaktionsfähigkeit leidet. Schon eine leichte Unaufmerksamkeit kann beim Laufen zu Überlastungen, Fehltritten oder Stürzen führen. Frauen berichteten in der Studie übrigens häufiger von Schlafproblemen als Männer. Schlafhygiene kann Verletzungen vorbeugen Die Studienautoren empfehlen, Schlaf künftig als festen Bestandteil in Trainingsplänen zu berücksichtigen. Dazu zählen demnach eine regelmäßige Schlafenszeit, ein ruhiger Schlafraum, wenig Bildschirmzeit vor dem Zubettgehen und bei Bedarf auch kurze Powernaps am Tag. Wer seinen Schlaf verbessert, steigere nicht nur seine Leistung, sondern beuge auch Verletzungen effektiv vor, so ihr Fazit. Zwar konnten die Forscher keine direkte Ursache-Wirkung-Beziehung nachweisen, da die Daten auf Selbstauskünften beruhen. Dennoch zeigt sich ein klarer Zusammenhang. Weitere Studien mit objektiven Messmethoden sollen folgen. Für Hobbyläufer gilt also: Wer verletzungsfrei und dauerhaft trainieren will, sollte nicht nur auf Technik, Tempo und Strecke achten, sondern auch auf erholsamen Schlaf.
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