Gehen Madenwürmer von alleine weg?

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Madenwürmer will keiner gerne haben. Damit zum Arzt zu gehen, ist manchen jedoch unangenehm. Kann ein Befall möglicherweise von selbst enden? Madenwürmer sind Parasiten, die im Dickdarm leben und leicht übertragbar sind. Sie kommen insbesondere bei Kindern zwischen vier und elf Jahren häufiger vor und breiten sich in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kita, Kindergarten oder Schule, aber ebenso in der Familie rasch aus. Erwachsene können sich zwar auch mit Madenwürmern anstecken, das passiert jedoch seltener als bei Kindern. Leidensdruck bei Madenwurmbefall meist hoch Bei einem Madenwurmbefall kommt es häufig zu starkem Juckreiz im Analbereich, der vor allem nachts auftritt und den Schlaf stören kann. Wer Madenwürmer hat, leidet jedoch oft nicht nur aufgrund der unangenehmen Beschwerden, sondern nicht selten auch, weil ein gewisses Ekelgefühl damit einhergeht und es einem eventuell unangenehm ist, wenn andere davon erfahren. Ärztlichen Rat einzuholen, kann dann ebenfalls eine Hemmschwelle sein. So manche Betroffene fragen sich deshalb, ob Madenwürmer von alleine weggehen. Madenwürmer: Typische Symptome bei Befall Kinder und Erwachsene: Erkrankt nur der Mensch an Madenwürmern? Kann ein Madenwurmbefall wirklich von selbst enden, also ohne Behandlung? Rein theoretisch wäre das möglich. Nämlich dann, wenn es tatsächlich gelingt, solange eine Wiederansteckung zu vermeiden, bis der Lebenszyklus aller Madenwürmer im Darm beendet ist. Madenwürmer überdauern im Darm nicht ewig: Weibliche Exemplare leben im Durchschnitt etwa 100 Tage, männliche Würmer sterben bereits kurz nach der Befruchtung. Die Möglichkeit, dass Madenwürmer von selbst weggehen, besteht jedoch hauptsächlich, wenn Betroffene keine Angewohnheiten haben, bei denen die Finger in den Mund genommen werden, sie im Alltag bereits eine gute Händehygiene praktizieren und nur von wenigen Wurmexemplaren befallen sind. Denn dann verursacht der Befall häufig kaum oder gar keine Beschwerden. Fehlt der typische nächtliche Juckreiz im Analbereich, besteht auch nicht der Drang, sich dort zu kratzen – das kann sich positiv auswirken. Treten deutliche Beschwerden durch die Madenwürmer auf oder wurden Madenwürmer oder deren Eier im Analbereich nachgewiesen, ist eine Behandlung mit Medikamenten immer ratsam. Der Arzt oder die Ärztin verschreibt dann Wurmmittel, die gezielt gegen die Madenwürmer wirken und in der Regel gut verträglich sind. Madenwürmer behandeln: Diese Mittel helfen Hausmittel: Helfen sie gegen Madenwürmer? Diese Medikamente werden üblicherweise nach zwei und vier Wochen erneut eingenommen. Damit sollen eventuell durch eine Wiederansteckung neu entwickelte Würmer im Darm ebenfalls erwischt werden. Madenwürmer loswerden: Wichtige Hygienemaßnahmen Um Madenwürmer sicher loszuwerden und eine Selbst- oder Wiederansteckung zu vermeiden, ist es zudem ratsam, zusätzlich zur Behandlung in puncto Hygiene auf einige Dinge im Alltag zu achten. Wichtig ist vor allem eine gute Händehygiene – also regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife nach dem Stuhlgang und vor dem Essen. Die Fingernägel sollten außerdem kurzgehalten und beim Händewaschen mit einer Nagelbürste gereinigt werden. Lesen Sie hier noch mehr zu Hygienetipps bei Madenwürmern. Madenwürmer: Wie es zu Selbst- und Wiederansteckung kommt Zu einer Ansteckung mit Madenwürmern kommt es in der Regel, wenn die Eier über den Mund aufgenommen und verschluckt werden. Die winzigen Eier sind klebrig und haften gut an Händen und anderen Dingen. So können sie leicht an andere Menschen weitergegeben werden. Im Darm schlüpfen aus den Eiern Larven, die dann zu erwachsenen Madenwürmern heranreifen. Madenwürmer: So werden sie übertragen Nach der Befruchtung kriechen die Weibchen in Richtung Darmausgang und legen ihre Eier in den Hautfalten des Analbereichs ab. Das passiert meist nachts, wenn der Körper in Ruhe ist. Die Bewegung der Madenwürmer am Darmausgang kann starken Juckreiz im Analbereich hervorrufen. Diese Beschwerden treten jedoch nicht immer auf. Der starke Juckreiz bringt insbesondere Kinder dazu, sich im Analbereich zu kratzen. Oft passiert das unbemerkt im Schlaf. So können Eier an die Finger und unter die Fingernägel gelangen, aber auch an Kleidung und Bettwäsche. Nehmen die Kinder später die Finger in den Mund und verschlucken erneut Eier, gelangen diese wieder in den Darm und können dort neue Madenwürmer hervorbringen. Ohne geeignete Gegenmaßnahmen kann diese sogenannte Selbst- oder Autoinfektion einen Madenwurmbefall aufrechterhalten. Auch wenn die Eier über die Hände an Gegenstände oder Oberflächen gelangen, wie etwa auf Spielzeug, Türkn oder Toilettendeckel, können diese zu wiederkehrenden Infektionen (Reinfektionen) beitragen. Denn die Eier sind widerstandsfähig und können außerhalb des Darms mehrere Tage überdauern und Betroffene erneut anstecken. Bei etwas mehr als einem Drittel der Betroffenen verläuft ein Madenwurmbefall jedoch leicht und geht ohne oder nur mit wenigen Beschwerden einher. Dadurch verläuft er relativ häufig unbemerkt. Fehlt der Juckreiz im Analbereich, ist das Risiko, Wurmeier über die Hände weiterzugeben, geringer – sofern auf gängige Praktiken zur Händehygiene geachtet wird. Gründe für wiederkehrende Madenwurm-Infektionen In manchen Fällen kommt es jedoch trotz Behandlung mit Wurmmitteln immer wieder zu Madenwürmern. Das kann etwa passieren, wenn die nötige wiederholte Einnahme der Medikamente zwei oder vier Wochen später ausgelassen und/oder die zusätzlichen Hygienemaßnahmen zu Hause nicht durchweg eingehalten werden. Aber auch wenn andere Menschen im Umfeld (wie etwa in der Familie oder aber in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kita, Kindergarten oder Schule) einen Madenwurmbefall haben, das jedoch möglicherweise nicht wissen und diesen daher nicht behandeln. Treten Madenwürmer in der Familie auf, ist es daher ratsam, vorsichtshalber alle anderen Angehörigen eines Haushalts sowie enge Kontaktpersonen ebenfalls zu behandeln. Das kann das Risiko für wiederkehrende Infektionen senken.
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