Was macht ein Urologe? Das erwartet Männer bei der Tastuntersuchung

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Viele Männer zögern den Besuch beim Urologen hinaus. Nicht nur die Sorge, dass der Arzt etwas findet, schwingt dabei mit. Besonders der Gedanke an die rektale Tastuntersuchung mit dem Finger weckt bei vielen Männern Nervosität. Auch wenn diese zur Früherkennung von Prostatakrebs inzwischen nicht mehr empfohlen wird , ist sie immer noch Teil der gesetzlichen Krebsfrüherkennung. Lesen Sie hier, was Männer beim Urologen erwartet. Nicht nur bei Erektionsstörungen , Blasenentzündungen und Beschwerden, die im Zuge einer gutartig vergrößerten Prostata auftreten, ist der Urologe für Männer der richtige Ansprechpartner, sondern auch beim Thema Krebsfrüherkennung. Beim ersten Besuch liegt der Fokus vor allem auf dem Gespräch zwischen Arzt und Patient. Krebsrisiko senken: Was Männer für ihre Prostata tun können Prostatauntersuchung: Ab diesem Alter zur Früherkennung Was ist ein Urologe? Urologen sind Ärzte, die sich auf das Fachgebiet der Urologie spezialisiert haben. Häufig sind sie auch Experten für Männergesundheit (Andrologie). Sie beschäftigen sich mit der Diagnose und der Therapie von Erkrankungen der männlichen Geschlechtsorgane, zu denen auch die Prostata zählt, und der Harnorgane (wie Nieren, Harnleiter, Harnblase und Harnröhre). Erstes Arztgespräch: Wie geht es dem Patienten? Im Zuge der Anamnese erkundigt sich der Urologe nicht nur nach dem allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten, sondern fragt auch nach Vorerkrankungen, familiären Belastungen, früheren Operationen sowie aktuellen Beschwerden, etwa Schwierigkeiten beim Wasserlassen, Harnverlust, Harnwegsinfektionen oder Erektionsproblemen. Urologen sind nicht nur für die Krebsfrüherkennung zuständig. Sie klären immer auch ab, ob möglicherweise andere Erkrankungen vorliegen. Tastuntersuchung: Nach etwa 30 Sekunden überstanden Nach dem ersten Gespräch folgt die körperliche Untersuchung. Dazu gehört in der Regel auch, dass Blutdruck und Puls gemessen werden. In manchen Fällen wird das Körpergewicht bestimmt. Dann tastet der Arzt Bauch, Leisten, Penis und Hodensack ab, um mögliche Veränderungen festzustellen. Der Patient liegt dabei meist auf einer Liege. Für die rektale Tastuntersuchung dreht sich der Patient auf die Seite und winkelt die Beine an, so kann die Muskulatur gut entspannen. Der Urologe nimmt die Untersuchung mit Handschuhen vor und trägt dazu etwas Gleitgel auf den Zeigefinger auf. Dann führt er den Finger vorsichtig in den After, um über den Enddarm die Prostata abtasten zu können. Auffälligkeiten in Größe, Beschaffenheit und Form geben unter anderem Hinweise auf eine gutartige Prostatavergrößerung , eine mögliche Entzündung oder einen Tumor . Auch wenn die Untersuchung vielen Männern unangenehm ist, schmerzt sie doch in der Regel nicht und ist meist in weniger als einer Minute überstanden. Die Tastuntersuchung steht jedem Mann ab dem 45. Lebensjahr jährlich zu. Bei Männern mit familiärer Vorbelastung wird sie bereits ab 40 Jahren empfohlen. Die Kosten übernehmen die Krankenkassen. Chance zur Krebsfrüherkennung nutzen Die Teilnahme an der Krebsfrüherkennung ist bei Männern noch immer eher unbeliebt: Nur etwa 12 Prozent nehmen die Untersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs wahr. Und das, obwohl Prostatakrebs die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland ist. Jedes Jahr erkranken über 65.000 Männer neu an dem bösartigen Tumor, um die 15.000 sterben daran. Hat Prostatakrebs erst einmal gestreut, ist er nicht mehr heilbar, sodass sich höchstens das Wachstum noch verlangsamen lässt. Viele Männer erhalten die Diagnose jedoch in einem frühen Stadium, dann sind die Heilungschancen normalerweise gut. Was kostet ein PSA-Test? Die Kosten für einen PSA-Test hingegen müssen Männer bislang selbst tragen, da dieser (noch) eine individuelle Gesundheitsleistung (IGeL) ist. Dabei wird die Menge an "Prostata-spezifischem Antigen" im Blut bestimmt. Fachleuten zufolge ist ein PSA-Test zur Früherkennung von Prostatakrebs jedoch wahrscheinlich ratsamer als eine Tastuntersuchung. Die Kosten für einen PSA-Test liegen inklusive Beratung zwischen 25 und 35 Euro. Am besten lassen sich Patienten diesbezüglich von ihrem Urologen beraten. Zum Abschluss: Besprechung der Untersuchungsergebnisse Nach der körperlichen Untersuchung setzen sich Patient und Arzt noch einmal zusammen, um die Ergebnisse zu besprechen. Bei Auffälligkeiten werden weitere Untersuchungen veranlasst, beispielsweise eine Blutabnahme, eine Gewebeprobe oder ein Urintest. Die Einnahme von Medikamenten, etwa bei Erektionsstörungen, wird besprochen und ein Behandlungsplan erstellt. Dann wird vereinbart, wann der nächste Kontrolltermin ansteht. Vorsorge sinnvoll: Auch junge Männer sollten zum Urologen gehen Nicht nur ab 45, sondern auch schon in jüngeren Jahren ist der Gang zum Urologen sinnvoll. Denn die Rate von bösartigen Hodentumoren ist im Alter von 25 bis etwa 40 Jahren am höchsten. Wer kleine, harte Knoten am Hoden oder andere Veränderungen bemerkt, sollte daher sofort zum Urologen gehen.
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