Gewisse Alltagsgewohnheiten belasten die Leber, was sich irgendwann an schlechten Leberwerten zeigt. Besonders schädliche Lebensstilfaktoren im Überblick. Eine Fettleber entsteht, wenn sich zu viel Fett in der Leber sammelt. Anfänglich ist das in der Regel nicht spürbar. Allerdings sind die Erkrankungen, die sich infolge der Verfettung (Steatose) entwickeln können, mit erheblichen Beschwerden verbunden und eine ernst zu nehmende Gefahr für die Gesundheit: Die Leber kann sich entzünden (Steatohepatitis) und mit der Zeit dauerhafte Schäden davontragen – bis hin zur Leberzirrhose . Die gute Nachricht: Eine Fettleber lässt sich durch einen gesunden Lebensstil verhindern oder – falls die Verfettung schon begonnen hat – sogar heilen. Diese Alltagsgewohnheiten sind schlecht für die Leber Welche Einflüsse zur Entstehung einer Fettleber beitragen, ist gut erforscht. Studien zufolge zählen Gewohnheiten, die für viele Menschen alltäglich sind, zu den wichtigsten Risikofaktoren für eine Fettlebererkrankung, nämlich: Alkoholkonsum: Über 90 von 100 Personen, die täglich mehr als 24 Gramm (bei Männern) beziehungsweise 12 Gramm (bei Frauen) Alkohol trinken, entwickeln eine Fettleber. 30 von ihnen erkranken im Verlauf an einer Steatohepatitis. Zur Orientierung: 12 Gramm Alkohol liefert bereits ein kleines Bier. (Die erwähnten Richtwerte sind keineswegs als "risikoarme" Obergrenzen zu verstehen. Risikoarmen Alkoholkonsum gibt es nicht: Auch unterhalb der erwähnten Mengen kann Alkohol die Gesundheit in vielerlei Hinsicht beeinträchtigen.) Rauchen: Rauchen wirkt sich auch auf die Schwere und den Verlauf der Erkrankung aus, weil es Entzündungen und Vernarbungen in der Leber verschlimmern kann. (vor allem bauchbetontes) Übergewicht: Ab einem Bauchumfang von 88 Zentimetern bei Frauen und 102 Zentimetern bei Männern ist das Risiko für eine Fettleber und andere Stoffwechselerkrankungen deutlich erhöht. Bewegungsmangel: Menschen, die überwiegend sitzen, haben ein deutlich höheres Risiko für eine Fettleber als mäßig oder intensiv körperlich Aktive. Genug körperliche Aktivität kann außerdem andere gesundheitliche Folgen abmildern, die ein (ansonsten) ungesunder Lebensstil haben kann – insbesondere solche, die den Stoffwechsel betreffen. Etwa kann regelmäßige Bewegung helfen, eine sogenannte Insulinresistenz zu verringern. (Mehr zum Zusammenhang von Insulinresistenz beziehungsweise Diabetes und Fettleber ist hier nachzulesen.) Jeder einzelne dieser drei Faktoren ist für sich genommen eine Belastung für die Leber. Erst recht gefährlich wird es, wenn mehrere von ihnen gleichzeitig vorliegen. Denn wie sich gezeigt hat, können mehrere Fettleber-Risikofaktoren synergistisch wirken, sich also gegenseitig verstärken. Wenn eine Person beispielsweise raucht oder übergewichtig ist, kann bei ihr bereits moderater Alkoholkonsum ausreichen, um die Leberwerte zu verschlechtern. Zudem erhöhen Übergewicht und Rauchen das Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung. Eine rauchende oder übergewichtige Person wird darum eher eine Leberentzündung und -vernarbung (Leberfibrose) entwickeln als jemand, der nur einen einzigen der erwähnten Risikofaktoren aufweist. Neue Gewohnheiten für die Lebergesundheit Folgende Tipps können dabei helfen, die Leber zu entlasten und die Leberwerte zu verbessern: Versuchen Sie, übermäßiges Körperfett abzubauen. Hat die Leber bereits zu viel Fett eingelagert, ist es ratsam, mindestens fünf Prozent des aktuellen Gewichts abzunehmen, um der Verfettung entgegenzuwirken und die Leberwerte zu senken. (Im Falle einer beginnenden Vernarbung empfehlen Fachleute eine Gewichtsreduktion von mindestens zehn Prozent.) Ernähren Sie sich ausgewogen, nicht zu hochkalorisch und am besten mediterran: Die Kost sollte reich an Gemüse, Obst, Vollkorn, Fisch und Hülsenfrüchten sein. Fett sollte nicht im Übermaß auf dem Speiseplan stehen und hauptsächlich aus pflanzlichen Quellen stammen. (Genaueres über den Einfluss der Ernährung auf eine Fettlebererkrankung können Sie hier nachlesen.) Bewegen Sie sich ausreichend, je nach Vorliebe zum Beispiel in Form von zügigem Spazierengehen, Radfahren oder Schwimmen. Mindestens drei Stunden pro Woche sollten Sie körperlich aktiv sein. Verzichten Sie auf Alkohol und Zigaretten. Alkohol belastet die Leber und kann deren Erholung beeinträchtigen. Auch Rauchen schadet dem Organ und sollte konsequent vermieden werden. Darüber hinaus kann es sinnvoll sein, den eigenen Umgang mit Medikamenten und Nahrungsergänzungsmitteln zu überdenken. Auch frei verkäufliche Arzneien können die Leber schädigen. Daher ist es wichtig, diese nicht vorschnell beziehungsweise leichtfertig einzunehmen. Insbesondere eine längerfristige Selbstbehandlung kann problematisch werden und sollte zunächst mit der Ärztin oder dem Arzt besprochen werden. (Und ärztlich verordnete Mittel sollten natürlich niemals eigenmächtig abgesetzt werden.)