Lidphlegmone muss rasch behandelt werden

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Eine Lidphlegmone ist eine tief liegende bakterielle Infektion des Augenlids. Bei entsprechenden Beschwerden ist schnelle Hilfe nötig. Wenn das Augenlid gerötet und geschwollen ist, kann das viele Ursachen haben. Oft sind diese relativ harmlos. Es kann sich etwa um eine allergische Reaktion bei Heuschnupfen handeln. Manchmal stecken aber auch ernste, behandlungsbedürftige Erkrankungen dahinter. Zu Letzteren zählt auch die sogenannte Lidphlegmone. Eine Phlegmone ist eine eitrige Infektion mit Bakterien, die besonders tief ins Gewebe reicht. Anders als etwa bei einer Wundrose (Erysipel), die nur die oberen Hautschichten betrifft, umfasst eine Phlegmone auch tiefere Bereiche, was mit einem erhöhten Risiko für Komplikationen verbunden ist. Häufig bildet sich eine Phlegmone am Bein, am Fuß oder im Gesicht. Aber auch das Augenlid kann betroffen sein. Bei möglichen Anzeichen einer Lidphlegmone ist es wichtig, rasch augenärztlichen Rat zu suchen. Wie entsteht eine Lidphlegmone? Eine Phlegmone entsteht durch Bakterien. Meist handelt es sich um Staphylokokken oder Streptokokken. Diese können auf verschiedenen Wegen in den Körper gelangen. Lidphlegmonen bilden sich zum Beispiel als Folge von: Infektionen im Bereich des Auges oder der Nasennebenhöhlen, etwa Gerstenkorn, Entzündung des Tränensacks, Nasennebenhöhlenentzündung Hautverletzungen, etwa durch einen Insektenstich selten: Infektionen im Körper, welche sich über das Blut weiterverbreitet haben Kinder entwickeln häufiger eine Lidphlegmone als Erwachsene. Was sind Symptome einer Lidphlegmone? Eine Lidphlegmone tritt in der Regel nur an einem Augenlid auf. Dieses ist geschwollen, ist gerötet, fühlt sich wärmer an als umliegende Bereiche und schmerzt (gegebenenfalls nur bei Druck). Oft fühlen sich betroffene Personen zudem krank und/oder haben Fieber . Vorsicht bei diesen Symptomen Normalerweise bleibt eine Lidphlegmone auf das Augenlid beschränkt. Eine feine Membran – die Augenhöhlenscheidewand (Septum orbitale) – trennt den vorderen Teil der Augenhöhle vom hinteren. Dadurch ist das Auge bis zu einem gewissen Grad geschützt: Erreger im Bereich des Lids können nicht so leicht in tiefere Bereiche in Richtung Augapfel eindringen. Ist eine Lidphlegmone jedoch schwer ausgeprägt, kann die Entzündung diese natürliche Barriere unter Umständen überwinden. Dadurch kann sich die gesamte Augenhöhle (Orbita) entzünden . Fachleute sprechen von einer Orbitaphlegmone. Diese äußert sich durch weitere Symptome. Warnsignale sind vor allem ein Hervortreten des Augapfels aus der Augenhöhle und schmerzhafte Augenbewegungen. Auch Doppelbilder oder eine Minderung der Sehkraft weisen darauf hin, dass das Auge angegriffen ist. Eine Orbitaphlegmone muss umgehend behandelt werden. Andernfalls drohen schwere Folgen, etwa ein Verlust der Sehkraft, eine Hirnhautentzündung oder eine Blutvergiftung (Sepsis). Bei möglichen Anzeichen sollten Betroffene daher rasch handeln und einen Augenarzt aufsuchen. Eine weitere mögliche Komplikation einer Lidphlegmone ist ein Abszess: Dabei bildet sich eine verkapselte Eiteransammlung. Lidphlegmone: Was macht der Arzt? Bei Anzeichen einer Lidphlegmone wird der Augenarzt verschiedene Untersuchungen durchführen, auch um herauszufinden, ob die Phlegmone auf den gesamten Augapfel übergegangen ist. Gegen die Infektion kommen Antibiotika zum Einsatz. Bei schwerer Ausprägung kann eine Behandlung im Krankenhaus nötig werden. Um im Verlauf prüfen zu können, ob sich die Phlegmone zurückbildet (oder ausbreitet), wird der Arzt gegebenenfalls die Ränder des geröteten Bereichs markieren. Zusätzlich zu Antibiotika können Mittel gegen Schmerzen und/oder Fieber zum Einsatz kommen, um die Beschwerden zu lindern. In manchen Fällen muss eine Lidphlegmone operiert werden. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn die bisherige Behandlung nicht geholfen hat oder wenn sich ein Abszess gebildet hat.
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