Baden kann eine wohltuende Wirkung haben, gerade bei Schmerzen. Ob und wann Wärme auch bei Arthrose zu empfehlen ist, erfahren Sie hier. Arthrose ist eine verbreitete Gelenkerkrankung, die sich meist im mittleren oder höheren Lebensalter entwickelt und äußerst belastende Beschwerden hervorrufen kann. Typisch sind insbesondere Schmerzen, Steifigkeit und eventuell Schwellungen in den betroffenen Gelenken. Um die Symptome zu lindern und die Gelenke vor einer weiteren Schädigung zu bewahren und beweglich zu bleiben, ist eine frühzeitige ärztliche Behandlung entscheidend. Die Betroffenen können aber auch selbst einiges für ihre Gelenke tun. Wärmeanwendungen wie Baden oder Saunieren sind dabei allenfalls als ergänzende Maßnahme sinnvoll – und auch nur, wenn die Gelenke nicht entzündet sind. Wärme bei Arthrose – welche Wirkung ist zu erwarten? Ob und inwieweit Wärme bei Arthrose zuträglich sein kann, ist noch nicht ausreichend wissenschaftlich untersucht. Die wenigen Studien, die bislang durchgeführt wurden, liefern uneinheitliche Ergebnisse. Sicher beurteilen lässt sich die Wirksamkeit daher nicht. Bekannt ist aber, dass Wärme verschiedene Effekte auf das Gewebe hat, die bei Arthrose förderlich sein könnten: Sie entspannt die Muskulatur, verbessert die Durchblutung im betroffenen Bereich, kann die Beweglichkeit etwas steigern und möglicherweise das Schmerzempfinden senken. Insofern könnte es den Gelenken durchaus guttun, hin und wieder Wärme ausgesetzt zu werden – sei es beim Baden, in der Sauna oder mit warmen Kompressen. Ob Wärmeanwendungen im Einzelfall tatsächlich ratsam und frei von Risiken sind, kann aber nur eine Ärztin oder ein Arzt einschätzen. Das hängt von verschiedenen individuellen Voraussetzungen ab. Grundsätzlich gilt: Wenn die Gelenke überwärmt und geschwollen sind, kann das auf eine akute Entzündung hinweisen – der Fachbegriff lautet "aktivierte Arthrose". Dann ist Wärme nicht geeignet. Stattdessen kann Kühlen hilfreich sein, weil es die Entzündungsreaktion hemmt, der Schwellung entgegenwirkt und entzündungsbedingte Schmerzen mindert. Für Menschen mit bestimmten gesundheitlichen Beeinträchtigungen und/oder einer Sturzneigung kann Baden riskant sein – etwa bei Gleichgewichtsstörungen, Schwindel, Herz-Kreislauf-Problemen oder niedrigem Blutdruck. Personen mit offenen beziehungsweise noch nicht ganz verheilten Wunden sollten nicht baden. Haltegriffe und andere Badehilfen können den Ein- und Ausstieg in die Badewanne erleichtern. (Bei ärztlicher Verordnung können die Kosten dafür von gesetzlichen Krankenkassen übernommen werden.) Arthrose – was hilft sonst noch? Wer an Arthrose erkrankt, benötigt eine Behandlung, die sich aus verschiedenen Maßnahmen zusammensetzt. Dazu gehören: regelmäßige körperliche Aktivität: gezieltes Kraft- und Ausdauertraining, Übungen für Beweglichkeit und Stabilität Abnehmen (bei Übergewicht) : In der Regel ist eine Gewichtsabnahme von 5 bis 10 Prozent ratsam. Ergotherapie: Erkrankte lernen darin unter anderem, wie sie sich gelenkschonender bewegen können. Hilfsmittel wie spezielle Schuheinlagen, Gehstützen, Greif- und Öffnungshilfen für Gläser und Flaschen, je nachdem, welches Gelenk betroffen ist entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen in Form von Schmerzgelen oder Tabletten Wenngleich die Erkrankung nicht heilbar ist, kann eine gezielte und konsequente Behandlung ihren Verlauf günstig beeinflussen. Wenn die Maßnahmen wirken, lässt sich ein chirurgischer Eingriff (also ein operativer Gelenkersatz) in der Regel verhindern. Dieser kommt nur dann infrage, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und nicht ausreichend helfen.