Spazieren bei Arthrose – zu viel Belastung oder gesund?

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Spazierengehen kann bei Arthrose schmerzhaft sein. Manche Erkrankte befürchten zudem, ihren Gelenken damit zu schaden. Wie viel Belastung ist ratsam? Arthrose ist eine Gelenkerkrankung, die sich vor allem durch Schmerzen und Steifigkeit äußert – häufig in Knie, Hüfte oder Fingern. Die Betroffenen – meist ältere Menschen – empfinden die Beschwerden nicht selten als überaus belastend, besonders in fortgeschritteneren Stadien der Erkrankung. Ihre Beweglichkeit wird zunehmend eingeschränkt, alltägliche Aufgaben sind schmerzbedingt immer schwieriger zu bewältigen und selbst kurze Wege oder einfache Handgriffe können deutlich mehr Mühe und Kraft erfordern als früher. Ganz auf Anstrengung und Bewegung zu verzichten, ist bei Arthrose allerdings eine schlechte Idee. Vielmehr sollten Erkrankte versuchen, so aktiv wie möglich zu bleiben – etwa durch regelmäßiges Spazierengehen. Spazieren ist bei Arthrose meist nicht tabu – im Gegenteil In vielen Fällen ist es bei Arthrose empfehlenswert, regelmäßig spazieren zu gehen. Verständlicher wird das, wenn man ungefähr weiß, was bei einer Arthrose passiert: Die Erkrankung entsteht (vereinfacht beschrieben) durch eine Störung der natürlichen Reparaturprozesse im Gelenk. Die Störung hat verschiedene Veränderungen an Geweben des Gelenks zur Folge, welche dessen Stabilität und Funktion zunehmend beeinträchtigen und zudem Schmerzen verursachen können. Unter anderem kann es zum Abbau des Knorpels, zu einer Verdickung der Gelenkinnenhaut sowie zu krankhaften Auswüchsen an den Gelenkknochen kommen. All das lässt sich nicht rückgängig machen. Mit einer rechtzeitigen Behandlung besteht jedoch die Chance, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Beschwerden zu mildern. Körperliche Aktivität spielt dabei eine zentrale Rolle. Denn regelmäßige Bewegung: regt die Durchblutung im Gelenk an, fördert die Stoffwechselvorgänge, die entscheidend für dessen Versorgung und Gesundheit sind, stärkt die Muskulatur, was die Gelenke entlasten und stabilisieren kann, hilft bei der Gewichtsabnahme, die im Falle von Übergewicht ebenfalls zu den wichtigsten Therapiemaßnahmen zählt. In der Regel profitieren Menschen mit Arthrose von einer Kombination aus Kräftigungs- und Ausdauertraining. Für eine Verbesserung der Ausdauer eignen sich Aktivitäten, die mit gleichmäßigen Bewegungsabläufen verbunden sind, die Gelenke nicht ruckartig überbeanspruchen und ein geringes Verletzungsrisiko bergen. Dazu zählen Spazierengehen, Walking, Radfahren und Schwimmen. Welche Sportarten für eine erkrankte Person infrage kommen und wie hoch das Trainingspensum sein sollte, kann jedoch nur eine Ärztin oder ein Arzt beurteilen. Das hängt unter anderem von der Art und dem Stadium der Arthrose sowie vom sonstigen Gesundheitszustand ab. Für das Spazierengehen wie auch für andere Bewegungsarten gilt generell: Meist ist es sinnvoll, sich nicht gleich zu überfordern, sondern die Belastung lieber allmählich zu steigern. Sobald sich kurze Strecken mit geringem Tempo und vielen Pausen ohne größere Schwierigkeiten meistern lassen, können – sofern aus ärztlicher Sicht nichts dagegen spricht – längere Spaziergänge in zügigerer Geschwindigkeit auf dem Plan stehen. Spazieren bei Arthrose: Wann lieber nicht? Wenngleich Bewegung bei Arthrose grundsätzlich zuträglich ist, gibt es bestimmte Situationen, in denen Vorsicht geboten ist. Das gilt etwa, wenn ein Gelenk anschwillt, überwärmt ist oder deutlich stärker schmerzt als sonst. Solche Anzeichen einer akuten Entzündung (aktivierten Arthrose) gilt es ärztlich abzuklären. Ist das Gelenk tatsächlich entzündet, rät die Ärztin oder der Arzt normalerweise zur Ruhigstellung. Zusätzlich können weitere Maßnahmen nötig sein, um die Entzündung unter Kontrolle zu bringen, beispielsweise eine Kältetherapie und/oder entzündungshemmende Schmerzmittel. Ist die Entzündung abgeklungen, kann das Gelenk – nach ärztlicher Rücksprache – wieder belastet werden. Regelmäßige Spaziergänge sind dann wieder erlaubt und empfehlenswert.
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